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Das ist bitter für den Aufsteiger
 

Wenn eine Mannschaft 1:3 verliert, scheint alles klar. Doch in der Fußball-Landesklassenpartie unterlag die gastgebende SG Steinbach-/Herges-Hallenberg dem SV Islolator Neuhaus-Schierschnitz unglücklich und unverdient.

Von Liane Reißmüller

Steinbach-Hallenberg - Natürlich haben die Gäste nicht unverdient gewonnen. Sie waren einfach cleverer beim Ausnutzen ihrer wenigen Tormöglichkeiten. Den Hausherren hingegen fehlte neben der Präzision beim Abschluss allerdings auch das nötige Quäntchen Glück. Immerhin landeten ihre Bälle sechsmal an der Torumrandung. Der Aufsteiger bestimmte das kampfbetonte, schnelle Landesklassenspiel, erzielte aber kein Tor, da selbst ihr Führungstreffer vom Gästespieler Gläser bei einem unglücklichen Abwehrversuch per Kopf erzielt wurde (3.).

Lediglich Petrus war den Grün-Weißen hold und beendete den Regen kurz vor Anpfiff der Partie. Diese begannen beide Mannschaften temposcharf, wobei sich die Hausherren ein spielerisches Übergewicht erarbeiteten. Dabei zeigte sich das Angriffsspiel der Grün-Weißen rechtslastig, wurde die linke Seite im Spielaufbau zumeist vernachlässigt. Trotzdem kam der Aufsteiger damit zu seinen Möglichkeiten. Mit Luck und Marr verfügten sie über zwei Akteure, die sich nicht nur selbst stark durchsetzten, sondern auch den freien Mann im Auge hatten. Ausgangspunkt für die schnelle Führung war ein Freistoß von Kevin Holland-Moritz, der im Strafraum genau auf dem Kopf von Gästespieler Gläser landete. Das Ergebnis ist bekannt. Die Gäste, als Tabellenzweiter angereist, ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie suchten den schnellen Motschmann und fanden ihn zweimal. Zunächst verstolperte der Isolator-Offensivmann seine Möglichkeit (12.). Nur wenig später war er kaltschnäuzig genug, um den Ball am guten Bodesheim vorbei ins Tor zu schieben (1:1/15.). Kurz danach lenkte Bodesheim einen Kopfball von Gläser an den Pfosten (17.). In diesen beiden Szenen wurde deutlich, dass die Abstimmung in der Abwehr der Hausherren nicht stimmte. In der Folge übernahmen wieder die Mannen von SG-Trainer Siegmar Schuckay das Geschehen, erarbeiteten sich mit schönen Kombinationen zahlreiche Tormöglichkeiten, ohne sie nutzen zu können. Wenn nicht das Aluminium im Weg stand, zeichnete sich Isolator-Torhüter Reinhard Meusel mit tollen Paraden aus. Der 27-Jährige avancierte mit seiner starken Vorstellung zum mit Abstand besten Akteur seiner Mannschaft. Er allein sorgte mit seiner Leistung für den Sieg seiner Farben.

Auch im zweiten Abschnitt dominierten die Hausherren, suchten den Weg zum zweiten Treffer, überwanden dabei aber weiterhin Aluminium und Meusel nicht. Selbst aus Nahdistanz scheiterten sie am Gästeschlussmann. Im Ringen um den Führungstreffer vernachlässigten die Hausherren ihre Abwehr. Mit einem schönen Pass bediente Gelbricht seinen Mitspieler Ehnes. Der stand, anders als es die Grün-Weißen sahen, nicht im Abseits. Währen die Hausherren reklamierten, schob er das Leder zum überraschenden 1:2 aus Sicht der Gastgeber ein (72.). Diesmal ließen die Steinbacher den Kopf nicht hängen und mühten sich redlich um den Anschluss, doch sowohl Marr als auch Schindler und Ehrle (Lattentreffer) blieb das Glück des Tüchtigen versagt. In der Schlussphase wurde die Partie ruppiger. Kurz vor Ultimo fiel die Entscheidung. Wieder einmal stimmte die Zuordnung im SG-Abwehrverband nicht. Motschmann wurde schön freigespielt. Der herauseilende Bodesheim foulte den SV-Angreifer und Schiedsrichter Weiler zeigte unmissverständlich auf den Punkt. Der gefoulte legte sich den Ball zurecht und verwandelte zum 1:3 (85.). Damit war die Niederlage für die spielbestimmende Mannschaft besiegelt. Für Schuckay gilt es, seine nach dem Spiel niedergeschlagenen Mannen moralisch wieder aufzubauen. Sie haben gut gespielt, waren aber beim Schießen aufs Tor nicht abgeklärt genug. Dazu unterliefen ihnen im Willen, den entscheidenden Treffer zu erzielen, zu einfache Fehler in der Defensive.

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Schmalkalden vom 29.8.2011