Nichts
für schwache Nerven …oder wie bekommt man schneller graue Haare.
Wie
zu Beginn jeder neuen Saison stehen vor dem Punktspielstart die ersten Spiele
um den Köstritzer Kreispokal an. Wie es das Losglück so wollte, bekamen unsere
Germanen gleich einen richtigen Brocken vor die Brust gesetzt. Die Ries-/Eber-Schützlinge
durften am gestrigen Sonntag bei der SG Sachsenbrunn/ Fehrenbach vorspielen.
Zur Erinnerung, die Mannschaft
aus dem Werragrund standen vor wenigen Wochen im
Endspiel um den Kreispokal, unterlagen hier jedoch Veilsdorf denkbar knapp mit
2:3. Man war also gewarnt. Entsprechend war auch die taktische Marschroute, in der
Defensive sicher stehen, und dann mal sehen, was sich so ergibt.
Neben Döbrich, Conrad und Götz mussten die Germanen auch auf das Trainergespann Ries und Eber
verzichten. Alle Genannten waren wegen Urlaub abwesend.
Dementsprechend musste die Aufstellung etwas umgestellt werden, Heßland rückte
auf die Position des rechten Außenverteidigers, Marcus Lehneck auf die Position des 6ers.
Die
Begegnung wurde pünktlich um 15 Uhr durch den Unparteiischen M. Kluck
angepfiffen.
Die Verantwortlichen der Germanen hatten noch nicht mal auf der Trainerbank
Platz genommen, da wurde die Abwehrreihe von Sachsenbrunn auch schon
überwunden. Ein Ballgewinn auf der rechten Seite, gefolgt von einem klugen Pass
in die Schnittstelle der Abwehr, nutze der wieselflinke Marcel Lehneck zum 1:0-Führungstreffer
der Germania. Es waren 5 Minuten gespielt. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff
eine fast identische Szene auf der linken Außenseite. Ein schneller Ballgewinn
und wieder ein Pass in die allseits bekannte Schnittstelle der Abwehr des Gegners und der
schussstarke Gundermann netzte zum 2:0 in der 6. Minute ein. Was war denn hier
los? Auf der Trainerbank schaute man sich „Hüben" wie Drüben"
verdutzt an, nur die Gesichtsausdrücke hatten bei den Germanen deutlich positivere
Züge…. Von wegen, abwartende Spielweise.
Von
nun an entwickelte sich auf beiden Seiten ein munteres, durch viele kleine
Fouls unterbrochenes, Spiel. Sachsenbrunn fand mehr und mehr zu ihrem Spiel und
baute über den starken Eggemann immer wieder Druck auf. Bis dato hielt aber die
Abwehr der Germanen den Angriffsbemühungen des
Gastgebers stand. Vorndran und Co konnten sich über mangelnde Beschäftigung
nicht beklagen, gleiches galt aber auch für die Abwehr des Gegners. Es ging
hoch und runter. Rezai und Gundermann waren unermüdlich im Mittelfeld am rotieren
und setzen die Abwehr aus Sachsenbrunn immer wieder unter Druck. Gleiches galt
für die Außenpositionen, hier wurden Bauer und Marcel Lehneck immer wieder
durch ihre Hintermänner gekonnt in Szene gesetzt werden und konnten nur durch
Abseits in ihren Angriffsbemühungen gestoppt werden.
Es
dauerte jedoch bis zur 42. Minute, als die Germanen erneut jubeln durften. Ein
erneuter Angriff über unserer linken Außenbahn in Richtung Tor des Gegners. Gundermann
wurde am 16er klug angespielt und konnte
nur regelwidrig gestoppt werden. Seiner
Schusskraft bewusst legte sich Gundermann den Ball zum fälligen „Strafstoß"
bereit. Kurzer
Anlauf und die Kugel schlug im linken untern Eck im Gehäuse von Mittenzwei zum
3:0 ein.
Nun nochmal Sachsenbrunn über Eggemann, welcher über links am 16er in Szene
gesetzt wurde, mit einem satten Schuss über den starken Bauer im Tor der
Germanen hinweg in den rechten Winkel. Bums, nur noch 3:1. Danach war Pause.
Wer
an dieser Stelle glaubte, dass sich die Jungs aus Sachsenbrunn aufgaben, der sollte sich gewaltig irren. Nach
dem Anpfiff zur 2. Halbzeit legte der Gastgeber noch eine Schippe drauf und
intensivierten ihre Bemühungen, den Platz nicht als Verlierer zu
verlassen.
Dem
entsprechend hitziger wurde das Spiel und Schiri M. Kluck hatte nun alle Hände
voll zu tun. Auch auf den Rängen erhitzten sich die Gemüter mit
fortschreitender Spieldauer.
