Die Wochen der Wahrheit sind leider auch die Wochen der
Trauer in unserem Verein.
Mit Erich Liebermann und Uwe Bauer verabschieden wir zwei
treue Seelen des Vereins, und auch unsere Bürgermeisterin Sibylle Abel -
großzügige Gönnerin des TSV - musste viel zu früh gehen. Wir als TSV Germania
Sonneberg-West werden allen Genannten ein ehrendes Andenken bewahren.
Was fußballerisch momentan im kleinen westlichen
Stadtteil von Sonneberg abgeht darf sich doch ohne Wenn und Aber sehen lassen;
die Junioren zeigen seit Jahren hervorragenden Fußball, und auch die Männer
wollen dem nach den letzten teils turbulenten Jahren in nichts nachstehen. Dass
langsam ein neuer eingeschworener Haufen entsteht zeigt sich seit der
Winterpause mehr und mehr. Die letzten Wochen durfte man mit Römhild,
Schleusingen und Heldburg die Creme de la Creme der Kreisliga Südthüringen zum
direkten Duell bitten.
Die Vorzeichen zum Kracher trieben Eber und Ries so
manche Sorgenfalte ins Gesicht, mit Rauch, Conrad, Baumann, Akburu, Bockisch, Räder
und Hausdörfer fehlten einmal mehr wichtige Stützen im Kampf um die
Tabellenspitze.
Positiv, dass mit Roth, Rezai und Sultani der Nachwuchs endlich
die Männer unterstützen darf...und vor Allem auch will!
Wir nehmen den Kampf an, war der Tenor zum Spiel Erster
gegen Zweiter...
Als Schiri Kluck nach einer Schweigeminute für obig
genannte Verstorbenen anpfiff war sofort klar, wer hier der Herr im Hause ist.
Die Germanen begannen stark und voller Selbstvertrauen; mit starkem Pressing
gegen den Ball kaufte man dem Aufstiegsaspiranten Nr.1 sofort den Schneid ab.
Gundermann überraschte den Gegner als Manndecker gegen den Knipser Schmidt und
Heßland rückte mit Götz auf die Außenverteidigerposition. Der Plan ging auf,
Roth, Rezai und Lehneck wirbelten die Heldburger Hintermannschaft gehörig
durcheinander und man hätte nach einem Eckball am Anfang der Partie schon
führen können. Lehneck kam frei zum Kopfball, doch Kaiser hielt stark, den
Abpraller bekam der starke Lippmann vor die Füße scheiterte aber mit seinem
Versuch ebenfalls an einem Verteidigerbein auf der Torlinie.
Spielerisch blieb der Gast einiges schuldig, der böige
Wind machte es den Akteuren noch zusätzlich schwer. Ein Freistoß aus großer
Entfernung wurde durch Gundermann unterschätzt und der dadurch freie Schmidt
fackelte nicht lange und prüfte Bauer mit einem satten Volleyschuss.
Die Chancenvorteile lagen aber nach wie vor bei den
Gastgebern, leider war aber noch nichts Zählbares zu verbuchen. Kurz vor dem
Halbzeitpfiff dribbelte sich Lippmann in den Strafraum und wurde nach einer
Finte unsanft vom Ball getrennt, Schiri Kluck hörte den Schlag und entschied
richtigerweise auf Strafstoß. Kapitän und ebenfalls Bettelhecker Urgestein
Vorndran übernahm Verantwortung und ließ mit seinem platzierten Elfer Kaiser
keine Abwehrchance.
Die verdiente Führung wurde mit in die Pause genommen um
neue Kraft zu tanken. Die Art und Weise der Heimelf gab null Grund zur Kritik
und man wollte auch die zweite Halbzeit gleichartig gestalten.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Möglichkeit für die
Eintracht; angetrieben von ihrem lautstarken Anhang hatte Schmidt eine gute
Möglichkeit aber Bauer war hellwach und konnte klären.
