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Ein glückliches Remis für Germania
John Schmidt
Die Ilmenauer Anhänger kehrten nach Spielende enttäuscht dem Hammergrundstadion den Rücken. Ihre Mannschaft hatte zwar einen Punkt gegen einen Gegner gewonnen, der spielerisch auch nicht übermächtig war, aber ihnen in taktischer Hinsicht einiges voraus hatte. Ilmenaus Trainer brachte es auf dem Spiel auf den Punkt: “Meiner Mannschaft fehlen in der entscheidenden Zone Spieler, die das Spiel lenken und gestalten.” Der Wille zum Sieg und der erforderliche Einsatz waren den Ilmenauern nicht abzusprechen. Die Umsetzung hatte im taktischen Verhalten der Mannschaft ihre Grenzen. Da aus dem Mittelfeld heraus keine spielerischen Impulse kamen, versuchte man mit langen Pässen die Angreifer in Szene zu setzen und das gelang nur sporadisch. Man vermochte es nicht, den notwendigen Druck auf das gegnerische Tor aufzubauen und die erforderlichen Torgelegenheiten zu schaffen. Das Ilmenauer Spiel war dem Zufall überlassen. Die frühzeitige Verletzung, die David Kirsten zum Ausscheiden zwang, verschärfte die Situation. Die Gäste machten das besser. Sie besetzten verstärkt das Mittelfeld, hatten in Patrick Bolz einen Regisseur und spielten schnell über die Außenpositionen. Sie scheiterten aber an ihrem eigenen Vermögen, die Chancen zu nutzen.
Der Spielbeginn war für die Gastgeber noch Erfolg versprechend. Den Kopfball von Marc Fernando nach schöner Flanke von Daniel Döring konnte Gäste-Keeper Björn Klemm mit Mühe abwehren und bei Fernandos Schuss neben das Tor, der nach Zuspiel von Markus Amarellfrei vor ihm auftauchte, hatte er das Glück auf seiner Seite. Zwei Freistöße von Kirsten und Marcus Finn brachten nichts ein. Danach kamen die Gäste zu Gelegenheiten, bei denen die Ilmenauer Abwehr nicht gut aussah. Zunächst verpasste Maximilian Kott eine Eingabe von rechts und Toni Rinn konnte die Situation bereinigen, dann schlenzte der frei stehende Sandro Eichhorn den Ball über das Germaniator. Schließlich wollte Martin Schleicher Kott überspielen, scheiterte aber am Ilmenauer Schlussmann.
Unmittelbar nach Wiederbeginn gingen die Gäste in Führung. Florian Gottwald reagierte nach einem Freistoß, der von der rechten Seite flach nach innen geschlagen wurde, am schnellsten und drückte den Ball in die kurze Torecke. Die Gastgeber brauchten lange, um auf den Rückstand zu reagieren. Die Hildburghäuser Mannschaft dominierte zunächst im mittleren Spielabschnitt weiter, kam aber nicht zu größeren Torgelegenheiten. Die Gastgeber waren gezwungen, sich auf Konterangriffe zu verlegen. Nach Foul an Amarell wurde der von Benjamin Pilz getretene Freistoß zur Ecke abgefälscht. Amarell drang von links in den Gäste-Strafraum ein. Sein Schuss wurde abgefälscht und sprang vom linken Pfosten zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Die Gäste hatten danach durch Jens Kirchner und Tobias Holl zwei weitere Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Sie vergaben sie. In der Nachspielzeit hatten sie das Glück auf ihrer Seite. Klemm konnte nach Ecke einen Kopfball von Pilz nur kurz abwehren und wurde von Phil Drews angeschossen. Fernandos Schuss ging neben das Tor. Die Entscheidungen des Schiedsrichters trafen nicht immer auf das Verständnis beider Seiten.
Ilmenaus Trainer war sehr kritisch: “Das Remis war für uns glücklich. Da das Mittelfeld schwach agierte, war es aus der Abwehr heraus schwer, nach vorn einen Ball an den Mann zu bringen. Deshalb blieben die Angriffsspitzen blass. Der Gegner wirkte hier spritziger. So eine Leistung reicht kaum für die Landesklasse. Einige meiner Spieler schätzen sich stärker ein, als sie wirklich sind.”
