Eine erneute
Niederlage gegen einen ebenfalls nicht übermächtigen Gegner lässt die Germania
auf dem drittletzten Tabellenplatz überwintern. Gegen die
"ISO" hieß es nach 90 Minuten verdientermaßen 3:1 für den Gastgeber.
Die Bedeutung des
Spiels war davor jedem Germanen klar, und mit großen Erwartungen ging es zum
Aufwärmen auf den frisch abgezogenen Tennenplatz.
Als Schiedsrichter
Annemüller anpfiff, sahen die Zuschauer zunächst ein Spiel zum Vergessen.
Neuhaus führte seine Zweikämpfe resolut, und die Westler schauten meist nur
hinterher. Schlechte Manndeckung ermöglichte den Gastgebern erste
Möglichkeiten, Gelbrichts Eingabe verpasste Mathes knapp.
Auf der Gegenseite
sprang der Ball einen Verteidiger im Strafraum an den Ellenbogen, hier hätte
sich niemand beschweren dürfen, wenn ein Pfiff ertönt wäre. Zur Verwunderung lies
Annemüller fast jeden Zweikampf laufen, heute schien irgendwie alles erlaubt. Als nach einem Einwurf
die Zuordnung in der TSV-Hintermannschaft erneut nicht passte, lochte Mathes
zur verdienten Führung ein. Es passte mal wieder
alles zusammen, dummes Gegentor und noch mehr Unordnung. Einfachste Pässe
wurden ohne Bedrängnis dem Gegner in die Füße gespielt, und das schwache
Zweikampfverhalten wurde nicht besser.
Meusel im Tor des SV
hatte kaum ernsthafte Prüfungen zu überstehen und mit einem 1:0 ging es in die
Pause.
Züllich und Schmidt
kamen zur zweiten Halbzeit in die Partie, aber eher man sich versah, nutze
Gelbricht die erneute Passivität der Abwehr zum 2:0.
Wütend und endlich
mit mehr Engagement bäumte man sich gegen die drohende Niederlage. Als Züllich
durch das Mittelfeld spazierte und sein Abschluss zu Rezai geblockt wurde,
verkürzte der Stürmer unter Bedrängnis mit sattem Schuss zum Anschluss. Wer nun dachte, es
geht noch was, wurde kurz darauf enttäuscht, Gelbricht holte sich einen
schlechten Pass nahe der Eckfahne und konnte ohne große Gegenwehr sein zweites
Tor erzielen. Kopfschütteln!
Die ISO hatte noch
gute Möglichkeiten im Konter weitere Tore zu erzielen, aber es blieb
letztendlich beim 3:1.
Fazit: Gott sei Dank
ist Winterpause, und der komplett verkorkste Herbst ist Geschichte. Nun gilt es
die Fehler aufzuarbeiten und in der Rückrunde mit neuem Mut den Abstiegskampf
anzunehmen. Verloren ist noch nichts, nur sollte langsam jedem bewusst werden,
dass ohne ehrliche und harte Arbeit kein Lohn zu erwarten ist.
Der Bericht aus Neuhaus-Schierschnitz:
So muss das sein: Trotz nass-kalten Wetters fanden
viele Zuschauer den Weg auf die „Biene", darunter etwa 30 Anhänger der Gäste –
inklusive Trommeln. Ihnen und auch den Akteuren auf dem Hartplatz schien der nun
einsetzende Nieselregen wenig auszumachen. Und es ging gleich zur Sache: Nach
einem zweifachen Doppelpass mit Ehnes war Gelbricht halblinks durch, zog aus zwölf
Metern ab, doch warf sich noch ein Westler in den Ball. Der folgende Eckball landete
direkt auf Schramms Kopf, der aber aus fünf Metern Torhüter Tobias Bauer „bediente" (9.). Zehn Minuten später
klappte es besser: Nach einem Einwurf an der Mittellinie zog Mathes mit dem
Ball bis an die Grundlinie und servierte eine Bogenlampe als Flanke. In der Mitte
lauerte erneut Schramm, visierte die lange Ecke an, und der heransausende Matthes
brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten (1:0/19.). Beinahe wäre nach einer halben
Stunde das 2:0 geglückt, nachdem ein Abstoß der Gäste direkt wieder bei Klaus Meusel gelandet und Schramm allein auf Bauer
zugelaufen war. Doch der Lupfer flog knapp vorbei. Von den Sonnebergern war indes nicht viel zu sehen.
Einzig Patrick Bauer sowie ein gefährlich anmutender 25-Meter-Freistoß hatten
in der ersten Halbzeit für Gefahr im Isolator- Strafraum gesorgt.
Nägel mit Köpfen machte die Sauer- Elf kurz nach der
Pause: Nach drei direkten Pässen im Mittelfeld kam der Ball zu Gelbricht, der
nach einem Pressschlag mit dem Gäste-Libero etwas glücklich die Oberhand
behielt, alleine auf Torwart Bauer zulief und eiskalt ins kurze
Eck einnetzte (2:0/50.). Gar der dritte Isolator-Treffer lag in der Luft, als
sich Gelbricht elegant den Ball ergatterte, parallel zum West-Strafraum
vorpreschte und den Ball „durch" drei Sonneberger auf Mathes durchsteckte, der
allerdings knapp am langen Pfosten vorbeischoss. Die Germania antwortete mit wütenden,
aber zielstrebigeren Aktionen und wurde belohnt: Nach einer Einzelaktion im
Mittelfeld zog Rezai aus spitzem Winkel ab. Torwart Reinhard Meusel wehrten den
Ball zunächst ab, doch landete der Befreiungsschlag von Klaus Meusel erneut bei
Rezai, der sich nun nicht zweimal bitten ließ und zum 2:1 traf (68.). Eine bessere Antwort als ein weiteres
Tor konnte die Isolator- Elf dann nicht geben: Gelbricht – der beste Mann auf dem Platz – krönte seine Leistung
mit einer Einzelaktion, vernaschte dabei gleich drei Westler und traf trocken ins kurze Eck zum verdienten
3:1 (70.). In einer hektischen, von vielen Fouls und Unterbrechungen gekennzeichneten Schlussphase
versuchten die Westler beinahe alles, noch den Anschluss zu erzielen, doch die Isolator- Abwehr ließ sich
diesmal nicht narren. Dag
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom
8.11.2016
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