Meisterschau mit Makel
Vor heimischer Kulisse zeigen sich die
Kreisoberliga-Fußballer der SG 1951 Sonneberg zum ersten Mal nach ihrer
Meisterschaft vor einer Woche. Die Partie gegen Crock wird beim Stande von 17:0 abgebrochen. Trainer
Dieter Hammerschmidt wird seinen Hut nehmen.
Sonneberg – Einmaliges haben die Kicker aus dem
Sonneberger Stadtteil Wolkenrasen in der bald zu Ende gehenden Saison
vollbracht: Sie holten vor acht Tagen in Neuhaus- Schierschnitz vorzeitig den
Kreismeistertitel. Eine Woche zuvor hatten sie sich schon den
Kreispokal geschnappt. Grund genug, sich am Samstag mit den neuen, schicken Meister-Shirts
zu präsentieren. Doch stand auch noch die aktuelle Partie gegen die seit Wochen
ersatzgeschwächten Crocker auf dem Plan. Der amtierende Meister und Aufsteiger in
die Landesklasse traf also auf das Tabellenschlusslicht und Absteiger –
die Zeichen waren vor der Begegnung klar. Trotzdem wunderten sich die Gastgeber und die gut 50 Zuschauer
auf dem Wolkenrasen- Sportplatz, als nur acht Spieler der Gäste beim Warmmachen gesichtet wurden.
Mehr Spieler hatten auf Nachfrage die Reise nach Sonneberg nicht angetreten. Das schien mehrere Gründe
zu haben: Zum einen fehlten an diesem, für die Crocker ungeliebten Spiel-Samstag etliche Akteure
arbeitsbedingt. Mit Daniel Kirchner sowie Maximilian und Frederick Leis waren auch noch drei Akteure nach
ihrer fünften Gelben Karte gesperrt. Zugute halten muss man der Edelweiß-Elf, dass für sie eine Spielabsage
ebenso wenig in Frage kam wie eine Spielverlegung. Doch mit nur acht Akteuren schien vor Anpfiff der
Partie schon klar: Dieses Spiel dauert keine 90 Minuten.
Von Beginn an ging es natürlich nur in eine
Richtung – Edelweiß-Tor. Es dauerte auch nur zwei Minuten, bis Büchner den Torreigen der Sonneberger eröffnete.
Im Minutentakt fielen weitere Treffer durch Marsiske (2), Büchner und Baumann. Ein Eigentor passte
dann auch noch ins Bild, und so stand es nach zehn Minuten schon 6:0 für die Gastgeber. Markus Büchner
war es dann vorbehalten, das 100. Tor der 51er in dieser Saison zu erzielen,
was mit lautem Beifall gefeiert wurde. Die wenigen Zuschauer hatten also trotz
der einseitigen Begegnung ihren Spaß und sahen auch gut herausgespielte Tore –
natürlich gegen acht überforderte Crocker, die aber tapfer bis zur Pause
durchhielten. Wenke, Büchner, Fritzlar und erneut Büchner schraubten das
Ergebnis bis zur 20. Minute auf 10:0 hoch. Dann erzielte Wenke – nach schöner
Kombination und zuvor von Büchner per Hacke aufgelegt – das elfte Tor. Marsiske
machte das Dutzend voll. Fritzlar, erneut Marsiske, Knerr nach feinem Sololauf
und wieder Fritzlar erhöhten auf 16:0. Büchner erzielte praktisch mit dem
Halbzeitpfiff das letzte Tor des Tages und hielt damit auch das Rennen um die
Torjägerkanone offen. Er steht nun bei 36 Treffern, hat also einen Treffer weniger als Teamkollege
Andy Marsiske, der die Liste anführt. Was die meisten Anwesenden nun vermuteten,
trat dann auch ein: Die Gäste gaben in der Halbzeit beim Schiedsrichter an, dass sich zwei Spieler
verletzt hätten, und so brach Steven Kosteczka die Partie wegen sportlicher Unterlegenheit ab.