Germania: Kott, Kirsten (26. Pilz), Rinn, Schlott, Dobrocki, Gerhardt (76. Metzmacher), Döring, Finn, Werner (80. Drews), Fernando, Amarell.
Quelle: http://www.germania-ilmenau.de/ vom 29.8.11
Der Bericht aus Hildburghausen:
Eintracht spielt auch im Hammergrund unentschieden
Ilmenau– Der FSV 06 Eintracht Hildburghausen hat auch sein zweites Auswärtsspiel mit einem Unentschieden beendet. Beim Landesligaabsteiger SV Germania Ilmenau erreichte die Mannschaft von Trainer Mario Lochmann ein 1:1, das auch
den Leistungen beider Teams entsprach. Hildburghausen wollte aus sicherer Abwehr heraus eine spielerische Steigerung gegenüber dem Remis beim Neuling Geisa in der Vorwoche zeigen, was dem Team auch gelang, obwohl diese Vorstellung
nicht zum Sieg reichte. Nach kurzer Abtastphase war für Ilmenau nach sieben Minuten die Führung möglich. Daniel Döring
hob den Ball in den Strafraum zu Marc Fernando, der per Kopf Torwart Björn Klemmzu einer Glanzreaktion zwang. Die gleichwertige Eintracht erspielte sich aber ebenfalls ihre Möglichkeiten gegen die insgesamt aber gute Ilmenauer Viererkette.
Etwa, als Sandro Eichhorn (26.) und Florian Gottwald (28.) gute Möglichkeiten nicht nutzten und an Torwart Maximilian Kott scheiterten. Die Germania hatte mit Kapitän Toni Rinn und Marcus Finn ihre Leistungsträger in der Defensive und
auch im Spiel nach vorn. Als Finn einen Freistoß in den Hildburghäuser Strafraum hob, ließ Robert Neundorf seinen Gegenspieler Marc Fernando nicht zum Abschluss kommen (29.). Auch die Duelle zwischen Pierre Hammerschmidt und diesem kompakt auftretenden Gegenspieler waren sehenswert. In der Endphase der ersten Halbzeit drängten beide
Mannschaften auf die Führung. Die beste Chance hatte Martin Schleicher, der drei Gegenspieler ausgespielt hatte, aber Torwart Kott nicht überwinden konnte.
Der erste Treffer gelang Hildburghausen dann kurz nach der Halbzeitpause, als Florian Gottwald nach Jens Kirchners flachem Eckball vollendete (47.). Dieses Tor schockte Ilmenau sichtlich und die Eintracht diktierte bis zur 60. Minute das Geschehen, aber Gottwald scheiterte mehrfach. Als Hildburghausen dann etwas nachließ, fanden die Schützlinge von TrainerWieland Kühn wieder besser in die Partie und schafften den Ausgleich, als Markus Amarell aus spitzem Winkel den Ball auf das kurze Eck zog, Torwart Klemm mit dem Innenpfosten im Bunde abwehrte, doch Marc Fernando vollendete
(71.). Ein kurioses Tor, wobei sich Schiedsrichter Steffen Reichenbächer (Erfurt) erst bei seinem Assistenten vergewissern musste, ob es regulär zustande kam. In der Schlussphase wollten beide Teams den Sieg, blieben aber erfolglos. khd
Ilmenau: Kott – Kirsten (26. Pilz), Werner (79. Drews), Schlott, Rinn, Amarell, Finn, Dobrocki, Fernando, Döring, Gerhardt (76. Metzmacher)
Hildburghausen: Klemm – Neundorf, Hammerschmidt, Bolz,Wagenschwanz (65. Rottenbach), Eichhorn (86. Gleicke), Gottwald, Dötsch, Holl, Schleicher, Kirchner (81. Sell)
Reichenbächer (Erfurt) – 50 – 0:1 Gottwald (47.), 1:1 Fernando (71.)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 29.8.2011
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