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Iso glich zweimal aus

 
Stefan Eisentraudt
 
NEUHAUS-SCHIERSCHNITZ- Bei hochsommerlichen Temperaturen liefen die Neuhäuser einen Rückstand zweimal hinterher und waren am Ende froh wenigstens einen Punkt auf der "Biene" zu behalten. Personell musste Trainer Enke von der bisherigen Stammelf abweichen, da mit Kapitän Maurice Gelhaar und Andreas Löffler zwei ganz wichtige Spieler im Mittelfeld nicht zur Verfügung standen.

Die Partie begann schwungvoll und Motschmann als auch Neumann von Lok hatten jeweils die ersten Einschussmöglichkeiten auf dem Fuße. Auf Neuhäuser Seite gab es zunächst Abstimmungsprobleme da die Zuordnung nicht vollständig geklärt war, doch mit zunehmender Spieldauer bekamen die Einheimischen das Spiel besser in den Griff. Gläser sorgte bei seinem Vorstoß für Turbulenzen im gegnerischen Strafraum. Auf der Gegenseite war es Neumann der nach einem Ballverlust von Stefan Schmidt eine gute Gelegenheit zum Führungstreffer hatte. Munter wog das Spielgeschehen hin und her und Libero Zorn eröffnete mit seinem Freistoß an der Mittellinie für Gläser noch mal die Möglichkeit, diesmal jedoch mit dem Kopf, ein Tor zu erzielen. Fast im Gegenzug arbeitete sich Gessner auf der rechten Seite schnell durch, brachte den Ball zu Graber und dieser erzielte mit seinem platzierten Schuss ins lange Eck die Führung für die Gäste (29.). Das war eine kalte Dusche für die Platzherren, die zu harmlos in dieser Spielszene und insgesamt noch zu passiv agierten. Zu allem Überfluss musste Gläser verletzungsbedingt vorzeitig vom Platz und die Vorzeichen für den weiteren Verlauf waren somit alles andere als gut.

In der Kabine war Wachrütteln angesagt und aufstellungsmäßig wurde Motschmann in die Offensive beordert. Das brachte neuen Schwung ins Neuhäuser Spiel und auch den Ausgleich nach wenigen Minuten in der zweiten Halbzeit. Zorn schlug einen langen Ball auf Gelbricht, dieser setzte sich energisch durch, legte nach innen und Motschmann schob das Leder entgegen der Laufrichtung von Keeper Avdija ins Tor. Die Einheimischen waren nun am Drücker und ein Kopfball von Ehnes flog nach einem Freistoß von Motschmann knapp übers Tor. Wenig später brachte der gelbvorbelastete Gelbricht Saalfelds Schlussmann Avdija zu Fall und sah dafür den Geld-Roten Karton (58.). In dieser Spielszene ließ Schiri Gäbler Konsequenz vermissen, da er die anschließende Tätlichkeit von Glombik an Gelbricht nur mit Gelb ahndete. Jetzt wurde es ruppiger und so mancher Spieler konnte hitzebedingt sein Temperament nicht mehr im Zaune halten. Dann blies Saalfeld zum Angriff nachdem Zorn den Ball an der Mittellinie verlor. Neumann lief alleine auf das Tor zu, Meusel wehrte in letzter Sekunde ab, ehe Gelhaar den Ball endgültig ins aus beförderte. Kurze Zeit später folgte ein weiter Einwurf von den Gästen nahe der rechten Eckfahne, Heilmann machte sich diesen zu Nutze, ließ Zorn das Nachsehen und erzielte die erneute Führung für seine Farben (71.). Doch die Hausherren gaben sich nicht geschlagen. Motschmann brachte den Ball von rechts in den gegnerischen Sechzehner, Ehnes sprang in die Lücke und wuchtete die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (78.). In der verbleibenden Zeit waren beide Teams gewillt das Spiel noch für sich zu entscheiden, aber kräftebedingt kam nicht mehr viel dabei rum. Am Ende blieb es bei der leistungsgerechten Punkteteilung in einer spielerisch wenig glänzenden Partie.

