„Mit viel Enthusiasmus!“
Als Tabellenzweiter der Landesklasse/Staffel 3 bestreiten die D1-Junioren- Fußballer aus Sonneberg-West heute in Jena die Landesmeisterschaftsendrunde. Freies Wort sprach mit den Trainern Sven Brückner und Jens Popp.
1. Nach dem Bezirksliga-Staffelsieg in der vergangenen Saison mischen eure D1-Junioren auch kräftig in der neuen Landesklasse mit; ein souveräner zweiter Tabellenplatz steht zu Buche. Habt ihr damit gerechnet, dass ihr neben den Rot-Weiß-Kickern aus Erfurt die Staffel 3 derart dominiert?
Mit dem zweiten Platz hinter Erfurt und der Teilnahmeberechtigung zur Thüringer Landesmeisterschaft haben wir ein Zwischenziel erreicht. Dass wir uns letztendlich relativ deutlich gegen die starke Konkurrenz, nicht nur aus dem eigenen Landkreis, durchsetzen konnten, war dann doch schon etwas überraschend. Von Beginn an war es unser langfristiges Ziel, ab den C-Junioren eine Großfeldmannschaft auf Landesniveau auf die Beine zu stellen. Hierzu mussten möglichst alle jüngeren Altersklassen doppelt besetzt werden, was uns auch mit einiger Mühe gelungen ist. Leider leidet unser Sportplatz unter der starken Belastung. Hinzu kam, dass die Trainingsgruppe Jahrgang 98/99 schon seit den F-Junioren im Durchschnitt mit 20 Kindern nahezu unverändert regelmäßig zweimal die Woche zusammen trainiert. Auch wenn wir im Training viel Disziplin verlangen, steht der Spaß im Vordergrund. Die Teilnahme an überregionalen Turnieren motiviert zusätzlich. Erst letzte Woche waren wir schon zum dritten Mal zu Gast beim Beelitzer Spargelcup. Bei dem hochklassig besetzten Turnier mit 20 Mannschaften aus 6 Bundesländern gelang uns unter anderem ein 1:0 Sieg gegen Union Berlin. Gegen den SV Babelsberg 03 sind wir dann etwas unglücklich im Neunmeterschiessen ausgeschieden. Viele unserer Kinder besuchen die Sportklasse im Sonneberger Gymnasium und nehmen regelmäßig am DFB-Stützpunkttraining teil. Für uns ist das eine große Entlastung. Ohne unsere Omas, Opas und Eltern geht aber gar nichts. Sie unterstützen uns, wo es nur geht, und der Zusammenhalt ist beispielhaft.
2. Dass Renommierclubs wie Erfurt und Jena auch über die Logistik und die finanziellen Mittel einer fundierten Nachwuchsausbildung verfügen, liegt auf der Hand. Doch wie schafft es der TSV Germania, sich im kostenintensiven Landesspielbetrieb zu organisieren?
Mit viel Enthusiasmus! Den größten Teil der Fahrtkosten decken die Eltern selbst ab. Nicht nur der finanzielle Einsatz, der hier von einigen geleistet wird, ist enorm und verdient höchste Anerkennung und Dank. Auch für das leibliche Wohl ist bei Auswärtsfahrten immer bestens gesorgt. Bei weiteren Strecken werden wir von Frank Laaser, Hr. Thömmes, Karl Heinz Röder, Klaus DieterSchneider, die Brüder Beiergrößlein und ihren Firmen sowie dem Bauhof durch die Bereitstellung von kostengünstigen Kleinbussen unterstützt, sind hier aber immer auf der Suche nach weiteren Gönnern.
Die Wintersaison nutzen wir seit Jahren, um selbst ein größeres Hallenturnier zu organisieren , das sportlich eine Herausforderung darstellen soll. Auch hier kann ich nur den Hut vor allen Helfern ziehen. Ein Teil der Kosten für Weihnachtsfeiern, Trainingslager, Turniere, Saisonabschluss, Ausrüstung und Trainingsmaterial wird von vielen größeren und kleineren Sponsoren, wie den Firmen der Familie Brückner, Jörg Liebermann, Susanne Eber, Enrico Schmidt, Kerstin Laske, Herr Pillmann, Fam. Rose sowie Stadt und Landratsamt getragen. Der Verein hilft uns ebenfalls im Rahmen seiner Möglichkeiten. Aber auch hier geht es nicht ohne Beteiligung der Eltern.
3. Welche Ziele habt ihr in der im Sommer beginnenden neuen Saison?
Die neue Saison in der C-Jugend Landesklasse wird unsere erste Spielzeit auf dem großen Feld. Das ist natürlich eine große Umstellung, und viele andere Mannschaften sind uns ein Jahr voraus. Wichtig ist es erst mal die Klasse zu halten, um auch für die nachfolgenden Jahrgänge ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir wollen uns fußballerisch weiter entwickeln und den Zusammenhalt stärken. Die Jungs werden jugendlicher und kommen in ein nicht ganz einfaches Alter. Die Platzierung am Ende der Saison spielt also nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig wird auch sein, die Platzverhältnisse zu verbessern und nach Alternativen zu suchen. Hier sind wir auf Hilfe durch Stadt und Land angewiesen, die den wachsenden Verein auch bisher nach Kräften unterstützen. Ähnlich wie bei den Männern ist aktuell der Mannschaftskader noch nicht groß genug, um ohne Sorge in die Saison zu gehen. Wer also 97/98 geboren ist und auf Landesebene Fußball spielen will, ist gerne gesehen in Sonneberg-West.
Fragen: Lars Fritzlar
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 2.7.11
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