Was die
meisten auf den Rängen aber nicht wussten: Just nach dem Schützenfest der 51er war durchgedrungen, dass sich der
Verein und Meistertrainer Dieter Hammerschmidt darauf geeinigt haben, die
Zusammenarbeit zum Saisonende zu beenden – im „beiderseitigen Einvernehmen", wie
es so schön heißt. „Ich bin froh, dass es so gekommen ist", meinte Dieter
Hammerschmidt gestern am Telefon, war aber schon etwas verwundert darüber, dass
die Information so schnell an die Öffentlichkeit gedrungen sei. Doch „im Prinzip war das schon zu Saisonbeginn klar,
dass, wenn wir in die Landesklasse aufsteigen, ich nicht mehr zur Verfügung stehe." Die Nachfolge
Hammerschmidts ist seit Samstag aber ganz offiziell schon geregelt: Peter
Bernet, zuvor viele Jahre in Oberlind tätig, wird die Landesklasse-Elf der SG
51 coachen. Bernet hatte sein Traineramt in Oberlind vor gut einem Jahr
niedergelegt und sich eine schöpferische Pause gegönnt. „Nun hat er aber wieder
Lust bekommen und will sich der Herausforderung Landesklasse stellen", verriet
am Sonntag Michael Stegle, sportlicher Leiter bei der SG 51. Ursprünglich war
noch Wolfgang Ihle für den Trainerposten bei der SG 51 vorgesehen, drang
inzwischen aus der Sonneberger Fußballszene durch. Augenscheinlich seien aber die Verhandlungen mit ihm ins Leere gelaufen.
Ihle – erfolgreicher DDROberliga- und mehrfacher Nachwuchs-Nationalspieler – war zuletzt als Trainer
beim Coburger Kreisklassevertreter TSV Gestungshausen gesichtet worden. kw/awh/eb/fri
(Abbruch nach 45 Minuten, da Crock nur noch 6
spielfähige Spieler auf dem Platz hatte) – Kosteczka (Straufhain) – 50 – 1:0 M.
Büchner (2.), 2:0 A. Marsiske (3.), 3:0 R. Franke (4./Eigentor), 4:0 M. Büchner
(6.), 5:0 Chr. Baumann (7.), 6:0 A. Marsiske (8.), 7:0 S. Wenke (12.), 8:0 M.
Büchner (13.), 9:0 R. Fritzlar (14.), 10:0 M. Büchner (16.), 11:0 S. Wenke
(22.), 12:0 A. Marsiske (29.), 13:0 R. Fritzlar (30.), 14:0 A. Marsiske (34.), 15:0
P. Knerr (37.), 16:0 R. Fritzlar (43.), 17:0 M. Büchner (45.)
51 Sonneberg: Wichmann,
Gruber, Kania, Baumann, Knerr, Wenke, Fritzlar, Schymura, Büchner, R. Marsiske,
A. Marsiske
Crock: Adelmann,
Rohmeiß, Attig, Rohrig, Reinhardt, Beez, Jacob, Franke
Kosteczka (Straufhain) – 50 – 1:0 M. Büchner (2.), 2:0
A. Marsiske (3.), 3:0 R. Franke (4./Eigentor), 4:0 M. Büchner (6.), 5:0 Chr.
Baumann (7.), 6:0 A. Marsiske (8.), 7:0 S. Wenke (12.), 8:0 M. Büchner (13.),
9:0 R. Fritzlar (14.), 10:0 M. Büchner (16.), 11:0 S.Wenke (22.), 12:0 A.
Marsiske (29.), 13:0 R. Fritzlar (30.), 14:0 A. Marsiske (34.),
15:0 P. Knerr (37.), 16:0 R. Fritzlar (43.), 17:0 M. Büchner (45.)
*Abbruch
nach 45 Minuten, da Crock nur noch 6 spielfähige Spieler auf dem Platz hatte.
Quelle: Freies Wort, Lokalsport
Sonneberg vom 15. + 16.5.2017
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