Zum Kreisderby gegen den Tabellenführer aus Effelder spielte wieder eine stark
verjüngte TSV-Elf.
Nach der schmerzlichen Niederlage gegen den EK Veilsdorf
nahm sich die Germania vor, nicht wieder mit leeren Händen da zu stehen und
begann forsch.
Der schnelle Roth erlief sich einen langen Ball und ließ sich
leicht abdrängen, seine gut gemeinte Eingabe fand aber keinen Abnehmer.
Die
nächste Chance ergab sich für Patrick Bauer, den Angriff selbst über Links
eingeleitet, wurde er wieder von Rezai bedient; sein Flachschuss strich knapp am
rechten Pfosten vorbei ins Toraus.
Vom Primus war bis dato wenig zu sehen,
robust in den Zweikämpfen ließ der Gast kaum Möglichkeiten zu.
Als dann ein
langer Diagonalball in den Strafraum segelte wurde Roth mit dem Arm im Gesicht
getroffen, der blutjunge Schiri Strebinger zeigte nach kurzer Überlegung auf den
Punkt.
Vorndran verwandelte souverän gegen Michael Funke zur durchaus
verdienten Führung.
Danach ließ der TSV nicht nach und versuchte
nachzulegen, leider vergaben Roth und Rezai beste Möglichkeiten das Ergebnis
auszubauen. Wie es der Fußball so will wird diese Fahrlässigkeit eiskalt
bestraft, binnen weniger Minuten drehten Funke per Flachschuss und Steiner
alleine vor Truthän die Partie.Hier sah die Verteidigung schlecht aus, beide
Treffer waren Ergebnis einer schlafmützigen Zweikampfführung. Nun hatte der SC
Oberwasser, und die Germanen schienen erstarrt, kaum noch Entlastung nach vorne
und ungenaue Zuspiele im Aufbau brachte weitere Möglichkeiten für die
Heimelf.
Strebinger unterbrach dann die Drangphase mit dem
Halbzeitpfiff.
In der Kabine saßen enttäuschte Bettelhecker, schien doch 30
Minuten der Tabellenführer als durchaus machbarer Gegner, unnötig lag man zur
Halbzeit zurück.
Mit neuem Mut ging es in die zweite Hälfte, es war noch
nichts entschieden und mit einigen Umstellungen im Gefüge sollte frischer
Schwung ins Spiel gebracht werden.
Effelder agierte aus der Lauerstellung,
die schnellen Gegenstöße wurden aber mit vereinten Kräften allesamt geklärt,
Schiri Strebinger unterband den Spielfluss nun vollends und pfiff jede
Körperberührung konsequent ab.
Als sich der Gast endlich zu berappeln schien,
nutzte Funke die Gunst der Stunde, sein verdeckter Schuss aus dem Rückraum
schlug zur vermeintlichen Vorentscheidung im linken unteren Toreck
ein.
Danach wütende Angriffe des TSV, als der eingewechselte Züllich ein
tolles Zuspiel auf den eingelaufenen Bauer servierte, ließ der "Kleine" sich
nicht zweimal bitten, sein Volleyschuss schlug zum Anschluss ein.
Danach
Alles oder Nichts, die Uhr tickte unermüdlich gegen West und alles was Beine
hatte, versammelte sich am Strafraum von Effelder, bei einer Ecke für den TSV
wurde der Ball Richtung Mittellinie geschlagen, Truthän unterlief ein
Stockfehler und Bätz spritzte dazwischen, der Torwart verletzte sich bei der
Aktion und der Kapitän der Effelder hatte nach 50 Meter Sprint das leere Tor vor
sich und schob ein.
Danach pfiff Strebinger die Partie ab und kürte damit
Effelder zum neuen Tabellführer der KOL Südthüringen.
Fazit: haste
Scheisse am Fuß, haste Scheisse am Fuß. Von guten Kritiken und aufmunternden
Worten kann man sich wenig kaufen. Stark die Vorstellung der jungen Wilden im
Germania-Dress, schade, dass man sich durch dumme Fehler immer wieder die Butter
vom Brot nehmen lässt. Aufstecken ist nicht, und schon kommende Woche gilt es in
Streufdorf mit neuem Mut auf Punktejagd zu gehen.
Der Bericht aus Effelder:
Kampfbetont und emotional
Jürgen Eckstein (Effelder)
In diesem Derby nutzte Effelder letztendlich den Heimvorteil.
Allerdings war in einer kampfbetonten Begegnung das Niveau überschaubar, fehlte
beiden Mannschaften insbesondere im zweiten Abschnitt eine klare Linie.
Gelungene Spielzüge wurden fast gänzlich vermisst.
Effelder – Kaiserwetter und eine wiederum prächtige Kulisse waren ein prima
Rahmen für ein letztlich nur mäßiges Spiel. Dabei trafen der Spitzenreiter und
der Achte aufeinander. Nach einer kurzen Abtastphase bekamen die „Westler" die
erste Einschussmöglichkeit. Effelders Martin Lehr verunglückte ein Rückpass,
aber die Gäste nahmen das Geschenk (9.) nicht an. Dann gab es einen Foulelfmeter
für den Gast. Der schnelle Johannes Roth wurde von Florian Scheidemann gefoult.
David Vorndran verwandelte sicher (23.). Fortan hatte der Neuling deutlich
Oberwasser. Die jungen Spieler der Gäste waren behend und spielten stark auf,
der Ball lief gekonnt durch die eigenen Reihen. Daraus gab es Top-Chancen für
die Bettelhecker. Amir Rezai steuerte auf das Tor der 09er zu, schloss ab. Der
Ball war schon an Keeper Michael Funke vorbei, aber Andy Kob rettete auf der
Linie (27.). Weitere erstklassige Möglichkeiten ließen Rezai (30.) und Roth
liegen. Von Effelder war bis dahin nicht viel zu sehen. Wie aus dem Nichts
heraus egalisierte Stephan Funke mit einem platzierten Flachschuss (32.). Die
Gäste waren wohl noch bei der Aufarbeitung des Gegentores, da nutzte Tony
Steiner (35.) die nächste Chance für die 09er, als er einen Flugball gekonnt
annahm und ins lange Eck schoss. Effelder hatte bis dahin eine 100%ige
Chancenverwertung. So etwas nennt man effektiv. Bis zur Pause brannte es dann
mehrmals lichterloh vor dem Truthän-Gehäuse, denn Stephan Funke (38., 39., 40.)
und ein Bätz-Kopfball sorgten für große Gefahr.
Nach dem Wechsel verflachte die Partie, es kamen jedoch Nicklichkeiten und
Foulspiele auf, wodurch das Schiedsrichtertrio mächtig gefordert wurde. Nun, ein
Blick auf die Fairplaytabelle sagt ja auch aus: Es standen sich der Elfte und
der Letzte gegenüber. Der Kampf stand im Vordergrund, und aus dem Kampf wurde
Krampf. So verrann die Zeit und erst in der 70. Minute war die nächste
notierenswerte Szene. Tony Steiner schoss neben den Kasten der Gäste. Ein
gelungener Flachschuss von Stephan Funke ins lange Eck nach Vorarbeit von
Bastian Leipold brachte dann das 3:1, ehe Patrick Bauer nach Lippmann-Vorarbeit
in der Schlussphase verkürzte (86.). Die Germania setzte alles auf eine Karte.
Nach einem Freistoß und zwei Ecken der „Westler" in der Nachspielzeit konnte
sich Effelder befreien und erzielte nach einem weiten Ball – Gästetorwart
Truthän verletzte sich bei dieser Aktion an der Mittellinie – durch Robert Bätz
das 4:2.
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