Nach dem unerwarteten Sieg gegen Themar reisten die
„Westler" mit reichlich Selbstvertrauen zum Stadtderby in Oberlind an. Die
Germanen - 2015 noch unbesiegt, wollten diesen Nimbus unbedingt verteidigen.
Der Oberlinder Sportplatz, normalerweise einer der besten
Anlagen in Sonneberg, ähnelte einer Mondlandschaft. Die starken Regenfälle
weichten diesen komplett auf und machten es den Akteuren fast unmöglich ein
vernünftiges Passspiel aufzuziehen.
Geleitet wurde die Partie von Sven Eller (Coburg), der
pünktlich um 15:00 Uhr anpfiff. Die Partie begann hektisch mit mehr Ballbesitz
für den Gastgeber, welcher mit vielen langen Bällen aus dem Mittelfeld den
schnellen Jäger suchten.
Die Abwehr um Vorndran stand aber gut am Mann und ließ wenig
zu. Was den Gästen fehlte, war die Entlastung nach vorne, bei Ballgewinn wurde
viel zu überhastet agiert und somit ging es postwendend wieder Richtung
Hausdörfer-Tor.
Eber schaltete sich ständig in die Angriff der Hausherren
ein und brachte seine Spitzen in Position, mit der dadurch entstehenden
Überzahl hatte man des Öfteren seine liebe Not, konnte aber mit vereinten
Kräften die Abschlüsse von Jäger und Knoth verhindern.
Auf der anderen Seite passierte gar nichts, Bätz als
Alleinunterhalter im Angriff aufgeboten, hatte so seine liebe Mühe auf dem
Geläuf und zog sich dann auch zu sehr ins Mittelfeld zurück, eine
Anspielstation fehlte nun gänzlich.
Die Führung der Marke" Kuriosität" entstand nach
Diagonalpass auf Leuthäuser, dieser drang halb rechts in den Strafraum ein
wollte den Ball irgendwie in die Mitte flanken und zum Erstaunen aller lag er
plötzlich im langen Eck.
Die Germanen schauten sich verdutzt an und mussten mit
dieser „Wurst" leben. Ein Aufbäumen war zu erkennen und endlich begann man selbst
etwas für die Offensive zu tun. Scheler über links suchte Bätz, welcher aber im
Abschluss zu lange brauchte und die Chance vertan war.
Auf der Gegenseite wieder Jäger, mit letztem Einsatz konnte
ihm aber der Ball noch vom Fuß gespitzelt werden.
Danach die Westler mit Freistoß, der Ball flog hoch Richtung
Strafraum, Bätz verlängerte auf Döbrich, der sofort schoss, irgendwie wurde die
Kugel aber noch abgefälscht und lag ebenso im langen Eck von Bischoff.
Bis zur Pause sollte dann nichts mehr passieren und beide
Mannschaften verwalteten das Ergebnis mit resolutem Einsatz.
Zur Halbzeit musste Hausdörfer raus, da er Schwindelanfälle
hatte und Bauer rückte vom Mittelfeld ins Tor. Seine Position übernahm der
blutjunge Truthän, der erstmals für die Männermannschaft ran durfte. Herzlich Willkommen
Fabian bei den „Großen".
Die zweite Hälfte begann wie die Erste, Oberlind im
Vorwärtsgang aber ohne zwingend zu sein, West auf Konter lauernd.
Die Kräfte schwanden
von Minute zu Minute und dadurch prägten Fehlpässe en Masse das Spiel. Truthän
spielte sich über Rexheuser und Döbrich in den Strafraum, bediente Scheler,
welcher völlig frei das Tor verfehlte.
Auf der anderen Seite gab es einen Zweikampf im Strafraum
der Gäste; hier ging Jäger zu Boden und es wurde vehement ein Strafstoß
gefordert, Schiri Eller ließ weiter laufen.
Ein großes Manko beim TSV ist das Ausspielen der Konter,
hier fehlt die letzte Galligkeit um die Tore zu erzwingen. Viel zu behäbig geht
es in den Vorwärtsgang und die vorhandenen Räume werden nicht erkannt.
Beide Mannschaften hatten Möglichkeiten zum Sieg, wobei man
sagen muss, dass die größeren Chancen beim Gast lagen, Oberlind mit mehr
Ballbesitz und Zug zum Tor, aber große Möglichkeiten gab es dadurch nicht, auch
der starken Abwehrleistung der Gäste geschuldet.
Schiri Eller beendete die Partie pünktlich und schickte die
Akteure unter die verdiente Dusche.
Fazit: Den Punkt nehmen wir gerne mit. Einsatz und Wille
waren vorbildlich, es fehlt aber noch der letzte Biss vor dem gegnerischen Tor.
Erfreulich, dass nach vielen Jahren Jugendarbeit endlich die ersten Früchte
geerntet werden… mit der Hoffnung, dass noch viele folgen ... |