Der erste Streich
Vor der prächtigen Kulisse von 720 Fans sichert sich am
Montag in Gleichamberg Fußball-Kreisoberligist SG 51 Sonneberg nach dem 3:1
über Kreisligist SG Mendhausen/Römhild den Kreispokal – hochverdient.
Von Ulrich Hofmann
Gleichamberg –
Alles war bestens angerichtet zum Pokalfinale am Fuße des Großen Gleichberges:
Die Spielzeugstädter hatten ihre Mannschaft gegenüber dem
Meisterschaftsspiel am Samstag gleich auf acht Positionen geändert. Die Wolkenrasen- Kicker spielten
in stärkster Aufstellung. Auch ihr bester Angreifer und der aktuelle Torschützenbeste der Kreisoberliga,
Andy Marsiske, gab fünf Minuten vor dem Anpfiff grünes Licht für seinen Einsatz – trotz zuvor
verlautbarten Bänderrissses. Dies zeigt ganz klar, dass das Hauptaugenmerk auf dem Pokalsieg gerichtet war. Der
Gegner aus Mendhausen/ Römhild spielte – trotz einiger Diskussionen im Vorfeld
– mit der in der Liga gewohnten Taktik. Dies war in der Grundausrichtung ein
3-5-2, wobei diesmal Mannschaftskapitän Muhamed Alijia aufgrund des Fehlens von
Ron Seidenath in der Mitte der Dreierkette neben Ralf Seidenath und Jan Floßmann
agierte. Und bei eigenem Angriff sollte sich dann ein 3-4-1-2-System entwickeln – mit Franz Ristau hinter den
beiden Angreifern. Graue Theorie, denn mit einem Doppelschlag gingen die Sonneberger früh in Führung:
Zunächst markierte Sebastian Wenke den Führungstreffer vom Strafstoßpunkt. Markus Büchner war zuvor im Duell der
beiden 15-er auf dem Platz von Fabian Schmidt gehalten worden. Der Schütze –
seinen letzten Strafstoß hatte er ja bekanntlich verschossen – verwandelte
sicher und netzte links unten ein. Und wenig später jubelten die Sonneberger
erneut. Nach einer schlechten Spieleröffnung der Grabfelder landete das Leder
bei Markus Büchner. Der Angreifer erkannte sofort die Chance und marschierte mit dem Ball Richtung Tor. Aus 22
Metern zog er dann ab. Sein Aufsetzer landete erneut im linken, unteren Eck zur
2:0-Führung. Hier waren die Grabfelder durch die Verletzung von Björn Kestler
nach einem Pressschlag kurzzeitig in Unterzahl gewesen. Sonneberg nutzte hier nicht
nur die numerische Überlegenheit, sondern auch die nicht besetzte Position bei
den Mendhäusern aus. Etwas überraschend – die Grabfelder begannen sehr
reserviert und waren zunächst meist mit Defensivaufgaben beschäftigt – fiel
dann der Anschlusstreffer: Den Freistoß von Fabian Schmidt wehrte sein
Nachnamensvetter Toni Schmidt zunächst mit beiden Fäusten ab. Der „zweite Ball" landete
schließlich beim mit aufgerückten Muhamed Alijia, und dieser setzte das Leder
zum Anschlusstreffer in den Kasten. Auf der anderen Seite donnerte Markus
Büchner das Leder nach einer Freistoßeingabe von Sebastian Wenke an die
Querlatte. Danach folgte die beste Phase der Grabfelder. Zunächst konnte 51-Torwart
Toni Schmidt zweimal hintereinander (40./Manuel Schütz, 42./Andreas Heyn) zur Ecke klären. Und in der Nachspielzeit der
ersten Halbzeit hatte dann Andreas Heyn den Ausgleich auf dem Fuß.
Im zweiten Durchgang nahm das Niveau dann merklich ab.
Nach knapp einer Stunde Spielzeit erhöhten die Wolkenrasen-Kicker trotzdem auf
3:1. Nach dem zweiten Eckball hinter einander – der erste in dieser Minute war
ein wahres Gastgeschenk – war Markus Büchner per Kopfball erfolgreich. Danach
verflachte die Begegnung noch mehr. Sonneberg hatte zwar mehr Ballbesitz, strahlte
aber kaum noch echte Torgefahr aus. Und auf der anderen Seite wurden die Kicker
aus dem Grabfeld geschickt vom eigenen Kasten ferngehalten. Die meiste Gefahr
produzierten die Sonneberger nach weiten Einwürfen von Sebastian Wenke. Diese flogen
immer wieder weit in den Strafraum. Aber mit zunehmender Spielzeit hatte sich
die Grabfelder Defensive gut darauf eingestellt. Gefahrenpunkte auf Seiten der
Gastgeber gab es nach den Dribblings von Christoph Neumann. „Mendhilds" Trainer Alex Bäßler wechselte gleich drei Mal offensiv
aus, aber die Hintermannschaft der 51-er wurde nicht mehr vor ernste Probleme gestellt. Die Mannschaft von
Trainer Dieter Hammerschmidt spulte ihr Pensum problemlos herunter und brachte die 3:1-Führung sicher
über die Zeit. Und natürlich gab es nach dem Abpfiff einen grenzenlosen Jubel. Der erste Titel der Saison
war gesichert, der zweite ist im Punktspielbetrieb greifbar nahe.
Sonneberg: Schmidt,
Kania, Knerr, Ditscheid, Baumann, Wenke, Gruber, Fritzlar, A. Marsiske (75.
Röß), R. Marsiske, Büchner (85. Rauh)
Mendhausen/Römhild: Amberg, Floßmann, Saske (66. Schöppach), Kestler (70.
Erkenbrecher), Ralf Seidenath, Alijia, Neumann, Schmidt, Schütz, Ristau, Heyn
(75. Kopp)
Stimmen zum Spiel
Dieter Hammerschmidt (Trainer der SG 51 Sonneberg): Unser Sieg war am Ende verdient. Wir haben 20 Minuten
sehr guten Fußball gespielt und nach der 2:0-Führung plötzlich damit aufgehört.
Wir haben die Zweikämpfe nicht mehr angenommen und unseren Gegner so ins Spiel
gebracht. Im zweiten Durchgang waren wir wieder spielbestimmend und haben unseren
Zwei-Tore-Vorsprung sicher über die Zeit gebracht.
Alexander Bäßler (Trainer der SG Mendhausen/Römhild): Ein verdienter Erfolg der Sonneberger. Herzlichen Glückwunsch.
Das 3:1 spiegelt auch den Spielverlauf wieder. Unser Gegner hat einen viel
höheren Altersdurchschnitt; dies kam auch auf dem Spielfeld zum Tragen. Diese
Erfahrung wurde clever und überzeugend genutzt. Unsere junge Mannschaft konnte
hier für die Zukunft einiges mitnehmen.
Fußball-Fan Helmut Dömming (Simmershausen): Die Grabfelder sind diesmal überhaupt nicht in Tritt
gekommen. Ihre Spielweise war in der Anfangsphase zu zaghaft. Und schwupps – da
lagen sie 0:2 hinten. Sonneberg hatte mehr Ballbesitz und spielte seine
Favoritenrolle überzeugend aus. Am Ende war ein 4:1 wahrscheinlicher als ein
Anschlusstreffer.
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom
2.5.2017
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