Eines von nur noch zwei Kreisderbys wurde am Samstag zur
Bettelhecker Kirmes am heimischen Karpfenteich ausgetragen. Die Gäste aus
Rauenstein feierten letzte Woche ihren ersten Dreier gegen Schönbrunn, und auch
die Westler kamen mit voller Punktausbeute aus Gellershausen zurück. Das
Kirmesspiele immer etwas Besonderes sind, muss wohl niemandem erzählt werden,
ist doch die Stimmung sehr stark abhängig vom Ergebnis nach dem Schlusspfiff.
Die Germanen wollten endlich einmal wieder richtig feiern
und begannen deshalb wie die Feuerwehr, der erste Angriff saß dann auch gleich,
Hausdörfer schlug im Zweikampf eine „Kerze", Gundermann
verlängerte den Ball auf Lippmann, und der markierte überlegt die schnelle
Führung.
Rauenstein bekam kaum Zugriff auf die bissigen „Westler" und
hatte es sehr schwer eigene Chancen zu erspielen. Wenn der Gegner nicht kann,
hilft man natürlich gerne aus, als Baumann und Vorndran im Aufbauspiel den Ball
verloren, konnte Heßland zwar noch grätschen, aber die Kugel kam zu Daniele
Marino, und dieser traf mit dem einzigen Torschuss auch prompt zum Ausgleich.
West schien kurz geschockt und brauchte etwa zehn Minuten,
um sich wieder zu sortieren, als dann Gundermann von Lippmann bedient wurde
ließ er noch zwei Verteidiger aussteigen und traf flach zur erneuten Führung ins
Eck.
Von nun an merkte man, dass hier heute nichts anbrennen
wird, Heßland mit langem Ball auf Hausdörfer, der mit Hackenablage direkt zu
Baumann, und schon stand es 3:1.
Der FSV hatte nun Stress pur und als Gundermann zum Tanz
einlud und Lippmann mustergültig bediente, klingelte es erneut im Krumholz-Gehäuse.
Mit einer komfortablen 4:1-Führung ging es in die Pause, das
Gegentor wurmte aber trotzdem so ziemlich jeden, war es doch der einzige Fehler
in der TSV-Hintermannschaft.
Die zweite Halbzeit hatte es dann nochmal in sich, das
Wehder Dreigespann Hausdörfer, Lippmann und Scheler ebneten den Weg für
Gundermanns zweiten Streich als er toll freigespielt den Ball gefühlvoll in den
rechten Winkel schlenzte.
Jetzt durfte jeder einmal schießen und Heßland probierte
sich aus der Ferne, aber Krumholz, noch der beste Rauensteiner, hielt was zu
halten war. Einer Volleyabnahme von Räder aus gut 20 Metern hatte er aber
nichts entgegen zu setzen , Scheler hatte die Flanke punktgenau serviert und
Räder ging volles Risiko.
Danach brachen alle Dämme, der frisch eingewechselte Barth
wurde von Räder toll bedient und lief im richtigen Moment in die Schnittstelle
der Abwehr, kalt wie Hundeschnauze erzielte er seinen ersten Treffer im
Germania-Dress.
Vier Minuten später bediente Vorndran den startenden Baumann
mit einem Zuckerpass, dieser hatte wenig Mühe sein ebenfalls zweites Tor zu
erzielen.
Der FSV taumelte und die Gastgeber ließen nicht nach, als
Döbrich einen gescheiten Diagonalball auf Scheler brachte, legte dieser wieder
gut ab und Barth bedankte sich artig mit Tor Numero 9.
In der Folge ließen es die Westler etwas ruhiger angehen,
bekamen aber dennoch nach Foulspielen an Gundermann noch zwei Strafstöße
zugesprochen. Vorndran und Gundermann setzten mit den Toren Nr. 10 und 11 die
Schlusspunkte zum 11:1.
Fazit: Für die Zuschauer ein unterhaltsames Spiel mit vielen
schönen Toren. Außer Krumholz im Tor konnte beim Gast niemand Normalform
erreichen. Durch die vielen Verletzungen und Abgänge wird es Trainer Heiko
Hartwig sehr schwer haben in der Kreisliga zu bestehen. Elf! Tore wollen erst
einmal geschossen werden, dennoch sollte jeder das Ergebnis einzuschätzen
wissen, denn nächste Woche kommt der bärenstarke Aufsteiger aus
Sachenbrunn/Fehrenbach an den Karpfenteich und wird sicher mehr Gegenwehr
leisten.
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