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1. Mannschaft 16/17 Kreispokal

SV 1897 Goßmannsrod vs. SG 1951 Sonneberg
0 : 4

Die 51er wollten mit dem Einzug ins Pokalviertelfinale ein Wahnsinns- Jahr mit Meisterschaft und Supercup krönen. Allerdings schien die Aufgabe in Goßmannsrod, wo die Sonneberger bisher noch nichts holen konnten, nicht einfach. Fehlten doch weiter die verletzten Ditscheid, Bauer, Werner und Wendel. Doch von Beginn an übernahmen die Gäste auf dem tiefen Platz und bei winterlichen Temperaturen das Kommando. So dauerte es nur zehn Minuten, bis Büchner im zweiten Versuch das 0:1 erzielte. Wenig später behinderten sich Fritzlar und Büchner nach einem weiten Einwurf von Wenke gegenseitig, doch ein paar Minuten später funktionierte diese Variante: Diesmal verlängerte Andy Marsiske den langen Einwurf von Wenke auf seinen Bruder Rico, der den Ball volley mit links ins lange Eck schoss (18.). Auf der anderen Seite musste SG-Keeper Schmidt nur einen Weitschuss von Reinfelder parieren, während die Sonneberger bis zur Halbzeit noch etliche Chancen besaßen, die Führung auszubauen. Marsiske, Büchner und Fritzlar patzten aber.

Nach dem Wechsel dasselbe Bild: Die 51er dominierten das Spiel, und Baumann erhöhte nach einer Stunde mit einem sehenswerten Knaller aus 16 Metern auf 0:3 (62.). Nur kurz darauf fiel die endgültige Entscheidung: Fritzlar nagelte aus Nahdistanz den Ball unter die Latte (68.). Nachdem auf der anderen Seite Gästetorhüter Schmidt den Schuss von Kevin Diller abgewehrt hatte, schüttelte Büchner seinen Bewacher ab, lief alleine aufs Tor zu, umspielte noch SV-Keeper Wagner, doch Scheler klärte im letzten Moment mit einer guten Grätsche. Am Ende blieb es bei dem auch in dieser Höhe verdienten Sonneberger Sieg. kw

 

Goßmannsrod: Wagner, Scheler, Schmidt (58. M. Pleger), Geisthardt, Hofmann, Kusch, Reinfelder, Müller, Diller, S. Flaschel, D. Pleger (70. M. Flaschel)


51 Sonneberg: Schmidt, Gruber, Röß (76. Friedrich), Kania (70. Rauh), Knerr, Wenke, Baumann, Büchner, Fritzlar, R. Marsiske, A. Marsiske


Kluck (Effelder) – 33 – 0:1 M. Büchner (10.), 0:2 R. Marsiske (18.), 0:3 Chr. Baumann (62.), 0:4 R. Fritzlar (68.)

 

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 16.11.2016




Unzumutbar

 

Leserbrief des SG51-Trainers zum Kreispokal-Bericht:

 

Mit blauen und gelben Müllsäcken, zusätzlicher Wechselkleidung, Sportschuhen und Wolldecken sind die Fußballer der SG 51 Sonneberg zu ihrem fälligen Pokalspiel nach Goßmannsrod angereist. Warum das Ganze? Weil man wusste, welche Bedingungen man auf der dortigen Sportanlage zu erwarten hat. Kein Wasser, kein Strom und keine Heizung und das bei Temperaturen um den Nullpunkt. Nach dem Spiel ist man gezwungen, mit dreckigen Klamotten, verschmutzten Beinen, Händen und Armen in Pkw und gemietete Kleinbusse zu steigen, um im über einem Kilometer entfernten Feuerwehr- bzw. Vereinshaus duschen zu können. Oder man fährt 40 Kilometer weiter zum eigenen Sportgelände und duscht dort. Der Körper ist dann sauber, aber die Fahrzeuge benötigen eine Komplettreinigung des Innenraums. Besonders dann, wenn solche Platzverhältnisse wie im November vorliegen. Das ist im 21. Jahrhundert schlicht weg unzumutbar. In den letzten 25 Jahren haben in Südthüringen nahezu alle Gemeinden, Städte und Vereine viel Geld in die Hand genommen, um ordentliche Bedingungen für die Sportler zu schaffen. Wie man eine solche Sportanlage für den Punktspielbetrieb zulassen kann, erschließt sich mir, und wie ich weiß, auch vielen Fußballern und Verantwortlichen anderer Vereine nicht. Fahrlässig wird hier mit der Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler umgegangen. Stellen sich also zumindest zwei Fragen. Gibt es seitens des KFA Südthüringen keine Auflagen gegenüber dem SV Goßmannsrod? Warum werden solche Verhältnisse schon seit vielen Jahren geduldet? Diether Hammerschmidt, Trainer Sonneberg 51


Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 16.11.2016



 

„Woher sollen wir das Geld nehmen?"


Beim Fußball- Kreisoberligisten SV Goßmannsrod läuft es am Spieltag etwas anders ab, als bei anderen Vereinen. Vor Kurzem gab es dafür scharfe Kritik. Doch eine Änderung der jetzigen Situation ist laut der Gemeinde Veilsdorf nicht so einfach. Es geht um Geld.

