Ohne die etatmäßige
Verteidigung reiste die Germania zum Kirmesspiel in Neuhaus bei der SG Lauscha
an. Das Ziel einen Punkt zu entführen ging aber gründlich daneben.
Auf dem gepflegten
Sportplatz auf dem Igelshieb begannen die Hausherren konzentriert, die Gäste
machten es dem Gegner aber auch nicht sonderlich schwer. Bei tropischen
Temperaturen gab es eine längere Abtastphase ohne zwingende
Einschussmöglichkeiten. Die Germanen waren
die Passivität in Person und igelten sich auf dem Igelshieb sinnbildlich ein.
Lauscha suchte seinen
Topscorer Stiehl, übersah den emsigen Außenstürmer aber zu oft! Frustriert von den
wenig konstruktiven Zuspielen seiner Mitspieler übernahm er die Ausführung
eines Eckstosses. Der Ball wurde länger und länger und schlug doch tatsächlich
im langen Eck zur verdienten Führung ein. Der sonst als absoluter Rückhalt
seiner Mannschaft aufgestellte Bauer sah hier unglücklich aus.
Die Westler schienen
geschockt, als Scheler im "Kopf-durch die Wand- Dribbling" den Ball verlor
ging es schnell zurück Richtung Bauer, Döbrich foulte Heinze im Strafraum und
Meusel gab Elfer.
Bauer machte seinen
Fehler vom 1:0 wieder wett und hielt den Strafstoß. Leider gab es keinen
Ruck im Team und als Scheler im Kaffeeklatsch mit dem Gegner das Abseits aufhob,
köpfte Stiehl ungedeckt zur 2:0-Führung ein.
Lange Gesichter und
Ratlosigkeit zeigten sich in der darauf folgenden Halbzeitpause. Es wurde an den
Teamgeist appelliert und mehr Initiative gefordert.
Beinahe hätte es auch
geklappt, Patrick Bauer narrte 3 Gegenspieler und legte gut für Rezai auf, die
Direktabnahme touchierte noch die Latte und ging ins Aus.
Die entscheidende
Szene ereignete sich dann an der Mittellinie ..einen Konter der Hausherren
beendete Meusel mit einem Pfiff, sein Assistent Wölffer zeigt ihm an, das er
eine Tätlichkeit gegen Stiehl gesehen haben will, nach kurzem Plausch schickten
sie ihren ehemaligen Mitspieler Bauer mit glatt Rot zum Duschen. Einig waren
sich die "Unparteiischen" in ihren Versionen aber nicht, der eine
sagte Arm war draußen und im Gesicht des Geschädigten, der andere sagte Check
mit dem Ellbogen. Nach dem Spiel und Nachfrage bei M. Stiehl gab dieser zu,
dass er nur Aufgelaufen sei und diese Aktion niemals eine rote Karte hätte
bedeuten dürfen. Im Spiel und mit dem Wissen, dass dies auch die Entscheidung
bedeuten könnte, gab es kein klares Statement Richtung Meusel.
Der Rest ist schnell
erzählt, Kaufmann und Traut erhöhten noch auf
4:0, bei beiden Toren sah Bauer erneut unglücklich aus und nach Rangelei an der
Außenlinie zeigt Meusel auch noch Gelb-Rot gegen Marcel Lehneck.
Lauscha verdiente
sich den Sieg gegen harmlose Bettelecker, die Niederlage bekommt aber auf Grund
der erneuten Platzverweise einen ganz bitteren Nachgeschmack!
Aktive Spieler der
Kreisoberliga stehen an der Linie und auf dem Platz und können mit ihren
Entscheidungen, eben auch gegen ehemalige Mitspieler Einfluss auf das
Spielgeschehen nehmen.
Fazit: 5 Spiele, 10
Punkte, die Liga ist relativ ausgeglichen und hier entscheidet oft die Tagesform
über den Ausgang.
Eine unnötige Niederlage gegen keinen übermächtigen
Gegner, Niederlagen gehören dazu und werden sicherlich noch öfters kommen, aber
die Art und Weise ist entscheidend. Gegen Oberlind werden die Trauben
sicherlich nicht niedriger hängen, Coach Gernlein wird seinen Jungs die
richtigen Worte mit in das Kirmesspiel schicken!
Der
Bericht aus Lauscha:
Da
staunten die leider nur wenigen Zuschauer nicht schlecht. Nicht der bisherige
Tabellenzweite Sonneberg-West,
sondern die Gastgeber dominierten die Begegnung und gewannen am Ende das
Kreisderby auch in dieser Höhe völlig verdient. Gluthitze herrschte natürlich
auch am Rennsteig in Igelshieb. So begannen beide Mannschaften die Begegnung recht
verhalten, legten den Schongang ein. Das Spiel fand zunächst zwischen den
Strafräumen statt. Die Abwehrreihen dominierten. Strafraumszenen, geschweige denn
Torchancen, blieben zunächst Mangelware. Das erinnerte schon etwas an
„Sommerfußball". Das änderte sich gegen Ende der ersten
Halbzeit schlagartig. Die Hausherren nun mit den klareren Aktionen nach vorne.
Stiehl verwandelte zunächst
eine Ecke direkt zur Führung für die SG (37.). Das gab Sicherheit und
Selbstvertrauen. Dann wurde
Heinze bei seinem Solo im Strafraum gefoult. Kästner scheiterte jedoch an
West-Torwart Tobias Bauer (43.).
Dann aber doch noch das zweite Tor für die SG: In eine weite Maßflanke von Töpfer
lief Stiehl und verwandelte
mit dem Kopf unhaltbar zum 2:0-Pausenstand (45.).
Nach
dem Wechsel bemühten sich die Gäste um den Anschluss. Doch viel mehr als ein
Schuss an die Lattenoberkante des Langhammer- Tores sprang nicht heraus. Die
Kiesel- Schützlinge wurden nun spielbestimmender.
Mit Nicklichkeiten versuchten sich die Gäste zu wehren. Folge dessen eine
völlig berechtigte Rote
Karte für Patrick Bauer nach einer Tätlichkeit an Stiehl (60.). Dazu gesellten
sich noch eine Gelb-Rote (85.)
und eine Gelbe Karte. Die Gäste schwächten sich praktisch selbst. Karten gab es
für die SG nicht, aber Tore.
Mit einem sehenswerten Distanzschuss erhöhte Kaufmann auf 3:0 (65.). Da waren
die Messen endgültig gelesen.
Dem folgte noch Treffer Nummer vier: Bei einem Angriff über links brauchte
Traut bei der Eingabe nur
noch den Ball über die Linie zu drücken (83.). Ja, es war sogar noch mehr
möglich.
Insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung der Gastgeber, die nun
in der jungen Saison angekommen sind. Erstmals stand auch hinten die Null. Die
so gut in die Saison gestarteten Männer vom Karpfenteich enttäuschten doch
etwas. Schiedsrichter Reinhard Meusel aus Neuhaus-Schierschnitz hatte die
umkämpfte Begegnung im Griff und leitete souverän. Khs
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom
30.8.2016
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