Nach der bitteren
Pleite in der Vorwoche gegen Sachsenbrunn war Wiedergutmachung angesagt, um in
der Tabelle den Relegationsplatz zu verlassen.
Der Gegner sollte diesmal
der SV EK Veilsdorf sein, das Team um Trainer Enrico Amend ist in der Rückrunde
noch nicht so richtig aus den Startlöchern gekommen und ließ sich vor der
Partie schlecht einschätzen. Dass die Herren aus dem Weibachgrund heimstark
sind und mit Ronny Jauch über einen echten Goalgetter verfügen, wussten die
Bettelhecker bereits. Aber man reiste trotzdem mit Zuversicht und den Willen
auf Revanche in den Nachbarlandkreis.
Die Germanen wurden
wieder einmal verjüngt und Max Töpfer gab sein Startelfdebüt im Angriff. Vor
dem Spiel gab es noch heftige Wolkenbrüche, aber pünktlich zum Anstoß strahlte
die Sonne, und man merkte sofort, wer sich hier etwas vorgenommen hatte.
Die Westler begannen
wie die Feuerwehr und übten massiven Druck auf die Keramiker aus, damit kam der
Hausherr überhaupt nicht klar und als die diebische Elster P. Bauer Börner den
Ball stibitzte, klingelte es das erste Mal im Reimpell-Nest. Der Torhüter war
zwar noch am Ball, konnte aber diesen nicht entscheidend über das Tor lenken.
Danach die nächste
Angriffswelle der Gäste, der starke Leutheuser bediente Rezai in der Mitte und
der flinke Stürmer verfehlte zum Erstaunen aller das leere Tor.
Kampfschwein Zorn
erkämpfte sich einen Ball im zentralen Mittelfeld und passte in die
Schnittstelle auf den startenden Bauer, dieser im Vollsprint Richtung Reimpell
und eiskalt zum 2:0. Man rieb sich die Augen über das tolle Angriffsspiel der
Germanen.
Was danach folgte,
war absolutes Gift für die Nerven der Germania-Anhänger; es gab Chancen über
Chancen. Töpfer, Rezai, Leutheuser und Bauer hätten schon längst den Sack zu
machen müssen. Beste Chancen wurden einfach nicht genutzt, was daraus entstehen
kann, sah man ja in der Vorwoche. Die Germania hatte
Glück, dass T. Bauer einen Kopfball in überragender Manier aus dem Eck kratzte
und Frischmuth nicht seinen besten Tag erwischte. Als Zorn verletzt
passen musste und SV-Coach Amend Jauch brachte, machte sich ein mulmiges Gefühl
bei den TSV-Verantwortlichen bemerkbar. Conrad rückte den bulligen Angreifer ab
sofort auf die Pelle, und es hieß nun "Conny gegen Ronny". Die beiden
schenkten sich über die restliche Spielzeit nichts, und es ging mit einer mehr
als verdienten 2:0-Führung in die Pause. Kräftesammeln und
Fokussieren war angesagt.
Die Spieler bekamen
allesamt Ohrfeigen für die vergebenen Chancen und um hellwach in die letzten 45
Minuten zu gehen. (Grins)
Dass der SV EK
stürmisch kommen sollte, das konnte sich jeder denken, Jauch zog aus
unmöglichen Winkel auf das Tor und verfehlte denkbar knapp. Viele hohe Bälle
flogen in den Strafraum der Gäste, aber mit vereinten Kräften konnten die
Situationen meist sogar spielerisch über die Außenbahnen gelöst werden. Im
zentralen Mittelfeld kämpfte Döbrich um jeden Ball und Bauer bzw. Leutheuser
pflügten die Außenlinien um. Die nächste Großchance
hatte wieder die Germania: Bauer lief auf und davon und Reimpell hüpfte schon
in die andere Ecke. Eigentlich kann er mit dem Ball ins leere Tor
laufen...eigentlich ..nein, er passte auf Rezai, welcher nach gefühlten 20
Haken neben das Tor schoss. TSV-Coach Ries mutierte draußen zum Rumpelstilzchen
wegen der vergebenen Großchancen. Der fleißige Töpfer machte nun Platz für
Florian Horn, welcher sein erstes und hoffentlich auch nicht das letzte
Spiel für die
Männer machte. Er verstärkte fortan den Defensivverbund und fügte sich sofort
nahtlos ein. (Klasse Flo)
Das Spiel hatte ein
unglaubliches Tempo; Veilsdorf versuchte nun alles, aber die Gäste hatten das
Glück des Tüchtigen und machten mit dem letzten Konter über den zuvor
glücklosen Rezai alles klar. Frei gespielt, tanzte er noch zwei Verteidiger
samt Reimpell aus und schoss zur Entscheidung ein.
Danach pfiff Schiri
Ettinger ein denkwürdiges Spiel ab, und die Germanen feierten einen
hochverdienten Auswärtssieg.
Fazit: Peter Wirsing
(EK Veilsdorf) tippte zuvor ein 3:0 für seine Mannschaft und musste
feststellen, dass die Toranzahl zwar stimmte, aber der Gast dafür
verantwortlich war.
Ein weiterer
wichtiger Schritt für den direkten Klassenerhalt wurde gemacht, aber gegen
Effelder bedarf es einer ähnlich couragierten Leistung, um etwas Zählbares zu
ergattern. Ein Lob an die gesamte Mannschaft für ein kurzweiliges und
couragiertes Spiel.
Trainer Ries rauchte
während des Spiels mehrfach der „Wirsing" wegen der liegen gelassenen Großchancen.
Das Spiel hätte durchaus auch 3:8 ausgehen können.
Der Bericht aus Veilsdorf:
Erneut hatte Trainer Enrico Amend vor der Partie mit
vielen Ausfällen aus privaten Gründen zu kämpfen. „Wobei sich diese Spieler endlich
besinnen sollten auch gegen Saisonende zur Mannschaft zu stehen, anstatt dem
Schnee, den Mopeds etc. zu frönen", heißt es von der Vereinsführung. Besonders
in der Abwehr vermissten die Keramiker mit den beiden Güntzel, Mitzenheim und
Herrmann gleich vier Stammkräfte. Somit war die Veilsdorfer Defensive von Beginn an vor arge Probleme gestellt. Das
nutzte der quirlige Patrick Bauer bereits in der vierten Minute zur
1:0-Gästeführung aus. Nur neun Minuten später erzielte wiederum Bauer seinen
zweiten Treffer der Partie. In dieser ersten halben Stunde war es nur
Veilsdorfs Torwart Marco Reimpell zu verdanken, dass nicht noch weitere Treffer
der Sonneberger folgten.
Auch nach dem Wechsel setzten zunächst die Gäste nach
und liefen den Veilsdorfer Manndecker um das eine und andere Mal davon. Mit zu vielen
Fehlern und wenig Selbstvertrauen blieben die Veilsdorfer weiterhin blass. Den
Schlusspunkt setzte dann der beste Spieler auf dem Platz, Amir Rezai, als er
gleich zwei Veilsdorfer Manndecker nebst dem Torwart austanzte und zum
verdienten 3:0 einschob (90.). ali
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom
16.5.2017
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