Von Carsten Jentzsch

Goßmannsrod – „Unzumutbar!" So bezeichnete Dieter Hammerschmidt, Trainer des Kreisoberligisten SG 1951 Sonneberg vor Kurzem in einer Lesermeinung die Bedingungen auf dem Sportplatz des Liga-Konkurrenten SV 1897 Goßmannsrod. Mit Müllsäcken, zusätzlicher Wechselkleidung, Sportschuhen und Wolldecken seien die Fußballer der SG zu ihrem „fälligen" Pokalspiel nach Goßmannsrod angereist. Warum? Weil es hier laut Hammerschmidt kein Wasser, keinen Strom und keine Heizung gebe. Nach dem Spiel sei man gezwungen, mit dreckigen Klamotten, verschmutzten Beinen, Händen und Armen in die Autos zu steigen, um „im über einen Kilometer entfernten Feuerwehr- bzw. Vereinshaus" duschen zu können. Die Gesundheit der Spieler werde hier aufs Spiel gesetzt und die Autos seien nach einem Punktspiel bei Goßmannsrod in dieser Jahreszeit einer Komplettreiningung fällig, so der SG-Trainer weiter. Nach Veröffentlichung zeigte sich Horst Dressel, Vorsitzender des SV Goßmannsrod, verärgert. Mit einer eigenen Lesermeinung darauf antworten, wolle man jedoch nicht. „Wir wollen keinen Zeitungskrieg führen", sagt Dressel sehr besonnen, obwohl es in ihm brodelt. Eine  Lesermeinung sei völlig legitim, doch die Art und Weise dieser sei nicht gerechtfertigt, so der Vorsitzende weiter.

Hinzu kämen Verallgemeinerungen, die den Verein in ein schlechtes Licht rücken sowie „Dinge, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen", stellt Dressel klar. Dazu gehört zum einen der Punkt Gesundheit. „Die Kabinen am Sportplatz sind über ein Notstromaggregat beheizt. Hier muss niemand frieren! Nach dem Spiel können die Spieler in die beheizte Kabine, sich einen Trainingsanzug überstreifen und zum ehemaligen Schulgebäude fahren und sich duschen.", sagt Dressel. Auch können sich die Spieler mithilfe eines 1000-Liter-Wassertanks die Hände waschen. Auf der chemischen Toilette stehen darüber hinaus Feuchttücher bereit. Die Gesundheit der Spieler werde hier in keinster Weise aufs Spiel gesetzt. Auch die Autos müssten nach einem Besuch bei den Sportfreunden in Goßmannsrod nicht komplett gereinigt werden. Durch eine entsprechende Vorsorge könnte man diese „Komplettreinigung" umgehen. Dabei verweist Dressel auf die vor der Hin- und Rückrunde zwischen dem Kreisfußballausschuss (KFA) Südthüringen und den Vereinen stattfindenden Staffelberatung, in dem die Vereine auf die Bedingungen und die entsprechende Vorsorge für Auswärtsspiele in Goßmannsrod, insbesondere in den Wintermonaten, hingewiesen werden. „Hier können sich alle Vereine zu bestehenden Problemen äußern", sagt Staffelleiter und Vorsitzender des Spielausschusses Manfred Brehm. Die Situation in Goßmannsrod sei allerdings kein Problem. „Die Bedingungen in Goßmannsrod werden seitens der Vereine  überwiegend positiv  aufgenommen. Hier sind alle für ein sportliches Miteinander und dazu gehört eben auch, dass man mal in den sauren Apfel beißt", so Brehm weiter. Und in den sauren Apfel beißen die Goßmannsroder im Übrigen in jedem Heimspiel. Und das schon seit Jahren. Ebenfalls ein Punkt, der Dressels Empfinden nach in der Lesermeinung zu kurz kommt. Denn das Problem ist und bleibt die rund 30 Meter Anhöhe auf dem der Sportplatz liegt. Hier müssten laut Dressel Zwischenpumpen installiert werden, die den Sportplatz an das Wassernetz der Gemeinde anschließen. Bereits in den neunziger Jahren habe der Verein hierfür einen Kostenvoranschlag getätigt. Hier sei man auf eine Summe von 150 000 DM gekommen. „Und das sind nur die Kosten für den Anschluss. Diese Größenordnung ist für den Verein utopisch." Die einzigen Einnahmen seien Mitgliedsbeiträge, Bandenwerbung und die Spieleinnahmen, ergänzt Falk Kirchner, Leiter der Abteilung Fußball beim SV Goßmannsrod. „Woher sollen wir das Geld nehmen?", fragt er. Bereits einige Jahre davor, in der ehemaligen DDR habe der Verein versucht hier eine Lösung zu finden, so Kirchner. Doch damals sei das Geld noch knapper gewesen. „Es ist ja nicht so, dass der Verein nichts unternimmt, um Lösungen zu finden.", betont er. Das stimmt. Im Jahr 2004 ließ der Verein auf eigene Kosten im ehemaligen Schulgebäude mitten im Ortskern vier Duschen für die   Gästemannschaft installieren. „Wir haben das aus eigener Kraft geschultert. Dafür mussten wir lange Zeit sparen. Davor mussten die Vereine zum Duschen nach Hause fahren", berichtet Dressel. Hinzu kam die Erneuerung der zwei Kabinen am Sportplatz. Und die sehen gar nicht mal so schlecht aus. Blaue Sitzschalen – ein Hauch von Stadionatmosphäre. „Die haben wir von einem Verein an der Nordsee persönlich abgeholt. Die brauchten die nicht mehr", berichtet Dressel. Die Unterkonstruktionen hat Detlef Pleger, Leiter der ersten Mannschaft und  Werkzeugschlosser gebaut. Die Aufhänger für die Jacken sowie die Ablagen für Wertgegenstände fertigte der ortsansässige Tischler Joachim Zang an. „Wir helfen uns gegenseitig. Wir packen alle mit an, um die Situation erträglicher zu machen", sagt Dressel. Da eine Kabine jedoch häufig vor dem Kreisoberligaspiel von der zweiten Mannschaft und deren Gegner belegt waren, kam im vergangenen Jahr ein Funktionsgebäude mit einer Kabine für die Heimmannschaft hinzu. Seitdem können sich die Goßmannsroder Fußballmannschaften im neuen Funktionsgebäude umziehen, während sich die beiden Gästemannschaften in den anderen zwei Kabinen umziehen. Die einen für das anstehende Spiel, die anderen für die kurze Autofahrt zur wohl verdienten Dusche.

