Showdown am Karpfenteich um die Meisterschaft der
Kreisliga Südthüringen...wer hätte das gedacht? Zur Winterpause lag die
Germania durch unnötige Niederlagen gegen Hibu und Schönbrunn mit 7 Punkten hinter
den Aufstiegsanwärtern aus Heldburg und Herbstmeister Römhild, nur die kühnsten
Optimisten (Namen nenne ich nicht) glaubten noch an den großen Coup. Mit Räder
verlor man zudem eine tragende Säule wegen einer fußballüblichen Knieverletzung
für den Rest der Saison. Man merkte den Männern die Verunsicherung an, und die
Wut über das eigene Unvermögen nagte an der Mannschaft und den
Verantwortlichen!
Das interne Saisonziel schien so weit weg wie der Mond
zur Erde aber....siehe Überschrift!
Da die Wintervorbereitung immer ein Lottospiel ist und
auf den Plätzen des Freistaates kaum Einheiten möglich sind, verlagerte man den
größten Teil auf die Straße oder auf den noch unfertigen Hartplatz. Die
Grundlagen waren schon im Sommer gelegt worden, nun ging es an Kondition und
den eigenen Glauben.
Mit einer beeindruckenden Siegesserie und zum Teil auch
dem gewissen Quäntchen Glück verschaffte man sich am vorletzten Spieltag einen
Vorsprung von 4 Punkten auf Verfolger Heldburg, und was kann es Schöneres geben
als den Deckel im letzten Heimspiel auf den Topf zu setzen?!
Es ist angerichtet... Jedoch hatte man mit dem SV
Schleusegrund den Vizerückrundenmeister zu Gast; mit einer ebenfalls
beeindruckenden Rückrunde kämpfte sich die junge Truppe um den sympathischen Trainer
Dirk Forkel vom vorletzten Platz Stück für Stück ins gesicherte Mittelfeld und
machte letzte Woche vor den heimischen Fans den Klassenerhalt perfekt. Der Gast
brachte der Germania übrigens die letzte Niederlage bei und öffnete vielleicht
so auch den letzten Spielern die Augen.
Die Nervosität bei den Westlern war überall spürbar aber,
jeder war heiß wie Frittenfett und sehnte den Anpfiff herbei.
Das Spiel begann wie schon in der Vorwoche mit einem
Paukenschlag, der pfeilschnelle Roth erlief sich einen langen Ball und passte
scharf in die Mitte, Torwart Hofmann konnte Gundermanns Schuss noch abwehren,
aber Lehneck staubte zur frühen Führung ab.
Danach war etwas Leerlauf im Spiel und die Gäste kamen
mehr und mehr in die Nähe des Germaniatores, hier hatte der ebenfalls sehr
schnelle Grosser die riesen Gelegenheit zum Ausgleich, doch Bauer hielt seine
Kiste sauber. Die sattelfeste Abwehr um Kapitän Vorndran ließ kaum etwas zu und
Conrad wies Goalgetter Luther mit gnadenlosem Zweikampfverhalten in die Schranken.
Nun ging es ganz gemächlich wieder in die SVS-Hälfte und
als Döbrich, Lehneck und Roth im Strafraum angelangt waren und der Ball durch
den "Fünfer" kullerte, schoss Neumann den Ball ins eigene Tor, es gab
kurze Beschwerden, da Torwart Hofmann am Boden lag, aber Schiri Köhler erkannte
den Treffer an.
Kurz vor Pause durfte sich nun endlich auch Johannes Roth
in die (Torschützen)Annalen der Germania eintragen. Mit unwiderstehlichem
Antritt lief er der Verteidigung davon, umkurvte Hofmann und netzte ein. Ein
Tor, das er sich für das wichtigste Spiel aufhob und damit die Entscheidung
erzielte.
Danach war Pause und 45 Minuten waren noch zu spielen,
bevor alle Dämme brechen sollten. Man warnte vor den Comebackerfähigkeiten des
SVS, denn auch Gompertshausen erlebte nach einer 3:0-Führung noch ein böses
Ende.
Forkel brachte mit Möhring noch einen Angreifer und
versuchte hier noch irgendwie Impulse zu setzen, die Moral schien aber
gebrochen, zwar war der Gast bemüht, aber die in 2016 noch blütenweiße
Heimweste der Germania sollte keinen Fleck dazu bekommen. Als Lehneck stark
über rechts kam, konnte Kiebler die Eingabe ebenfalls nur ins eigene Tor klären,
und es stand 4:0.
Als dann der eingewechselte Rezai mit einem herrlichen
Linksschuss in den Winkel erhöhte, war beim SVS endgültig die Luft raus. Es gab
noch Möglichkeiten für Karl und Baumann, aber das wäre des Guten dann zu viel
geworden. Auf der Gegenseite machte Bauer mit einem Wahnsinnsreflex die letzte
Möglichkeit des Ehrentreffers zunichte und Köhler beendete ein denkwürdiges
Spiel mit dem Schlusspfiff. Der Gast spielte die letzten Minuten in Unterzahl,
da das Wechselkontingent schon erschöpft war und erwies sich als fairer
Gratulant nach einem Spiel, das 2 Tore zu hoch ausfiel.
Mit den Fans des SVS wurde noch lange gefachsimpelt und
das ein oder andere Bier getrunken ...sie werden die nächsten Jahre noch viel
Spaß an ihrer Truppe haben, wenn diese so zusammen bleibt!
Den Meiste(r)n wird erst in den nächsten Tagen bewusst
sein, was für ein Kraftakt hinter dem Team liegt und die anstehenden Feiern
werden mit Sicherheit noch viel Kondition abverlangen.
Fazit: Nur mit Willen, Leidenschaft und Glauben kann man
Ziele erreichen, welche unendlich weit weg scheinen! Die Mannschaft hat
Charakter gezeigt und ihre Kritiker mundtot gemacht.
Die Meisterschaft war der Verdienst aller, die dieses Jahr
auf einem Spielberichtbogen der Männer geführt wurden, dem Trainerstab der A-
Junioren , unseres 1. Vorstandes und des Betreuerteams rund um die Männer! Ihr
seid die Geilsten!!!
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