 
Neuhaus-Schierschnitz: R. Meusel, L. Schmidt, S. Gelhaar, Gläser (40. Malter), Motschmann, Gelbricht, Zorn, Ehnes, T. Löffler, S. Schmidt, Stellmacher

Saalfeld: Avdija, Schulz, Glombik, Knopf,Weiße, Smirat (82. Sablowski), Gessner, Grabner, Neumann (90. Guimar), Deike (61. Rudolph), Heilmann

Gäbler (Vieselbach) – 160 – 0:1 Grabner (29.), 1:1 Motschmann (48.), 1:2 Heilmann (71.), 2:2 Ehnes (78.) – Gelb-Rot: Gelbricht (Neuhaus-Schierschnitz/58.), Stellmacher (Neuhaus-Schierschnitz/90.)

Der Bericht aus Saalfeld:

Erster Punkt in der Landesklasse

 
Dirk Gierga

 
Einen Punkt wollten die beiden Co-Trainer Meisel/Bock beim Tabellenzweiten holen und dieser ist es auch geworden. Dennoch stellte der Spielverlauf das 2:2 völlig auf den Kopf und man hat am Ende eigentlich zwei Punkte verloren.

Von der ersten Spielminute an sahen die 160 Zuschauer einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, nur mit dem Unterschied, dass die Gastgeber versuchten, einzig mit langen Bällen ihre Spitzen in Szene zu setzen und die Kreisstädter spielerisch überzeugten. Der SV wollte den Tabellenletzten in die Knie zwingen aber die Saalfelder spielten keineswegs wie das Schlusslicht sondern zeigten, wie schon gegen Sonneberg und Geratal, warum man in die Landesklasse aufgestiegen ist. Man versteckte sich nicht, spielte aus einer kontrollierten Abwehr heraus über die schnellen Außen Neumann und Deike und erkämpfte sich so mehrere Torchancen. Eine dieser Chancen führte dann auch in der 29. Minute zum völlig verdienten Führungstreffer für die Gäste. Graber und Deike mit einer perfekt vorgetragenen Doppelpasskombination und Graber als Vollstrecker zum 0:1. Der SV sichtlich geschockt von diesem Rückstand, brauchte einige Zeit, um wieder am Spiel teilhaben zu können und auch wenn man es nicht glauben mag, hätten die Saalfelder bei besserer Chancenverwertung mit einem 0:3 den Pausentee zu sich nehmen dürfen aber so ging es mit der knappen Führung nach 45 Minuten in die Kabinen.

Mit Wideranpfiff der 2. Halbzeit wollte es der Gastgeber gleich wissen und Motschmann nutzte in der 48. Minute die Saalfelder Unordnung und erzielte den Ausgleich. Die FC-Unordnung hielt unverständlicher Weise weiter an. Selbst die Gelb/Rote Karte für Schiernitz Spieler Gelbricht (58’) ließ keine Ruhe aufkommen, dies aber auf beiden Seiten. Die Saalfelder kurz überfordert mit dem Überzahlspiel und der Angst im Rücken, das 4. Punktspiel wieder zu vergeigen. In der 71. Minute aber gab Heilmann mit seinem Treffer zum 1:2 wieder Luft zum Atmen und plötzlich lag nicht nur der erste Punkt sondern der erste Dreier in der Luft. Kurze Zeit später taucht Deike alleine vor dem SV-Tor auf und kann nicht verwerten, Smirat kämpft sich durch die Abwehrreihen der Gastgeber, sieht aber nicht den besser postierten Neumann und vertendelt. Man hätte den Sack längst zu machen können und sicher den ersten Landesklassesieg feiern können aber wie es im Fußball so oft ist, sollte sich die schlechte Chancenverwertung am Ende wieder einmal rächen. Wieder ist es eine Unachtsamkeit der FC-Abwehr, die Ehnes in der 78. Minute eiskalt nutzt und erneut den Ausgleich erzielen kann. Die Saalfelder dennoch mit geringen Feldvorteilen, hatten mit Rudolph kurz vor dem Ende nochmals einen Riesen zum Sieg, der aber nach 90 Minuten ausbleiben sollte. Unterm Strich ein hoch verdienter Punkt, die engagierte geschlossene Mannschaftsleistung aber hätte nach dieser Partie die anderen beiden Punkte verdient gehabt.