Es
sollte nur bis zu 50. Minute dauern, bis Sachsenbrunn einen weiteren Angriff
über Eggemann erfolgreich abschließen konnte. Hier befand sich
die Germania wohl mit ihren Gedanken noch in der Kabine.
Kurz
darauf der nächste Knaller, der aggressive Bock wurde im 16er unsanft durch
Rauch von den Beinen geholt. Logische Konsequenz…. Schiri Kluck entschied auf
Strafstoß und den Germanen schwante Böses, und Sachsenbrunn sollte dadurch die
Möglichkeit zum 3:3-Ausgleich bekommen. Nur war da noch T. Bauer im Tor der
Germanen, welcher den Strafstoß im ersten Versuch klärte, diesen jedoch in die
Beine eines nachsetzenden Sachsenbrunner´s abprallen ließ. Der
Nachschuss konnte dann unter Mithilfe von Heßland geklärt werden. Nichts für
schwache Nerven.
Die
Angriffe aus Sachsenbrunn wurden nun immer heftiger. Die Jungs um Trainer Jens
Koch bekamen sprichwörtlich die dritte Luft. Den Germanen schwanden so langsam
die Kräfte, was sicherlich dem Vorbereitungsspiel vom Freitag mit geschuldet
war.
In der 74. Minute wurde der völlig ausgepumpte Marcel Lehneck durch Habib
Sultani ersetzt, 5 Minuten später Martin
Rauch durch den jungen Fabian Truthän.
Sultani sollte sich noch als „Zünglein an der Waage" erweisen.
Der
Schlagabtausch ging weiter. Sachsenbrunn wollte mit aller Macht den Ausgleich
erzielen. Aber auch der TSV stellte die Angriffsbemühungen nicht ein und wollte
den Sack zu machen. Auf Seiten von Sachsenbrunn war es immer wieder Eggemann,
welcher mächtige Betrieb machte, auf der anderen Seite Rezai, welcher seinen
Gegenspielern manch Knoten in die Beine spielte. Auch Sultani fügte sich
nahtlos in die Angriffsbemühungen ein.
In
der 82. Minute dann wieder Sachsenbrunn über die linke Seite
mit einer Flanke, welche der rechts stehende Bönecke vor die Füße bekam und den
Ball mit viel Glück im Kasten von Bauer versenkte. Hier eine Kopie des 3:1, der
Ball segelte gemütlich über Bauer hinweg in die linke obere Torecke. 3:3.
Nun war aber richtig Dampf im Kessel und auch die Zuschauer liefen zur
unüberhörbaren Hochform auf.
Der TSV mobilisierte nun die letzten
Kraftreserven. Immer wieder Rezai und Sultani,
gekonnt durch die Hintermannschaft mit langen Bällen in Szene gesetzt, machten
Druck auf die Abwehr aus Sachsenbrunn. In der 87. Minute wieder ein langer Ball
in die Spitze, Rezai steckt zu Sultani durch, dieser mit letzter Kraft Richtung
Ball, Mittenzwei mit eisernen Willen
Richtung Sultani aus seinem Kasten stürmend, Sultani einen Augenblick
früher am Ball, dieser kullert in
Zeitlupe über die Torlinie und es stand 4:3. Die Germanen jubelten ausgelassen und
Sachsenbrunn konnte es nicht fassen. Aber es waren ja noch 3 Minuten plus
Nachspielzeit auf der Uhr. Sachsenbrunn
machte weiter Druck und wollte mit aller Macht den Ausgleich und somit die
Verlängerung erzwingen. Auf Seiten der Germania wurde der emsige Scheler durch
Bockisch ersetzt. Dieser sollte in den letzten Minuten die Abwehr stärken und
somit die Sieg halten. M. Kluck zeigte 2
Minuten Nachspielzeit an. Hier also nochmal Nachschlag für die eh schon
strapazierten Nerven der Germanen. Sachsenbrunn konnte jedoch nicht mehr
nachlegen und die völlig ausgepowerten
Germanen gingen etwas
glücklich aber durchaus verdient als Sieger vom Platz.
Fazit: Ein Pokalkracher vom Feinsten, welcher beiden Mannschaften
alles abverlangte und dies zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison.
Sachsenbrunn muss seine avisierten Pokalträume schon im ersten Spiel ad acta
legen und der TSV hat sich einmal mehr als Pokalschreck entpuppt.
Die gestrige Begegnung macht Lust auf mehr, werden sich beide Mannschaften in der
Kreisoberliga 2016/2017 noch zweimal gegenüber
stehen.
Ein besonderer Dank geht an Jens Popp, welcher heute zusammen mit
Silvana Rößler und Stephan Popp, die etatmäßigen Trainer Ries und Eber
ersetzte.
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