|
Wie man sich innerhalb von drei Wochen eine ganze Hinrunde kaputt machen kann, dass zeigen die Westler momentan eindrucksvoll –im negativen Sinn.
Vor einer Woche schon der schlechte Auftritt gegen die Vertretung aus Hildburghausen und nun am vorletzten Spieltag der Hinrunde in Schönbrunn. Unter der Trainingswoche gab es viele Gespräche und die Mannschaft war gewillt die bittere Heimniederlage vergessen zu machen, leider nur gewillt.
Die junge Truppe um Trainer Forkel benötigt im Kampf für den Klassenerhalt jeden Punkt und bekommt trotz des Tabellenplatzes immer wieder gute Kritiken von ihren Gegnern zugesprochen. Die Germanen waren also gewarnt und wollten ihrerseits den Abwärtstrend stoppen.
Bei miesem Herbstwetter gab es zähe Fußballkost, beide Lager waren zwar bemüht, aber gefährlich wurde es selten. Wenn mal ein Torschuss zu bestaunen war, dann meist nach ruhenden Bällen. Die erste Möglichkeit hatte Möhring mit einem Freistoß, aber sein Versuch ging knapp am Pfosten vorbei ins Toraus. Nach einem Abspielfehler im Vorwärtsgang hatte der SVS die bis dato größte Möglichkeit, Stahl fand aber allein vor Bauer im TSV-Torwart seinen Meister.
Dann Schrecksekunde bei den Germanen, Räder musste nach einem Zweikampf an der Mittellinie verletzt runter. Heßland, der eigentlich eine Pause bekommen sollte, übernahm seinen Part.
Eine gute Möglichkeit gab es auch für den TSV, einen Döbrich-Freistoß aus guter Position fischte der beste Schönbrunner Neumann mit starker Parade aus dem Eck.
Die daraus resultierende Ecke brachte auch für Heßland die Chance zur Führung, leider bekam er im Fallen kaum Druck hinter den Ball.
Zur Halbzeit stand es 0:0, was der gezeigten Leistung beider Mannschaften auch gerecht wurde.
Die zweite Hälfte begann ähnlich der Ersten… fahrig, wenig Struktur und Hektik in den Aktionen.
Dann kam der etatmäßige Knipser Grosser ins Spiel und zeigte gleich, warum er schon einige Tore auf dem Konto hat, ohne große Schnörkel zog er ab, sein Schussversuch strich aber knapp am Pfosten vorbei.
Nach 67 Minuten belohnte sich dann der Gastgeber mit der Führung, ein sinnloser Ballverlust im Mittelfeld brachte Al Musa in Szene, dieser spielte steil auf Möhring und mit energischem Antritt und freundlichem Begleitschutz zimmerte er den Ball ins lange Eck.
Nun schauten sich die Westler an wie Schafe, wenn es donnert, ein Schlag ins Gesicht für die wenigen mitgereisten Zuschauer aus Sonneberg. Wütende Angriffe in Richtung Neumann und eine Reihe von Freistößen um den Strafraum, die Sonneberger Spieler schossen sich aber mehr oder weniger selbst ab und halfen dem Gastgeber als Mauer aus.
Als Lippmann im Strafraum gefoult wurde, keimte kurz Hoffnung auf, Kapitän Vorndran scheiterte aber am starken Neumann, welcher die Ecke ahnte und den Elfmeter sehr gute parierte..
Jetzt war die Moral komplett im Eimer, und die Einheimischen witterten die ganz große Chance auf die drei Punkte. Als ein schlampiger Querpass auf Lippmann durch Grosser abgefangen wurde, nahm dieser Fahrt auf und zog von der Mittellinie in Richtung Bauer. Sein Heber ins linke Eck bedeutete gleichzeitig den 2:0-Endstand.
Fazit: Aus dem Spiel heraus gab es kaum Möglichkeiten auf einen Treffer, man könnte meinen, den Angreifern der Germania wurde das Schießen untersagt. Völlig verunsicherte Gäste, die nach vorne nicht stattfanden und es der gegnerischen Abwehr alles andere als schwer machten. Der junge Schiri hatte mit der hitzigen Partie alle Hände voll zu tun, verdiente sich aber eine gute Note, da er in mancher Situation nicht übertrieben wertete und es bei gelben Karten beließ.
Gute Besserung dem verletzt ausgeschiedenen Robin Räder.
Der Bericht aus Schönbrunn:
Schönbrunn liegt nach seinem zweiten Saisonsieg nur noch einen Punkt hinter der Nichtabstiegszone. Die Entscheidung im von Fehlpässen geprägten Spiel fiel erst nach dem Seitenwechsel, denn in der ersten Halbzeit spielte sich das Geschehen überwiegend zwischen den Strafräumen ab. Der Gastgeber hatte zumindest zwei Chancen, die aber Torwart Bauer zunichte machte. Beeindruckend war die überragende Leistung von Schönbrunns sonstigem Abwehrspieler Patrick Neumann, der im Tor stand und gleich mehrfach sehr gut reagierte. Unter anderen parierte er einen sehr umstrittenen Foulelfmeter (74.) und verhinderte den Ausgleich. Denn Mark-Andre Möhring hatte den Gastgeber nach Pass von Al-Musa in Führung geschossen, ehe die Gäste auf den Ausgleich drängten. Erst in der 86. Minute sorgte Grosser, mit dessen Einwechslung mehr Zug in Schönbrunns Angriffe kam, für die Entscheidung.
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 21.10.2015
| 
