Nach den beiden
Siegen gegen Oberland und Crock wollte die Germania auch in Westhausen
nachlegen. Wieder einmal musste die Abwehr umgebaut werden, denn mit Zorn und
Lehneck fehlten wichtige Stützen. Conrad rückte dafür in
die Startelf, und Vorndran gab wieder den Abwehrchef.
Die Germanen waren
zum ersten Mal Gast zu einem Punktspiel in Westhausen und waren gewarnt vor dem
spielstarken Hallenkreismeister.
Die Partie begann mit
Vollgas, aber leider nur beim Gastgeber, eher man sich versah, klingelte es
schon im TSV-Tor. Niemand verhinderte eine Flanke von der linken Seite, und
Schild bedankte sich artig mit der Führung. Bauer im Tor unterlief die Eingabe
und der Torschütze hatte wenig Mühe einzuköpfen.
Danach weiter der
Gastgeber, bei den Germanen funktionierte gar nichts und man konnte sich bei
Torwart Bauer bedanken, dass es nicht schon nach 20 Minuten 3:0 stand. Mit
guten Paraden gegen P. Schmidt verhinderte er eine frühe Spielentscheidung.
Dann aber kam die
Germania besser ins Spiel, mit schnellen Kontern über P. Bauer und Roth kam der
Gast zu ersten Chancen.
Als Roth energisch
nachsetzte, lag der Ball im Tor von Fleischmann. Dem umjubelten Ausgleich
folgte wenig später sogar die Führung; mustergültig bedient vom starken Rezai schob
der Youngster mit links ins lange Eck ein.
Das Spiel wurde nun
härter und Schiri Strebinger rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt. Roth
wurde von zwei Gegnern im Strafraum gefällt, aber für den Schiedsrichter lag
hier kein Vergehen vor.
Danach wieder Roth im
Zweikampf gegen mehrere Gegenspieler, plötzlich lagen alle am Boden. Einen
Griff in seine Kronjuwelen beantwortete er mit einem Stoß gegenüber seinem
Grabscher.
Natürlich wurde nur
seine Aktion mit voller Härte bestraft, Strebinger zückte die rote Karte und
verwarnte den Gegner.
In Unterzahl, aber
mit Führung ging es in die Pause; die Mannschaft schwor sich auf die harte
zweite Hälfte ein und wollte für den enttäuschten Roth das Spiel gewinnen.
Für Döbrich rückte
Florian ins Spiel, und der erwartete Sturmlauf der Hausherren ließ nicht lange
auf sich warten. Die Westler kämpften aufopferungsvoll gegen die Wucht der
Gastgeber und ließen sich in die eigene Hälfte drängen. Als T. Bauer ein Abstoß
missglückte, fiel der Ball genau vor die Füße von S. Schmidt; dieser fackelte
nicht lange und schloss platziert zum Ausgleich ein.
Nun dachte
wahrscheinlich jeder an das Schlimmste, Westhausen mit vielen Anläufen in
Richtung TSV Tor. Bei dem Sturmlauf schien die Heimelf aber auf einmal ihr Defensivverhalten
vergessen zu haben.
Als der enorm lauffreudige P. Bauer sich schlitzohrig gegen zwei Gegner
durchsetzte, bediente er den freien Rezai. Dieser wackelte noch Fleischmann aus
und traf zur erneuten Führung. Der Jubel kannte keine Grenzen, und der
Gastgeber wirkte geschockt. Als sich wenige Minuten später die Abwehr des SV 08
erneut nicht einig war, kam der zweite Streich von Rezai. Cool verwandelte er
das Geschenk unter tosendem Jubel der zahlreichen TSV-Anhänger.
Von Westhausen kamen
nun wütende Angriff e, aber der Frust führte zu Ungenauigkeiten, und die
Germania verteidigte mit allem was Beine hatte. Vorbildlich der Einsatz aller
Akteure und T. Bauer machte seinen Fehler vom 2:2 ebenfalls mit guten Paraden
wieder wett.
Als dann Truthän im
Spiel war, wurde dieser von S. Schmidt vor einem Eckball ebenfalls mit einem
Schlag bedacht; Strebinger zückte auch hier den roten Karton, und es war wieder
gleiche Anzahl von Personal auf dem Platz.
Diese Tatsache schien
aber dem Westler Florian nicht zu gefallen, hatte man doch in Unterzahl die
Partie im Griff. Er stieg seinem Gegenspieler auf dem Fuß und flog ebenfalls
vom Platz.
Kopfschütteln war
angesagt.
Danach kam der
Gastgeber natürlich wieder auf, aber alle brenzligen Situationen wurden vom TSV
gemeistert.
Als dann nach ca. 10
Minuten Nachspielzeit (!) Strebinger die Partie beendete, lag man sich jubelnd
in den Armen und feierte einen Sieg, der so nicht zu erwarten war.
Fazit: Starke
Antwort der Germania auf den Rückstand, die Unterzahl und alle anderen
Widrigkeiten. Mit nahezu perfekter Chancenverwertung zog man den spielerisch
überlegenen Westhäusern den Zahn. Bei Schiri Strebinger saßen die Karten
besonders locker, und man hätte sich in manchen Situationen ein wenig mehr
Feinfühligkeit gewünscht. Seine Entscheidungen waren aber unter dem Strich
nicht spielentscheidend. Der Gastgeber zeigte sich als fairer Verlierer, und
man fachsimpelte hinterher friedlich zusammen über die eine oder andere
Spielsituation.
Der Bericht aus Westhausen:
Ein, auf die fußballerische Leistung bezogen, eher
schwaches Kreisoberliga- Spiel gewannen die Gäste am Ende nicht unverdient.
Dabei hatten die Westhäuser den besseren Start für sich und kamen zu mehreren Torchancen.
Doch die mangelnde Effizienz setzte sich auch diesmal fort. So konnte die
Führung durch Maximilian Schild (14.) nicht ausgebaut werden. Die Westler waren
dagegen kaltschnäuziger und nutzten die wenigen sich bietenden Chancen zur Halbzeitführung. Trotz einem Mann weniger
auf Seiten der Gäste – Johannes Roth sah nach einem Stoß als Antwort auf einen Griff
in seine Kronjuwelen, in der 37. Minute Rot – tat sich der SV zu Beginn der
zweiten 45 Minuten schwer.
Der Ausgleich durch Stephan Schmidt (49.) ließ auf
Seiten der Hausherren Hoffnung aufkeimen. Die verpuffte allerdings frühzeitig. Denn
die Westler präsentierten sich auch in Durchgang zwei sehr effizient und
konnten zwei Konter in Tore ummünzen. In den letzten zehn Minuten sorgten dann
nochmals zwei Rote Karten für Aufregung: Als Sonnebergs Fabian Truthän von
Stephan Schmidt mit einem Schlag bedacht wurde, zückte Strebinger erneut den
roten Karton. Nun war die gerade Zahl auf dem Platz wieder hergestellt. Diese Tatsache
schien aber dem Westler Patrick Florian nicht zu gefallen, hatte man doch in
Unterzahl die Partie im Griff. Er stieg seinem Gegenspieler auf den Fuß und
flog ebenfalls vom Platz. svw,
mri
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen
vom 3.5.2017
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