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Dem Pokalfrust folgt die Torlust

 
Der SV EK Veilsdorf zeigt sich gut erholt von der Pokalschlappe und landet am vierten Spieltag der Fußball-Landesklasse seinen ersten Saisonsieg.

Veilsdorf – Sie können es noch: Dem Pokalfrust wegen der 1:8-Heimschlappe in der vergangenen Woche gegen den Verbandsligisten SV Wacker Nordhausen hat der SV EK Veilsdorf am vierten Spieltag der Fußball- Landesklasse die Torlust bei seinem ersten Saisonsieg folgen lassen. Im Heimspiel bezwangen am Samstag die Keramiker den Verbandsliga-Absteiger SV Germania Ilmenau mit 5:1.

Die 200 Zuschauer sahen allerdings lange Zeit eine umkämpfte Partie auf des Messers Schneide, doch der Schlussphase hatte der Gastgeber dann wesentlich mehr zuzusetzen. Schon in der Spieleröffnung zeigten die Veilsdorfer wesentlich mehr Engagement und Zielstrebigkeit in den Aktionen als zuletzt. Mit dem wieder genesenen Tom Otto übernahmen sie auch die Initiative auf dem Platz. Zunächst sah der nicht unbedingt sicher pfeifende Christopher Wittler den freistehenden Marcel Tuchenhagen noch im Abseits. Ein Schuss von Kevin Diller wurde in den Anfangsminuten gefährlich abgefälscht. Doch dann zog Otto (9.) aus halbrechter Position kommend flach von der Strafraumgrenze ab und der Ball knallte neben dem linken Pfosten ins Netz. In dieser Phase dominierten die Gastgeber die Partie und die Schützlinge von Wieland Kühn konnten nur mit einer oft an die Grenze der Fairness gehenden Brechstange dagegen halten. Für die Einheimischen scheiterten zunächst Tuchenhagen und Diller im Duett am reaktionsschnellen Kott und Minuten später zögerte Stefan Trier (26.) nach Zuspiel von Otto zu lange und vergab diese Chance zu seinem ersten Saisontreffer. Nach einer halben Stunde mussten die Veilsdorfer der harten Gangart des Gegners Tribut zollen. Zuerst wurde Robin Keller von Finn böse von hinten gefoult und musste schwer verletzt den Platz verlassen. Bereits drei Minuten später folgte ihm Tom Otto nach einem Bodenkampf im Mittelfeld mit Platzwunde, die genäht werden musste. Damit hatten die Ilmenauer zunächst die Bemühungen der Mannschaft von Trainer Andreas Hanft lahm gelegt und kreuzten selbst gefährlich mit ihrem Antreiber Toni Rinn an der Spitze vor dem Tor von Marco Reimpell auf. Obwohl Martin Erdenbrecher dann für seinen geschlagenen Torwart auf der Torlinie rettete, nutzte wenig später Benjamin Pilz eine Schaltpause der Veilsdorfer Abwehr und erzielte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich.

Auch nach dem Seitenwechsel setzten die Ilmenauer die Akzente im Mittelfeld, doch die Veilsdorfer Defensivabteilung  um Ronny Goldschmidt, mit dem eingewechselten Roman Thiel und Andy Schneider stand wesentlich sicherer als zuletzt und ließ die Jüngling, Rinn und Co. kaum zu Gelegenheiten kommen. Doch es folgte das nächste Handicap, als mit Erdenbrecher der dritte Veilsdorfer verletzt ausscheiden musste. Doch der für ihn eingewechselte Sören Frischmuth brachte zusammen mit dem wieder unermüdlich dribbelnden Stefan Trier neuen Schwung in die Aktionen der Keramiker. Trier war es, der nach einem weiten Freistoß den Ball von der Grundlinie per Kopf ins Feld spielte zum mitgelaufenen Diller, der ebenfalls per Kopf das 2:1 erzielte. „Nach diesem Treffer waren unsere Jungs von der Rolle und die Veilsdorfer hatten die besseren Argumente auf dem Platz“, sagte Ilmenaus Co-Trainer Wolfgang Schellhorn. Die Veilsdorfer erspielten sich gegen die nun sehr fehlerbehafteten Aktionen des Kontrahenten Chance um Chance. Besonders Frischmuth setzte sich über die rechte Außenbahn erfolgreich in Szene setzen. Seine scharfen Zuspiele nutzten Tuchenhagen (76.) und später Trier (80.) bei ihren Treffern aus Nahdistanz und sorgten für die Entscheidung. „Wir haben das Spiel der Vorwoche abgehakt und fühlen uns auf den Boden der Landesklasse wesentlich wohler“, sagte Veilsdorgfs Trainer Andreas Hanft.

