Bettelhecken. Die Germania konnte im Heimspiel gegen den ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretenen Tabellenführer über weite Strecken eine gute Leistung und teilweise spektakuläre Treffer zeigen.

 

Die Hausherren hatten durch den auffälligen Schubert den ersten Riesen (5.); kurz darauf vernaschte Rezai Knauer und ließ auch Keeper Höhn mit einem tollen Schuss alt aussehen – 1:0 (10.). Eine gefährliche Schmidt-Ecke überraschte alle, leider auch den am zweiten Pfosten lauernden Spielertrainer Funke, der den Ball nicht richtig kontrolliert aufs Tor bekam (17.).
Der erste Hochkaräter der Gäste hatte es in sich, doch gleich drei Versuche wehrte Müller-Sixer im Verbund mit seinen Vorderleuten rund um den Fünfmeterraum ab. Sehenswert in dieser Phase immer wieder die schnell vorgetragenen Angriffe des TSV, doch Schuberts Direktabnahme ging knapp drüber (30.). Der letzte Aufreger vor der Pause gehörte dem SV 07 durch den schnellen Morgenroth, doch die aufmerksamen Westler blockten erfolgreich.

 

Nach der lautstarken Kabinenpredigt bei den Gästen fiel der Ausgleich durch Jäger nach einem Freistoß, wobei sich der Torschütze gegen den zu Boden gehenden Raab sehr robust Platz verschaffte. Zu wenig für den nun immer mehr in den Mittelpunkt rückenden Schiedsrichter Schramm, den immer nickligere Zweikämpfe mächtig forderten. Glück für einige Akteure auf beiden Seiten, dass er hier nicht richtig durchgriff. Kurz darauf das 2:1 für die Heimmannschaft durch Schmidt, dessen Ball ungestört von den sich beharkenden Akteuren im Strafraum auch am überraschten Höhn vorbei rutschte (55.). Danach zeigte er sich sicher bei Rezai‘s Freistoß. Auf der Gegenseite traf Morgenroth nur das Außennetz. Ungeschickt dann die SV-Defensive beim Versuch Rezai  nach zu kurz geratener Abwehr zu blocken. So wurde der TSV-Angreifer leichtfertig von den Beinen geholt, sehr zum Unmut der mitgereisten Gästefans. Funke war das egal, der Elfmeter wurde sicher zum 3:1 verwandelt (65.). Die Germanen waren noch gedanklich im Jubelmodus, da spielten die anstoßenden Gäste den Ball schnell in die Spitze und Morgenroth traf zum 2:3. Wie nachlässig.

 

Der Schlagabtausch ging munter weiter; die Westler antworteten durch Rezai mit einem weiteren unglaublichen Tor genau in den Winkel zum 4:2 (68.). Vergab Hähnlein noch einen Riesen, machte er es kurz darauf besser und traf per Kopf zum vermeintlich vorentscheidenden 5:2 (80.). Dies mussten einige Akteure gedacht haben, denn wie sonst sind die folgenden Minuten zu erklären. Vergab Santen mit einem Pfostenschuss das 6:2, wurde kurz darauf wieder ein Ball in die Mitte „geklärt" – schnelle Ballannahme und –drehung durch Korn, der den zu diesem Zeitpunkt bereits angeschlagenen Müller-Sixer überraschte (87.). Nach einem irregulären Eckball gab es Freistoß unmittelbar am Strafraum und der eingewechselte D. Attig legte den Ball an Mauer und Torwart vorbei zum 4:5. Nun  gab der Schiedsrichter fünf Minuten Nachspielzeit, bei denen es nicht bleiben sollte, und so kam es wie es kommen musst: Die Gäste nutzten den Schwung und kamen nach einem langen Ball zu einem weiteren Abschluss, den Flossmann in der 97. Minute zum umjubelten Ausgleich einschweißte.