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Mit Seltendorf besuchte uns ein Team, dass uns zur Saisoneröffnung am Retschenbach schon eine schmerzhafte Niederlage verpasst hatte; damals ging das Spiel mit 5:4 an den Gastgeber.

Die Westler waren also auf Wiedergutmachung aus und begannen angriffslustig. Santen hatte nach gutem Pass von Karl die erste dicke Chance, scheiterte aber am stark reagierenden Kober.

Danach verflachte die Partie und brachte kaum Erwärmendes für die wenigen frierenden Zuschauer, was aber auch an den konzentrierten Abwehrreihen um Vorndran und Coburger lag.

Santen hatte erneut eine gute Möglichkeit auf dem Fuß, aber sein Abschluss war einfach zu zögerlich, um Kober ernsthaft zu gefährden.

Seltendorf war zwischen der 15. und 25. Minute eigentlich nur damit beschäftigt, die Westler von ihrem Tor weg zu halten und als Karl aus dem Rückraum abzog, hatten viele schon den Torschrei auf den Lippen, doch wieder war Kober mit guter Parade zur Stelle. Den Nachschuss von Gundermann blockte dann die SV-Abwehr.

In der 26. Minute brannte es lichterloh im TSV Strafraum, als sich Rauch und Götz zu einfach überlisten ließen, stand Scheffler alleine vor Hausdörfer, dieser konnte den Ball zwar abwehren, aber er trudelte auf der Torlinie umher und Heßland klärte im letzten Augenblick vor Halilaij.

Mit dieser Möglichkeit wachten die Gäste auf und als Rauh einen Fehlpass in die Füße von Hähnlein spielte, nutzte dieser mit gutem Pass die schlechte Raumaufteilung der Westler und bediente Hess,

welcher lässig unter Hausdörfer einnetzte.

Gleich danach die nächste Möglichkeit für den Gast als man einen Ball direkt in die Füße von Scheffler spielte, aber dieser zu ungenau abschloss. Glück gehabt!

Das Spiel verflachte nun zusehends, Seltendorf zog sich zurück und lauerte, aber der TSV hatte keine gewinnbringenden Ideen. Eine gute Möglichkeit sollte es noch geben als Rauh einen guten Freistoß in den Strafraum brachte und Rauch den Ball mit dem Kopf gut platzierte, aber Kober erneut ganz stark hielt.

Halbzeit 0:1

Die Pausenansprache von Coach Schorn sollte diesmal etwas lauter ausfallen und das zu Recht….

Die Germanen hatten sich für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, um das Ergebnis noch zu drehen.

Diesen Willen spürte man sofort und als Karl einen klugen Pass auf den startenden Rexheuser spielte, ließ sich der Torjäger nicht zweimal bitten und schob den Ball cool zum Ausgleich ein.

Die Germanen versuchten sofort nachzulegen, vergaßen dabei aber ihre Abwehrarbeit dann wieder. So wurde Hausdörfer durch Göhring geprüft.

Dann wieder die Germania als Rexheuser nach Vorndran Flanke den Ball am langen Eck vorbei köpfte.

Die Führung der Germanen lag in der Luft und als sich Döbrich den Ball nahm und den fälligen Freistoß über die Mauer in den linken Winkel schlenzte, war der Bann gebrochen.

Für die frierenden Hände der Zuschauer eine Wohltat, da man diese beim Applaus wieder auf Zimmertemperatur bringen konnte…….. ein herrlicher Treffer!

Seltendorf schien geschockt und es kam gar nichts mehr von den Gästen…. Jeder erwartete jetzt das dritte Tor um den Sack zu zumachen.

O-Ton Zuschauer:" Jung die müssn noch ers schieß dann is de Kaas gassn…"!...Denkste!!!

Was die letzten vier Minuten passierte kann man eigentlich nicht in Worte fassen..und mir dreht sich förmlich der Magen um.

Coach Schorn wechselte noch einmal aus, um etwas Zeit zu gewinnen, aber was danach los war, konnte man nicht erklären.

Was wurde ausgewechselt? (die komplette Abwehr? das Zweikampfverhalten? die Zuordnung?). Keine Ahnung, es schien so !!

Wie man sich in 4 Minuten 3 Gegentore einfängt habe ich in West noch nicht erlebt.

Beim 2:2 durch Scheffler haben wir den Ball an der Außenlinie und vertändeln diesen wieder und lassen eine Eingabe durch den kompletten Strafraum hoppeln bis der Gegner Danke sagt! Glückwunsch Germania…

Dem dritten Gegentor durch Göhring ging eine klare Abseitsstellung voraus, die der zum Teil überforderte Linienrichter Fröber laufen ließ und selbst der Trainer der Seltendorfer hinterher zugab, dass dies mehrere Meter waren.

Das vierte Gegentor - wieder durch Göhring - entstand nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung als man versuchte nochmals den Ausgleich zu erzielen.

Danach pfiff Schiri Knauer eine schwache Partie ab, die er und seine Assistenten am Ende maßgeblich beeinflussten.

Fazit: Gegen eine stark ersatzgeschwächte Gästemannschaft muss man sich anders verkaufen, auch weil man nach Rückstand das Spiel drehen konnte.

Die fehlende Fitness und zum Teil haarsträubenden Fehler in Ballannahme und Verwertung sind der schlechten Trainingsmoral geschuldet, die sich schon über die gesamte Saison zeigt.

Man kann nur immer und immer wieder an die Einstellung appellieren, was aber wohl in der Selbstüberschätzung einiger Akteure verpufft.