Nach dem trostlosen 0:0 in der Vorwoche gegen die SG
Gompertshausen und dem Auswärtssieg der Ummerstädter in Gellershausen tauschten
beide Mannschaften die Plätze in der Tabelle. Die Unterländer spielten bisher
eine gute Runde und wollten durch einen Heimsieg ihren 4.Platz behaupten.
Doch hier hatte die Germania auch noch ein Wörtchen
mitzureden und wollte die bittere Hinspielniederlage vergessen machen. Dass
Ummerstadt mit seinen großgewachsenen Akteuren nicht im Vorbeigehen besiegt
wird, war vorher schon klar und man stellte sich auf ein kampfgeprägtes Match
ein.
Die Germanen mit Rückkehrer Lippmann, Conrad und Captain
Vorndran begannen konzentriert gegen die robusten Gastgeber, freilich noch ohne
spielerische Glanzpunkte, aber stets auf der Lauer, um die Abwehr des TSV zu
knacken.
Baumann und Döbrich wurden immer wieder auf ihren
Außenlinien geschickt, doch im Zentrum fand sich zunächst kein Abnehmer der
scharfen Eingaben. Mit zunehmender Spieldauer näherte sich der Gast immer mehr
den gegnerischen Tor an und als Ummerstadt einen Freistoß direkt in die Füße
von Lehneck spielte, nutzte dieser mit Glück die Unordnung und schickte
Gundermann ins 1 gegen 1 mit Bertl. Hier blieb der Angreifer eiskalt und
verwandelte zur verdienten Führung.
Das Tor tat den Gästen gut und brachte noch mehr Sicherheit
in die Aktionen, doch auch Ummerstadt hatte nach einem Querschläger in der
Abwehr des TSV die Möglichkeit durch Leutheusser auszugleichen, sein Lupfer aus
spitzen Winkel ging aber über das Tor-Glück, dass er hier den völlig blanken
Eberlein im Zentrum übersah.
Nun war wieder die Germania am Drücker, Baumann mit starkem
Antritt über rechts flankte scharf in die Mitte, Döbrich in typischer Manier
stoppte den Ball per Brust und hämmerte per Dropkick zur 2:0-Führung ins
gegnerische Tor.
In der Folge bekam der Gast die Wut der Heimelf zu spüren
und viele Nickligkeiten prägten um und auf dem Platz die Szenerie, daraus
resultierten einige gefährliche Freistöße am Strafraum der Westler. Eine dieser
Eingaben wurde zu Eberlein abgefälscht und dieser schoss völlig frei Bauer in
die Arme.
Danach war Halbzeit und mit einer verdienten Führung im
Rücken sollte die zweite Hälfte noch so einige Aufreger bringen.
Ummerstadt verstärkte nun seine Bemühungen und wollte
schnell den Anschluss herstellen. Dies gelang dann auch als der Ball im
Aufbauspiel vertändelt wurde und man für den umtriebigen Vetter auflegte. Mit
einem Traumtor aus 20 Metern in den rechten Winkel ließ er Bauer keine Chance,
Abwehrrecke Rauch hat wohl zu allem Überfluss den Ball auch noch leicht
abgefälscht.
Die Germanen wachten nun wieder auf und spielten selbst
wieder Richtung Bertl, ein Gundermann-Freistoß verfehlte das Ziel knapp und als
Döbrich den überragenden Heßland bediente, hatten die Zuschauer schon den
Torschrei auf den Lippen-seine Direktabnahme flog haarscharf am rechten Pfosten
vorbei ins Aus.
Die Westler blieben am Drücker und wollten wieder die 2-Tore-Führung,
der starke Rauch spielte einen gescheiten Pass in die Schnittstelle der Abwehr
und Lehneck mit energischem Antritt hinterher. Das kleine Wiesel erzielte mit
starkem Einsatz sein erstes Tor für seine Farben seit seiner Rückkehr. Chapeau
Wer nun dachte, der Drops ist gelutscht, muss enttäuscht
werden. Als der sonst fehlerfreie Bauer mit unnötigem Anspiel auf Baumann
selbigen in die Bredouille brachte, nutzte der Gastgeber das Durcheinander und
verkürzte erneut, als Torschütze stand Vetter auf dem Bogen.
