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Suhl. Wie erwartet erwies sich der Suhler SV für die Germania als eine Nummer zu groß, und es gab im Auenstadion eine deutliche 0:4-Niederlage.

Zwar hatten die Westler durch Torjäger Frank Ditscheid eine gute Gelegenheit in Führung zu gehen, doch Richter konnte den überhasteten Abschluss sicher parieren. Das erste Gegentor roch aus Gästesicht gewaltig nach Abseits, Wohlfahrt war dies egal (17.). Noch vor der Pause das 0:2 durch Greiner, der einen Konter der Hausherren mustergültig abschloss. Vorausgegangen war wieder einer dieser unnötigen Ballverluste in der Vorwärtsbewegung des TSV (39.). Ärgerlich, dass sich die Gastgeber auch ein klares Handspiel im 16er ungestraft leisten konnten.

Auch nach der Pause zeigten sich die Müller-Schützlinge ballsicherer und belohnten sich mit dem 3:0 nach einer wirklich sehenswerten Ballstafette, die Wohlfahrt mit seinem zweiten Tor und der Vorentscheidung abschloss (56.). Den Schlusspunkt setzte dann Mantlik, der sich ungehindert einen langen Abstoß Richters erlief, Bohnenstengel umkurvte und einschob (70.).

Für die Germania wird es mit solch biederen Vorstellungen schwer bei den noch ausstehenden Auswärtsspielen in Struth Helmershof und Sonneberg 04 zu punkten.

Der zehnte Streich

 
In der Fußball-Landesklasse Süd hat der Suhler SV nach dem souveränen 4:0 gegen den TSV Germania Sonneberg-West gute Karten im Aufstiegskampf und bleibt in der Rückrunde weiter ohne Niederlage.

Suhl – Wenn eine Mannschaft zehn Spiele hintereinander ohne Niederlage bleibt, dann ist sie gut aufgestellt. Wenn sie in der Mehrzahl der Spiele Siege davon trägt und darüber hinaus das Publikum mit ihrer Spielweise begeistert, dann muss hinter dieser Mannschaft ein Team stehen, das etwas von Fußball versteht. Dass Frank Hoffmann, seit 45 Jahren ehrenamtlicher Mannschaftsleiter, ein Fachmann ist, hat er oft schon beweisen. Inzwischen stellt sich aber mehr und mehr heraus, dass auch der erfahrene Reiner Müller und der vergleichsweise junge Jens Koch auf der Trainerbank gut harmonieren. Es gibt nicht wenige Beobachter, die Zweifel daran hegen, dass eine von zwei Trainern betreute Mannschaft auf Dauer erfolgreich sein kann. Derzeit sieht es in Suhl ganz danach aus, als ob dieses Experiment funktionieren und Früchte tragen würde. Der erwähnte zehnte Streich, also das zehnte Spiel der Rückrunde ohne Niederlage, gelang dem Suhler SV gegen den TSV Germania Sonneberg-West. Am Ende dieser weitestgehend einseitigen Partie hieß es 4:0 für den Gastgeber, dessen spielerische Qualität trotz der widrigen Witterungsbedingungen (nasser Rasen, anhaltender

Regen) zum Tragen kam. „Eigentlich wollten wir in der Erfolgsspur bleiben und nach unserem 4:3-Sieg am Maifeiertag gegen die SG Kaltennordheim/ Fischbach in Suhl mehr erreichen als eine deutliche Niederlage", sagte der Sonneberger Trainer Mario Bohnenstengel, der in Personalunion auch das Tor seiner Mannschaft hütet. „Die Suhler haben aber sehr gut gespielt und das Spiel deshalb auch verdient gewonnen."

Der Sieg ging ohne jeden Zweifel in Ordnung und fiel auch nicht zu hoch aus, obwohl die Spielzeugstädter zumindest in der ersten Halbzeit nach Kräften dagegenhielten. Dennoch

war kein Kraut gewachsen gegen den stürmischen SSV, der durch Marc Wohlfahrt nach einer tollen Kombination in der 16. Minute in Führung ging. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt hätte der Vorsprung höher ausfallen können, doch Aufwand und Nutzen standen bei den

Hausherren bis dahin nicht gerade in einem optimalen Verhältnis. Aufgeschoben war jedoch nicht aufgehoben – und so musste Bohnenstengel vor dem Pausenpfiff des Schiedsrichters Chris Rauschenberg aus Wenigenlupnitz noch ein zweites Mal hinter sich greifen. Robert Greiner war es, der die Weichen auf Sieg stellte und nach 39 Minuten so etwas wie die Vorentscheidung herbeiführte.

Nach dem Seitenwechsel kam der Suhler Motor erst so richtig auf Touren. Kapitän Lars Müller traf die Latte des Sonneberger Gehäuses, Alexander Mantlik machte es ihm kurz darauf nach. Etwas genauer zielte Marc Wohlfahrt, der mit seinem zweiten Tor an diesem Tag auf 3:0 erhöhte (56.). Die immer stärker abbauenden Gäste mussten nach 70 Minuten sogar den vierten Gegentreffer durch Alexander Mantlik hinnehmen. Durch den klaren Sieg und die Schützenhilfe der Konkurrenz ist der 1. Suhler SV 06 im Aufstiegsrennen nun mittendrin statt nur dabei. Lediglich zwei Punkte beträgt der Rückstand des Tabellenvierten auf Spitzenreiter 1. FC Sonneberg 04. Selbst wenn die SG Kaltennordheim/Fischbach ihr Nachholspiel  gewinnen und auf Platz 1 klettern sollte, wären für den SSV bei dann drei Zählern Differenz alle Optionen offen. schi

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Suhl vom 7.5.2012