Kaltennordheim - Wer am vorletzten Spieltag gegen einen direkten Aufstiegskonkurrenten auswärts mit 4:1 gewinnt, hat sich den Status einer Spitzenmannschaft verdient. Es war der 1. Suhler SV 06, dem im Duell des bisherigen Tabellenvierten bei der drittplatzierten SG Kaltennordheim/Fischbach ein solch deutlicher Triumph gelang. Das Ergebnis sorgte dafür, dass beide Mannschaften die Plätze tauschten und der SSV auf den dritten Rang vorrückte. Da Spitzenreiter 1. FC Sonneberg 04 und die zweitplatzierte SpVgg. Geratal ebenfalls keine Schwächen zeigten, bleibt den Suhlern vor dem abschließenden 26. Spieltag in der Fußball-Landesklasse Süd hinsichtlich des Aufstieges in die Verbandsliga allerdings nur eine Außenseiterrolle.
Dies soll die Leistung, die den Schützlingen von Trainer Jens Koch in Kaltennordheim gelang, keinesfalls schmälern. Mit dem gesunden Selbstbewusstsein einer Mannschaft, die in der Rückrunde der laufenden Saison noch ohne Niederlage ist, trat der SSV im Parksportplatz auf. Dies galt vor allem für die zweiten Hälfte, in der die Gäste die Musik bestimmten und vier Tore bejubeln durften. Vor der Pause war es die gastgebende Spielgemeinschaft, die durch einen Treffer von Tobias Wilhelm nach 18 Minuten in Führung ging. Damit bewahrheitete sich wieder einmal die Theorie, dass bei der SG Kaltennordheim/Fischbach nicht allein Knipser Kai Kerschner für Torgefahr sorgt
Der SSV war auch schon vor dem Seitenwechsel aktiv, ging jedoch leer aus. Die Schüsse von David Heisch (33.) und Alexander Mantlik (1., 15.) fanden nicht den Weg ins Ziel oder wurden zu einer sicheren Beute von Torwart Rico Quentmeier. Auf der anderen Seite musste sich der Suhler Schlussmann Andreas Richter mehrfach strecken, um weitere Gegentore zu verhindern. Sowohl gegen Thomas Markert (31.) als auch gegen Kai Kerschner (32.) und Sebastian Fuß (34.) zeigte er sich voll auf der Höhe.
Im zweiten Abschnitt erlebten die 150 Zuschauer dann eine vollkommen andere Partie. Zunächst waren die Einheimischen durch Sebastian Fuß (48.) dem 2:0 nahe, doch in der Folgezeit neigte sich die Waage immer stärker zugunsten der Suhler, die eine deutliche Steigerung an den Tag legten und vor allem durch David Heisch und Lukas Mosert immer wieder Akzente setzten. Das Duo fütterte die Stürmer Marc Wohlfahrt und Alexander Mantlik quasi im Minutentakt mit verwertbaren Bällen. Den Ausgleich besorgte allerdings Lukas Mosert, der in der 54. Minute einen Zuckerpass von David Heisch in die Maschen verlängerte. In dieser Phase des Spiels zeigten sich bei einigen SG-Akteuren die ersten Ermüdungserscheinungen, die zu mangelnder Konzentration und diversen Flüchtigkeitsfehlern führten. Der SSV profitierte davon und zog ein Powerplay auf, dem die Hausherren auf Dauer nicht gewachsen waren. Zunächst erwies sich Rico Quentmeier noch als Turm in der Schlacht, denn der Keeper rettete gegen Alexander Mantlik (60.), Lukas Mosert (65.) und David Heisch (72.). Hinzu kam ein Pfostenkopfball von SSV-Kapitän Lars Müller in der 67. Minute. Sechs Minuten nach dieser Szene war jedoch Marc Wohlfahrt zur Stelle und brachte seine Farben nach einem klugen Zuspiel von Alexander Mantlik erstmals in die Vorderhand. In der 76. Minute fiel bereits die Vorentscheidung, als Lukas Mosert eine flüssige Kombination über Philipp Rienecker und Alexander Mantlik mit dem 1:3 abschloss. Letzterer krönte seine starke Leistung, indem er in der 85. Minute das vierte Suhler Tor erzielte. "Es war ein tolles Spiel von uns", sagte Alexander Mantlik nach dem Abpfiff. "Unsere Mannschaft hat in der zweiten Halbserie einen tollen Lauf gehabt." Deshalb kann man beim SSV stolz auf die gezeigten Leistungen sein - auch wenn der Aufstieg kaum noch gelingen dürfte. schi/gh
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Suhl vom 11.6.2012