Der Gästeregisseur musste danach angeschlagen vom Feld
und konnte seiner Elf nicht mehr helfen. Nun begann die stärkste Phase der
Hausherren, innerhalb von 5 Minuten gab es 4 Hochkaräter zu verzeichnen, Roth
im Zusammenspiel mit Lippmann prüfte Kaiser, danach Roth alleine vor Kaiser mit
Querpass zum Gegner, Döbrich ebenfalls alleine vor dem Gästekeeper mit Nerven
im Abschluss und Lippmann allein vor Kaiser ebenfalls drüber.
Der berühmte Sack hätte schon lange zu sein müssen, aber
normalerweise besagt eine allbekannte Phrase ....wird das bestraft...
Beinahe...der eingewechselte Lürtzing hatte nach Stellungsfehler vom sonst
tadellosen Götz kein Glück, sein Hammer klatschte an den linken Pfosten,
trudelte die Torlinie entlang und konnte dann entscheidend geklärt werden.
Den nächsten Aufreger gab es dann ca. 80 m gegenüber, der
unermüdliche Roth wurde hörbar von den Beinen geholt, doch Schiri Kluck ließ
die Situation laufen. Der erste Strafstoß war so einer...kannste, musste aber
nicht, aber Nummer Zwei wäre absolut gerechtfertigt gewesen.
Im Anschluss an das Foul musste Roth verletzt runter und
Barth kam ins Spiel. Der bis zur Erschöpfung rackernde Lehneck versuchte mit
Rezai den Todesstoß zu setzen, aber auch hier störte immer noch ein
gegnerisches Bein den Torerfolg. Heldburg spielte nun Alles oder Nichts und
stürmte mit Allem, was Beine hatte. Die Nachspielzeit hätte den Westlern noch
beinahe zwei Punkte gekostet, wenn Hartung nach Heßland-Stellungsfehler etwas
tiefer gezielt hätte...hätte hätte Fahrradkette...danach war Schluss und die 3
Punkte auf dem Konto...
Erfreulich, dass man mittlerweile auch wieder ehemals
treue Zuschauer an den Karpfenteich locken kann, von denen man lange Zeit
nichts gesehen hat... Wiederholung dringend erwünscht!
Fazit:Ich denke auch der Gegner musste anerkennen, dass
der Sieg absolut verdient war. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung
wurde die Hinspielniederlage egalisiert und damit die Tabellenspitze
verteidigt. Die Spielpause zu Pfingsten tut den arg gebeutelten Germanen gut um
ihre Wunden zu lecken… aber mit der Eintracht aus Hibu wartet bereits ein Team
aus den hinteren Regionen der Tabelle, welche jeden Punkt für den Klassenerhalt
benötigt und im Hinspiel mit großem Kampf drei Zähler vom Karpfenteich
entführen konnte. Gelingt hier ebenfalls die Revanche...?
Der
Bericht aus Heldburg:
Heldburg
kassierte in der Partie auf niedrigem Niveau die dritte Niederlage innerhalb
von nur acht Tagen.
Der
personelle Engpass der Eintracht kann nur bedingt als Erklärungsversuch herhalten.
Sonneberg gewann die
Partie mit einem von Vorndran in der 41. Minute verwandelten Strafstoß. Auf dem
schlecht bespielbaren, kleinen Platz konnte zunächst keine Mannschaft
entscheidende Vorteile erspielen – bis der Foulelfmeter zum
einzigen Tor führte. Im zweiten Durchgang war das Bild nahezu unverändert.
Beide Mannschaften zeigten zu viele Unzulänglichkeiten und kaum ansehnlichen Fußball.
Heldburgs Kapitän Schmidt wurde von Gundermann rüde gefoult (55.) und musste
verletzt ausgewechselt werden. Sein Fehlen war der Verbesserung des Heldburger Spiels
abträglich. Nach zwei Großchancen für Sonneberg vergaben Lürtzing
(80./Innenpfosten) und Hartung (90./über das Tor) die besten Gelegenheiten zum
Ausgleich.
Quelle:
Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 11.5.2016
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