Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.
(Martin Luther)
Sonntag 24.04.2016 - ein Tag an dem laut den Südthüringer
Gazetten das Spitzenspiel der Kreisliga in der Staffel Süd stattfinden sollte.
Von der Tabellenkonstellation hatte die Begegnung Zweiter gegen Dritter die
Definition definitiv verdient, aber was die wenigen Zuschauer dann über die 90
Minuten zu sehen bekamen war doch mehr oder weniger dürftig. Das Wetter im
April ist ja jährlich ein Phänomen für sich, aber was Petrus an diesem Tag im
Vorfeld der Begegnung abzog war schon eine kleine Frechheit. Sonne-Schnee-Sonne
usw. …
Komischerweise hatte der Wettergott aber pünktlich zum
Anstoß ein Einsehen und blieb im Sonne-Schneeschauer Mix auf Sonnenschein
stehen, dies sollte dann tatsächlich auch bis nach Spielende so bleiben.
Wie schon eingangs erwähnt stand mit der SG Römhild/ Mendhausen
der Herbstmeister auf dem Platz; nach dürftigen Rückrundenstart hat man sich im
Grabfeld aber wieder gefangen und zu alter Stärke zurück gefunden, aber auch
die Westler haben sich durch die letzten Siege wieder an die Spitzgruppe herangepirscht
und durften mit breiter Brust aufwarten.
Das Spiel begann verhalten und fand nur im Mittelfeld statt,
der Gastgeber mit mehr Ballbesitz und höherer Zweikampfquote, die Gäste
abwartend und erstaunlich nervös.
Die Heimelf stand kompakt und Heßland schattete Aljija mit
resolutem Zweikampfverhalten perfekt ab, der Gästeregisseur konnte dadurch
seine gefährlich Mitspieler Heyn und Ristau nicht in Szene setzen. Baumann
lieferte sich mit Neumann auf der linken Seite hitzige Duelle, wurde aber von
seinen Kollegen viel zu oft übersehen, als er selbst mehrfach sträflich alleine
gelassen wurde.
Insgesamt war es ein müder Kick, die Akteure kämpften zwar
vorbildlich, aber es entstand kein Raumgewinn und Abschlüsse waren absolute
Mangelware.
Die größte Möglichkeit hatte Gundermann, er spritzte in ein
Fehlabspiel von Seidenath und zog sofort ab, der Ball ging aber weit über das
Tor von Bäßler.
Ich würde gerne mehr Möglichkeiten erläutern, aber es gab
einfach keine mehr.
Mit einem gerechten Unentschieden ging es in die Pause. Die
Zweikampfführung und die Einstellung hatten keine Kritik verdient, lediglich
die Flaute in der Offensive musste besser werden. Hier stand Aufwand und Ertrag
in keinerlei Einklang.
Der angeschlagene Baumann musste passen und für ihn rückte
Götz vor die Abwehr. Die Umstellung brachte anfangs noch totale Unordnung, der
nun offensivere Lippmann fehlte dann teilweise in der Rückwärtsbewegung und
damit hatte der Gast permanent Überzahl in den Kontersituationen.
Aljija hätte dies beinahe mit der Führung bestraft, aber mit
Bauer stand auch ein sicherer Rückhalt im Kasten der Germanen.
Nun berappelten sich die Hausherren wieder, und der Gast zog
sich wieder mehr zurück. Chancen waren nach wie vor Mangelware, einzig
Freistöße aus der Ferne ließen etwas Hoffnung aufkommen.
Die Meisten hatten sich eigentlich schon mit einem
Unentschieden abgefunden, da sollte der Heimelf doch noch der „Lucky Punch"
gelingen. Aus einer Kontersituation stand Heßland am Strafraum frei und nahm
den Ball direkt, dieser Hammer klatschte an die Latte und von dort zu Döbrich, Dessen
Versuch wurde geblockt und kam zum verwaisten Lehneck, dieser ließ sich nicht
beirren und tunnelte mit einem satten Flachschuss den sonst fehlerfreien
Bäßler. Nun wurde es hektisch, die Verantwortlichen der SG protestierten
lautstark und hätten gerne einen Freistoß bekommen, bevor der Konter entstand.
Hier wurde in der Bettelecker Hälfte Neumann vom starken Conrad gebremst und Schiri Schubert ließ aber weiter laufen.
Nach einigen Minuten und verbalen Scharmützeln ging es in
die Nachspielzeit, Mendhild versuchte alles, um noch irgendwie zum Ausgleich zu
kommen, aber West mit tadelloser Abwehrleistung hielt diesen glücklichen-, aber
nicht unverdienten Sieg fest und feierte ausgelassen.
Fazit: Man merkte beiden Mannschaften die extreme Anspannung
an, nur keinen Fehler machen und ängstlich in den Aktionen. Ein Spiel, das wie
schon beschrieben, wenige Glanzpunkte hatte und von der Spannung lebte.
Spitzenspiele stehen eben meist unter taktischen Zwängen, was aber nicht die
teilweise katastrophale Ballverarbeitung beider Mannschaften entschuldigen
soll. Nächste Woche in Schleusingen werden die Trauben ebenfalls nicht tiefer
hängen, da die Zetzmann, Fischer und Co.
sicherlich auf Revanche für die Hinspielniederlage sinnen.
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