Das zweite Halbfinale endete mit einer faustdicken Überraschung. Gastgeber und Kreisligist Gompertshausen/ Hellingen schlug den als Favorit angereisten Kreisoberligisten vom SC 09 Effelder. Somit zog der Elfte der Kreisliga gegen den Primus der Kreisoberliga ins diesjährige Pokalfinale ein.
Zweikampfstärke, Laufbereitschaft, Einsatzwillen und Leidenschaft – dies waren die Attribute, die die Heimmannschaft von Trainer Marcus Roth von Anfang an in die Waagschale warfen. Der Coach hatte seine Mannschaft gut eingestellt. Die Gastgeber versteckten sich keinesfalls, spielten mutig nach vorne und überraschten mit ihrer aggressiven Spielweise den Kreisoberligisten. Immer wieder suchten die Einheimischen die Zweikämpfe und störten so den Spielaufbau der Gäste empfindlich. Effelder war zwar optisch überlegen, doch torgefährliche Szenen waren eher Mangelware. Viele Aktionen liefen über SC-Kapitän Martin Hirschberger. Er trieb seine Mannschaft immer wieder nach vorn. Doch diesmal fehlte ihm die Unterstützung seiner Mannschaftskollegen. Und so verpufften doch einige Offensivaktionen. Insgesamt machten es die Gastgeber recht geschickt und hielten den Kreisoberliga-Primus immer weg vom eigenen Tor. Und wenn die Gäste dann doch einmal den Torabschluss fanden, war jederzeit auf Keeper Michael Weikard Verlass – ein starker Rückhalt für die SG.
Nach dem Seitenwechsel besaß Effelder sogar noch mehr Spielanteile, kombinierte immer wieder gescheit bis zum gegnerischen Strafraum. Aber hier war Endstation, der finale Pass kam einfach nicht zustande. Gefährlich wurde es auch diesmal nur wirklich einmal. Beim Kopfball von Toni Lenkhardt war Weikard mit einer tollen Parade auf dem Posten. Der Treffer fiel dann auf der Gegenseite: Nach einer butterweichen Flanke von Peter Schumann bugsierte Florian Scheidemann den Ball unglücklich ins eigene Tor. Nun lag eine Überraschung in der Luft. Aber noch waren ja 15 Minuten zu spielen. Den Gastgebern gab dieser Treffer weiteren Auftrieb. Sie scheuten keinen Zweikampf und verteidigten mit Herz und Leidenschaft den knappen Vorsprung. Trainer Marcus Roth wechselte dann in der Schlussphase noch zweimal und nahm so weitere Zeit von der Uhr. Der Schlusspfiff ging im kollektiven Jubel fast unter – die Sensation war perfekt. Nach Goßmannsrod, Hildburghausen II und Erlau ist nun mit Effelder bereits der vierte Kreisoberligist beim Gastspiel in Gompertshausen ausgeschieden. Und die Unterländer ziehen nach 2010 zum zweiten Mal ins Pokalfinale ein.
Gompertshausen/Hellingen: Weikard, Schieler, Büttner, Götz (85. Staudigel), Söllner, Schumann, Staffel, Marquis, Jäger, Krämer, Amrell (90. Hartleb)
Effelder: Funke, Heß (71. Demir), Töpfer, Göhring, Hirschberger, Krasemann, Siebenäuger, Scheidemann, Schwesinger, Lenhardt (62. Coburger), Fischer
Marvin Lautensack (Römhild) – 230 – 1:0 Scheidemann (73./Eigentor) – Gelb-Rot: Demir (Effelder/90./Foulspiel)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg + Hildburghausen vom 4.5.2015
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