Es war kein Spiel für schwache Nerven, und die ständigen
Provokationen nahmen weiter zu. Auch von den Ordnern wurde zusätzlich Schärfe
in die Partie gebracht als man dem Gästetorwart beim Ballholen noch „Beine
machen" wollte… Ein Fangnetz oder Balljungen könnten hier Abhilfe schaffen, um
nicht kostbare Spielzeit durch das Suchen von Bällen zu verlieren.
Die endgültige Entscheidung sollte nach einer Ecke durch
Baumann fallen, von rechts scharf vor
das Tor getreten, konnte sich Gundermann entscheidend Platz verschaffen und
netzte im Fallen zum 4:2 ein.
Danach noch weitere Hektik, denn bei allen Gegentoren fanden
die Gastgeber den Schuldigen in Schiri Weiß; dieser hatte wahrlich keinen
leichten Job und hätte bei weniger Gnade auch 3-4 rote Karten verteilen können.
Viele unschöne Aktionen und verbale Entgleisungen aus beiden Mannschaften
gegeneinander war das Resultat einer schweren Verletzung eines Ummerstädter
Spielers kurz vor Ende der Partie. Bei einem Zweikampf um den Ball im
Mittelfeld unterband Gundermann ohne böses Foul den Angriff, in dem er seine
Körper in den Laufweg stellte, hierbei fiel der gegnerische Spieler so
unglücklich auf den Arm, dass der Verdacht auf einen Bruch entstand.
Hier Absicht zu unterstellen liegt aber definitiv weit unter
der Gürtellinie!
Der TSV 1884 Sonneberg West wünscht auf diesem Weg dem
verletzten Spieler alles Gute und baldige Genesung.
Das sich die Gemüter wohl nicht mehr beruhigen sollten,
machte Weiß das einzig Richtige und beendete eine hitzige Partie mit dem
Abpfiff.
Fazit: Eine kampfbetonte Partie wurde letztlich verdient
gewonnen und 3 der vier Tore wurden auch schön heraus gespielt. Unnötige
Gegentore lassen aber noch Luft nach oben und man(n) muss nicht immer alles
noch spannender machen. Am Ostersamstag gastiert der Kreisoberligaprimus
Goßmannsrod zum Pokalviertelfinale am Karpfenteich. –Im Spiel „alles
kann-nichts muss"!
Der Bericht aus Ummerstadt:
Ähnlich
wie im Unterland-Derby in Gellershausen offenbarten die 68er nun auch daheim
eklatante Abwehrschwächen. Im Sturm war
wenigstens der Wille zu erkennen, zum Erfolg zu kommen, doch fehlte der entscheidende
Pass. So geriet Ummerstadt nach leichtfertig verlorenen Bällen in Zugzwang und
schließlich in
Rückstand. Chancenlos war TSV-Keeper Bertl vor Gundermann, der ihn eiskalt
aussteigen ließ und vollendete. Noch vor der Pause legte der Gast in einer von
vielen Fouls geprägten ersten Halbzeit nach. Danach verstärkte Ummerstadt den Druck,
schaffte auch durch Angermüller, der Germania-Keeper Bauer keine Chance ließ, den
Ausgleich, brachte die Westler aber durch Abspielfehler immer wieder ins Spiel und
war nach einem Doppelpack der Gäste geschlagen. Nach Vetters 2:4-Anschlusstor
musste Stedtler, der bei einem Foulspiel unglücklich auf den
Ellenbogen fiel, sogar noch ins Krankenhaus gebracht werden. Sas
Quelle:
Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 23.3.2016
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