Mit dem SV Schott Jena stellte sich am Sonntagmorgen
wieder eine Mannschaft aus dem kompakten Mittelfeld der Tabelle vor. Uns war
von Beginn an klar, dass eine gehörige Leistungssteigerung gegenüber der
Vorwoche nötig sein wird, will man am Ende etwas Zählbares in den Händen
halten. Die Trainer änderten etwas die Anfangsaufstellung, der wieder genesene
Toni ging auf seine angestammte Innenverteidigerposition und Tim rückte dafür
ins zentrale Mittelfeld. Die beiden Flügelpositionen im Mittelfeld wurden durch
Johanna und Robin besetzt. Da sich in dieser Woche auch noch Moritz mit
Knieproblemen abmeldete, war recht viel Platz auf der Ersatzbank, wo nur noch
Eric und Pascal zur Verfügung standen.
Ziel war es insgesamt etwas höher zu verteidigen und vor
allem im Mittelfeld eher Zugriff zu bekommen, um den Spielaufbau des Gegners
frühzeitig zu stören. Der Plan ging auf und bildete damit die Grundlage für den
späteren Sieg. Es galt, die Zweikämpfe
anzunehmen und die Räume zwischen Abwehr und Mittelfeld nicht zu groß werden zu
lassen. Dass dies hervorragend klappte und man kaum Chancen in der ersten
Halbzeit für Jena zulies, zeugte von einer gelungenen Arbeit in der Defensive.
Hervorzuheben an diesem Tag war Tim, der mit einem hohen läuferischen Aufwand
immer wieder zur Stelle war, wenn es darum ging, den Jenaer Spielaufbau zu
unterbrechen. Ein gutes Spiel, weiter so Tim.
Insgesamt war unser Spiel diesmal breiter angelegt. Es
gelang uns immer öfter, unsere Angriffe über aussen vorzutragen und damit die
Abwehr des Gegners etwas aufzureißen. Die Jenaer wollten uns vor allem mit hart
geführten Zweikämpfen den Schneid abkaufen, dies gelang ihnen aber nur in den Anfangsminuten.
Unsere beiden „Maxen" produzierten die erste Torchance, wobei Maximilian B. die
Führung nur knapp verpasste. Im Anschluss an eine Ecke nahm Tim einen
abgewehrten Ball volley, der stramme Schuss verfehlte nur knapp das Ziel, gab
aber irgendwie das Signal, dass wir noch Selbstvertrauen gewannen. Die Jenaer
bestritten nun fast jeden Zweikampf etwas übermotiviert, so dass die sehr gut
leitende Schiedsrichterin Elke Zimmermann, das Spiel mehrfach unterbrechen
musste, um die Gemüter zu beruhigen. Die
Jenaer brachten sich dadurch aber immer wieder selber in Bedrängnis, bei einem
der vielen Freistöße hatten wir den Torschrei schon auf den Lippen, doch der
gegenerische Torwart kratzte das Ding noch aus dem Winkel. Als dann aber
Maximilian B. beim Kopfballversuch von hinten gestoßen wurde, blieb der fällige
Elfmeterpfiff nicht aus. Maximilian M. platzierte den Strafstoß links unten ins
Eck, 1:0. Bis zum Halbzeitpfiff
passierte dann nicht mehr viel, und wir gingen mit einer verdienten Führung in
die Kabine.
Es war damit zu rechnen, dass die Gäste nun mit noch mehr
Wut im Bauch aus der Kabine kommen, um das Spiel noch zu drehen. Doch da hatten
sie die Rechnung ohne den Gastgeber gemacht. Wir blieben stets gefährlich,
Schüsse von Luis und Michel (!) verfehlten nur knapp das Ziel. Auf der anderen
Seite blieben wir konzentriert, Jena wurde nur einmal bei einem Freistoß, den
Maximilian N. sehr gut parierte, gefährlich. Mit unserem besten Angriff Mitte
der zweiten Halbzeit gelang uns die Vorentscheidung. Der Konter wurde sehr gut
über mehrere Stationen nach vorne getragen, Robin bedient Michel auf der
Aussenbahn und dessen Steilvorlage erläuft sich Maximilian M., scheitert
zunächst noch am herauseilenden Torwart, aber im 2. Versuch liegt die Kugel im
Netz. Den Jenaern läuft nun langsam die Zeit davon, die sie durch
Undiszipliniertheiten selber vergeuden. Trotzdem gelingt ihnen 3 Minuten vor
Schluss noch der Anschluss. Der Angriff sah zunächst gar nicht so gefährlich
aus, doch als Toni ausrutschte, stand der eingewechselte von Saldern plötzlich
frei vor unserem Torwart und lies ihm
mit einem Schuss ins kurze Eck keine Chance. Doch schon mit dem nächsten
Angriff war der alte Abstand wieder hergestellt. Die Jenaer vertändelten im
eigenen Strafraum den Ball, und Maximilian M., der immer auf solche Fehler des
Gegners spekuliert, spritzt dazwischen, spielt den Torwart noch aus und
verwandelt aus spitzem Winkel eiskalt zum 3:1-Endstand.
Eine geschlossene Mannschaftsleistung, so wie wir sie
gerne sehen, legte den Grundstein für diesen Erfolg und brachte uns nun
vorübergehend wieder zurück auf den 3. Tabellenplatz. Nun gilt es beim
Auswärtsspiel in Eisenach eine genauso konzentrierte Leistung auf dem Platz
abzurufen.