Dirk Gierga
„Wir werden ohne taktische Disziplin in dieser Klasse keine Erfolge feiern können…!" sagte Cheftrainer Cernatescu nach der 0:2 Niederlage und kritisierte somit das nicht Umsetzen seiner Anweisungen aus der letzten Trainingswoche im Punktspiel. Cernatescu weiter; „…die Mannschaft hat noch eine Menge taktischen Lehrstoff nachzuholen, nur haben wir diese Zeit nicht mehr?!".
Der Plan also, die Gäste aus Steinbach/Hallenberg durch frühes Pressing nicht ins Spiel kommen zu lassen, war eigentlich von Anfang an verworfen. Grund dafür war, dass einfach nicht alle 10 Feldspieler mit störten und die schnelle SG dadurch Bälle abfing und mit wenigen Spielzügen vor dem Kasten von Lieske auftauchte. Somit gehörten auch die ersten zwanzig Minuten, ohne es schlecht reden zu wollen, klar den Schuckay-Schützlingen. Präzise Freistöße von Kaiser sorgten immer wieder für Gefahr im Strafraum der Saalfelder und das Quergebälk verhinderte vorerst einen frühen Rückstand. Entlastungsangriffe der Hausherren waren mehr oder weniger Mangelware, nur zwei Minichancen von Sablowski konnte man für sich verbuchen. Unterm Strich waren die Gäste mehr dran an dem Führungstreffer, wie die Lok-Elf. Ein weiterer Freistoß von Kaiser aus ca. 35 Metern brachte dann die Gästeführung (32’). Der aber eher als Flanke gedachte Ball wurde länger und länger, flog über die Innenverteidiger Warschitschka und Müller hinweg und am Ende sah Lieske nicht gut aus und es stand 0:1.
Mit Beginn der 2. Halbzeit stellte Trainer Cernatescu von Viererkette auf Libero um und die Gastgeber fanden nun besser ins Spiel. Aber sicher auch deswegen, weil die Rhöner nun einen Gang zurück schalteten. Der Ball lief nun gut in den Saalfelder Reihen aber zwingende Torchancen weiterhin Fehlanzeige. Nennenswerter wirklicher Riese ein Kopfball von Warschitschka in der 75. Minute, der nach Gessner-Freistoß nur knapp am Pfosten vorbei striff. Hin und wieder hatten die Gäste die Möglichkeit zum Kontern und mit den schnellen Menz, Marr und Kaiser ging dies auch immer Ruck Zuck und Lieske durfte sein ganzes Können zeigen. Dennoch musste dieser mit dem Schlusspfiff noch einmal hinter sich greifen, als Marr den letzten Konter nutzte und zum 0:2 überlegen abschloss.
Jetzt bleibt wieder eine Woche Zeit, um Fehler zu analysieren und sich auf das nächste Heimspiel gegen Ilmenau vorzubereiten.
Saalfeld: Lieske, Sablowski, Schulz, Dörfler, Smirat, Warschitschka, Müller, Gessner, Graber (69. Glombik), Rudolph, Neumann
Steinbach-Hallenberg: Nattermann, R. Holland-Moritz, A. Fischer, Marr, Kaiser, Holland-Nell (61. F. Fischer), Loose, Ronis (72. Müller), K. Holland-Moritz, Menz, Luck
(46. Endter)
Raue (Jena) – 150 – 0:1 Kaiser (32.), 0:2 Marr (90.)
Quelle: http://www.fc-lok-saalfeld.de vom 6.5.2012
Der Bericht aus Steinbach-Hallenberg:
Kaiser trifft von der Mittellinie
Saalfeld - In der Fußball-Landesklasse West feierte die SG Steinbach/Herges in Saalfeld einen verdienten Auswärtssieg und hat damit 40 Punkte auf dem Konto.
Die Haseltaler agierten von Anbeginn sehr aggressiv und mit viel Zug zum Tor. In der 9. Minute setzte Alexander Fischer einen Freistoß von der Rechtsaußenposition an das hintere Lattenkreuz. Ein Freistoß von Marr von der anderen Seite landete auf dem Tornetz (13.). Die Gastgeber legten eine sehr ruppige Spielweise an den Tag. Sie versuchten es in der Offensive meist mit langen Bällen, die aber nicht für Gefahr sorgen konnten. In der 17. Minute konnte sich Saalfelds Torhüter Lieske bei einem Freistoß-Knaller von Marr aus 25 Metern auszeichnen.
Die erste richtig gute Chance für Saalfeld hatte Smirat per Kopf in der 30. Minute. Er verfehlte das Tor aber knapp. Zwei Minuten später schlug Kaiser einen Freistoß von der Mittellinie in den gegnerischen Strafraum. Kevin Holland-Moritz ging zum Ball, verfehlte ihn aber und das Leder flog vorbei am verdutzten Torhüter zum 0:1 ins Saalfelder Tor. Diese verdiente Führung hätte Marr in der 43. Minute ausbauen können. Er war allein durch, wurde vom Saalfelder Libero aber per Trikotzupfer gestoppt. Obwohl dieser als letzter Mann stand und Marr das Trikot zerriss, sah er dafür nur Gelb!
Vier Minuten nach dem Seitenwechsel wurde Marr von Kevin Holland-Moritz und Loose freigespielt, schoss aber über das Tor. In einer phasenweise hektischen Begegnung agierten die Gastgeber jetzt offensiver. In der 51. Minute hatte Nattermann Mühe, eine verunglückte Flanke zu entschärfen. Über weite Strecken des zweiten Durchganges verflachte die Partie aufgrund vieler Fehlabspiele. Erst eine Doppelchance von Loose (70./71.) sorgte wieder für Gefahr vor einem der Tore. Dessen Schuss landete neben dem Tor, seinen Kopfball konnte Lieske toll parieren. Die Gäste agierten in dieser Phase wieder zielstrebiger, vergaben aber weiter ihre Chancen.
Weil die SG Steinbach/Herges den Sack trotz vieler guter Gelegenheiten nicht zuband, musste sie in den letzten Minuten der Begegnung noch mal zittern. Die Saalfelder bliesen zur Schlussoffensive und brachten die Grün-Weiß-Defensive mehrmals ins Schwitzen. Die beste Chance hatte Warschitschka per Kopf in der 83. Minute. Zum Glück für den schon geschlagenen Nattermann ging der Ball aber um Zentimeter am Tor vorbei. In der Nachspielzeit machte Marr per Konter das 0:2 und den Sieg der Gäste perfekt. ilg
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Schmalkalden vom 7.5.2012 | 