Veilsdorf: Reimpell, Dörfel, Kreußel, Keller (36.Thiel),Wirsing, Otto (42. Schneider), Goldschmidt,Tuchenhagen, Diller, Trier, Erdenbrecher (49. Frischmuth)

Ilmenau: Kott, Werner (84. Milyanov), Schlott, Jüngling, Rinn, Amarell, Finn, Dobrocki, Pilz, Metzmacher (55. Walch), Gerhardt (80. Drews)

Wittler (Suhl) – 200 – 1:0 Otto (11.), 1:1 Pilz (45.), 2:1 Diller (65.), 3:1 Tuchenhagen (77.), 4:1 Trier (80.), 5:1 Tuchenhagen (87./Foulelfmeter)

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 12.9.11

Der Bericht aus Ilmernau

 
Hohe Niederlage

 
John Schmidt

 
Germania Ilmenau musste im Veilsdörfer Weibachgrund eine hohe 1:5-Niederlage hinneh­men. Die Gastgeber hatten in der Vorwoche im Landespokal gegen Wacker Nordhausen mit 1:8 verloren. In den bisherigen Punktspielen erzielte man zwei Remis. Mit dem Erfolg über Ilmenau kam bei ihnen die Zuversicht zurück. Dem Verlauf des beiderseitig schwachen Spie­les nach waren alle Möglichkeiten gegeben. Veilsdorf profitierte von krassen individuellen Fehlern der Ilmenauer Mannschaft und kam dadurch in der Schlussphase zu diesem hohen Sieg. Das Ergebnis ist kein außergewöhnliches und kommt auch in höheren Klassen zustande.

Es ist im konkreten Fall auch nicht mit dem Fehlen von Marc Fernando, David Kirsten und Daniel Döring zu begründen. Prognostisch hat Trainer Wieland Kühn als Zielstellung den Klas­senerhalt angegeben. Er ging aus vom Leistungsniveau des ihm zur Verfügung stehenden Ka­ders. Die Mannschaft ist jung, erfahrene Spieler sind rar und Führungspersönlichkeiten feh­len. Die Nachwuchsspieler müssen erst an die höheren Anforderungen herangeführt wer­den. Deshalb kommt es darauf an, durch eine verstärkte mannschaftliche Geschlossen­heit individuellen Fehlern zu begegnen und das schon im nächsten Heimspiel gegen Sachsen­brunn.

Die Ilmenauer Gäste kamen zu Beginn schwer ins Spiel. Das kam den Veilsdöfern zu Pass. Sie begannen offensiv und erspielten sich erste Gelegenheiten. Nachdem ein 20Meterschuss von Kevin Diller noch abgefälscht über das Gästetor strich, war es wenig später Tom Otto, der rechts frei auftauchte und mit einem Schrägschuss ins lange Toreck die Führung für die Gastgeber erzielte. Maximilian Kott hatte keine Abwehrchance. Danach stand der Ilmenauer Keeper mehrfach im Mittelpunkt des Geschehens und verhinderte zweimal im Herauslaufen einen größeren Rückstand. Die Veilsdörfer gingen mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe und mussten frühzeitig durch Verletzungen ihr Auswechslerpotenzial ausschöpfen. Erst Ende der ersten Halbzeit konnte sich Germania aus der Abwehr lösen und verstärkt das EK-Tor be­drän­gen. Nach Freistoß von Marcus Finn erzielte Benjamin Pilz im Nachsetzen den 1:1-Aus­gleich.

Nach Wiederbeginn setzte Germania seine Angriffsbemühungen fort. Eine Kombina­tion, die über Markus Amarell zu Christopher Werner lief, schaltet den Torhüter der Gastge­ber aus. Werner wurde aber zu weit abgetrieben und konnte den Ball nicht im leeren Tor unterbringen. Ein Fehler von Kott ermöglichte die erneute Führung für die Gastgeber. Ein weiter Flugball wurde in den Germania-Strafraum geschlagen. Der Keeper faustete den Ball zur Seite und Diller köpfte diesen ins leere Tor. Die Gäste waren geschockt und überließen Veilsdorf die weitere Initiative. Marcel Tuchenhagen schaltete nach Ecke am schnellsten und stieß den Ball aus Nahdistanz zum 3:1 über die Torlinie. Steffen Trier nutze eine Eingabe von links und schoss rechts freistehend zum 4:1 ein. Schließlich verlor Adrian Schlott den Ball an Trier. Kott stieß im Herauslaufen mit diesem zusammen und Schiedsrichter Wittler zeigte auf den Elfmeterpunkt. Tuchenhagen verwandelte den Strafstoß sicher zum 5:1-Endstand.

Ilmenaus Trainer Wieland Kühn schätzte nach dem Abpfiff ein: “Meine Mannschaft war nicht in der Lage, die taktischen Vorgaben im Spiel umzusetzen. Wir kamen schwer in dieses hi­nein und doch schließlich zum Ausgleich. Als wir nach der Pause das Spiel bestimmten, glaub­­ten wohl einige, es würde alles allein weiterlaufen. Nach dem erneuten Gegentor häuf­ten sich die Fehler. Es gab Schuldzuweisungen, denen eigen Fehler folgten. Wir müssen ein­facher spielen. Gelingt uns das nicht, sind wir unsere größten Gegner selber.”

Quelle: http://www.germania-ilmenau.de vom 12.9.2011