Die Entwicklungen, die der Verein mit viel Eigeninitiative beigesteuert hat, verdeutlichen, dass der Verein gewillt ist, die Bedingungen für alle Sportler, egal ob aus Sonneberg oder aus Goßmannsrod zu verbessern. Dass die bisherigen Leistungen jedoch immer noch nicht die beste Lösung darstellen, wissen die Verantwortlichen selbst. Die Verantwortlichen? Im Grunde genommen ist die Gemeinde Veilsdorf in diesem Fall gefragt. Denn der Sportplatz ist Eigentum der Gemeinde. Laut Bürgermeister Horst Heß hat die Gemeinde Veilsdorf in den vergangenen Jahren enorm investiert. Von 1995 bis 2002 habe die Gemeinde über 11 000 DM und von 2009 bis 2016 über 47 000 Euro beigesteuert. Doch „auf Grund der Entfernung zum Ort übersteigt ein Strom- und Trinkwasseranschluss speziell für den Sportplatz die Finanzierungsmöglichkeiten durch die Gemeinde um ein Vielfaches", so Heß. Mit dem Ausbau der Sanitäranlagen in der alten Schule seien entsprechende Alternativen geschaffen worden. Außerdem gibt der Bürgermeister zu bedenken, dass ein Strom- und Wasseranschluss nicht die endgültige Lösung darstellen. Ebenso müsse das Abwasser beseitigt werden und da sich in der gesamten Gemeinde Goßmannsrod kein entsprechender Kanalanschluss für eine Großkläranlage befindet, müsste am Sportplatz eine entsprechende Kleinkläranlage gebaut werden, dies wäre mit nochmaligen finanziellen Aufwendungen verbunden. Für 2017 will die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung einen Brunnen am Sportplatz bohren. Die Kosten belaufen sich laut Gemeindeinformationen auf zirka 40 000 Euro.

„Wie die Entwicklung der Sportanlage dann weiter geht, muss man sehen, da auf Grund der  Gemeindegebietsreform einige Veränderungen für die Gemeinde Veilsdorf anstehen. Trotz alledem muss ich mich aber besonders bei den Sportlern von Goßmannsrod für ihre erbrachte Eigenleistung für den Ausbau der Sportstätten bedanken und hoffe, dass ich auch weiterhin auf ihre Mithilfe diesbezüglich rechnen kann", sagt Heß.


Und der Verfasser dieser Lesermeinung? Diether Hammerschmidt?

Wie sieht er die Dinge mit etwas Abstand nach dem erfolgreichen Spiel in Goßmannsrod? „Ich würde es auch heute nicht anders schreiben", sagt er. Allerdings betont er abermals, dass die Verantwortlichen hier „endlich" handeln müssten. In anderen Gemeinden habe man schon viel höhere Berge bewältigen müssen. Er habe dafür kein Verständnis. Wenn sich seitens der Gemeinde an dieser Situation nichts ändere, müsse der KFA Auflagen erheben. Das kann von der sportlichen Seite betrachtet jedoch nicht die Lösung sein. Mit Humor nimmt Dominik Eggemann, Spielertrainer der SG Sachsenbrunn/ Fehrenbach die Situation. „Falls man die Müllbeutel vergessen hat, fahren diejenigen, die nicht die schönsten Autos haben." Und fügt hinzu: „Die Situation in Goßmannsrod ist nicht die optimalste, aber es gibt Schlimmeres." Und Falk Kirchner betont: „Früher sah es auf vielen Plätzen noch schlimmer aus als heute in Goßmannsrod. Da war nie von Gesundheitsgefährdung die Rede."


Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 3.12.2016



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