www.sonneberg-west.de

zurück

1. Mannschaft 10/11

SpVgg Geratal vs. SV 08 Steinach
4 : 1

(kda)


Das für den SV 08 Steinach im Überkreuzvergleich mit dem FSV Martinroda entscheidende „Endspiel“ um die Staffelmeisterschaft der Landesklasse Süd und damit verbunden den Aufstieg in die Landesliga Thüringen sah zum Einen eine wider Erwarten starke Gerataler Mannschaft, die sich zu einer lange nicht gesehenen Leistung aufschwang und zum Anderen einen Spitzenreiter, der von Beginn an nervös und zögerlich spielte, und sich durch eine übermotiviert eingehandelte Rote Karte in der 38. Minute (Groeger) noch zusätzlich schwächte, was sich bei den sommerlichen Temperaturen schnell bemerkbar machte.


Von Beginn an zeigten die Einheimischen sehenswerten Kombinationsfußball und hatten seit langem auch wieder Erfolg bei der Vollendung. In der 15. Minute fasste sich Robin Keiner ein Herz, drückte aus 16 Meter halblinks ab und versenkte den Ball hinter Moeller, dem im Steinacher Tor die Sicht versperrt war, zur Führung. Vom frühen Rückstand aufgescheucht, versuchten die Gäste nun mit Macht den Ausgleich zu erzielen. Bei einem Vorstoß in den Gerataler Strafraum bearbeiteten Franz und Kruse den Steinacher Sommer ein wenig zu heftig, er fiel und der ansonsten gut leitende Schiedsrichter Leinhos gab Strafstoß, den Pflügner (36.), von Mentzel fast noch erreicht, in die linke Ecke verwandelte. Doch dann kamen für Steinach spielentscheidende fünf Minuten. Zunächst fällte Groeger völlig übermotiviert noch in der eigenen Spielhälfte Stefan Bärwinkel von hinten um (38.), der Schieri hatte gar keine andere Wahl als Platzverweis, dann zirkelte Fabian Heyer in der 40. Minute wunderbar angeschnitten den Ball aus halblinker Position in den rechten Winkel zur erneuten Führung. Davon erholten sich die Gäste nicht mehr.


Die zweite Spielhälfte sah eine deutlich überlegene einheimische Mannschaft, die den Rhythmus des Spieles nach Belieben bestimmte. Mehrfach hatten Maleße, Huck, Keiner, Heyer und der wiedererstarkte Mielke Möglichkeiten zum Ausbau der Führung. Wer von den zahlreichen mitgereisten Gästefans ein Aufbäumen ihrer Mannschaft erwartete, wurde schwer enttäuscht. Nur sporadisch konnten Versuche registriert werden, in der 60. Minute versuchte B. Sesselmann an Mentzel vorbei zu kommen, dieser drängte ihn aber geschickt ab. Mit dem 3:1 in der 67. Minute durch Zachert, der von Keiner einen Ball durch die Abwehr gesteckt bekam, ergaben sich die Gäste vollends. Den Endstand erzielte per Foulelfmeter, Franz war beim Versuch auf das gegnerische Tor zuzulaufen im Strafraum gefoult worden, Torwart Mentzel (71., 4:1).


Die Gerataler verabschiedeten sich mit dieser Leistung und einem 5. Platz noch versöhnlich in die Sommerpause, nicht auszudenken, was bei drei – vier ähnlich gestalteten Spielen der Rückrunde möglich gewesen wäre. Der Glückwunsch der Spielvereinigung geht an den Ortsnachbarn Martinroda!


SpVgg: Mentzel, Maleße (54. Eismann), Huck (88. Hofmann), Y. Ben Achour, Bärwinkel (43. Zachert), A. Ben Achour, Mielke, Keiner, Franz, Heyer, Kruse


SV 08 Steinach: Moeller, Pflügner, Wenke, Telser (75. Petermann), Ross, Sommer, B. Sesselmann, Barthelmann, Groeger, Walther (46. N. Sesselmann, 62. Wilhelm), Paul


Schiedsrichter: Leinhos (Gotha)

Zuschauer: 300

Torfolge: 1:0 (16. Keiner), 1:1 (36. Pflügner, FE), 2:1 (40. Heyer), 3:1 (67. Zachert), 4:1 (71. Mentzel, FE) - Rote Karte: Gröger (Steinach, 38., grobes Foulspiel)



Quelle: http://www.spvgg-geratal.de/ vom 5.6.11



Der Bericht aus Steinach:

Steinachs Pauken verstummen
 

Der bis Samstagmittag noch amtierende Spitzenreiter der Fußball-Landesklasse, der SV 08 Steinach, unterliegt im letzten Saisonspiel der SpVgg Geratal 1:4 und verpasst so den Aufstieg in die Verbandsliga.
 

Von Lars Fritzlar

 
Geraberg – Angerichtet war’s für die Steinacher auf dem Sportplatz im Gewerbepark. „Nur“ ein Sieg noch – dann wären die Männer von Christian Häusler für eine beeindruckende Saisonleistung belohnt worden und hätten den Wiederaufstieg in die Verbandsliga (früher Landesliga) nach ihrem Last-Minute-Rückzug vor zwei Jahren und der Rückstufung in die Bezirksliga gepackt. Gar dem Begriff „Biergartensaisoneröffnung“ wollte man in Steinach nach dem Auswärtsspiel eine völlig neue Bedeutung zuteil werden lassen. Doch nichts war’s; aus die Träume von Mannschaft und Fans.

War im Vorfeld noch in dem einen oder anderen Lager von Aufstiegsunwilligkeit der Steinacher die Rede, so erteilten die Spieler selbst auf dem Platz in Geraberg diesem Gerücht eine glasklare Absage – zunächst lautstark unterstützt von den vielen Angereisten und vier Pauken. Beinahe wie gewohnt legten sie los. Martin Paul, Bill Walther, aber vor allem Eike Gröger und Mannschaftskapitän Björn Sesselmann machten es den Geratalern schwer. Doch die Gastgeber zeigten endlich wieder einmal, dass sie von ihrer spielerischen Qualität der Hinrunde doch nichts verloren haben. Bedauerlich aus Sicht der Steinacher, dass sie dies erst am letzten Spieltag zelebrierten, wo es für sie scheinbar nichts mehr zu holen gab. Die Stimmung auf dem Platz bekam aber zusehends eine Wendung – spätestens nach Robin Keiners 1:0 (16.). Die Gäste lagen hinten – im alles entscheidenden Spiel – und schienen dies zunächst nicht zu verkraften. So „half“ Geraberg nach. Gröger schien Martin Franz und Alexander Kruse davonzulaufen. Ihre Bremsversuche waren des Guten zu viel. Schiedsrichter Sebastian Leinhos (Gotha) pfiff, Alexander Pflügner traf zum1:1 (36.). Längst war aber durchgesickert, dass Meisterschaftskonkurrent Martinroda seit elf Minuten mit 2:0 in Kaltennordheim führte. Es folgte die für viele wohl spiel und meisterschaftsentscheidenden

Minuten dieser Saison: Die 30 Grad Hitze wären vielleicht noch erträglich gewesen, nicht aber diese Atmosphäre in Geraberg, die ausgerechnet den fleißigen Gröger dazu veranlasst haben muss, den routinierten Stefan Bärwinkel von hinten niederzustrecken. Nicht genug, dass der Unglücksrabe nun Rot gezeigt bekam (38.), nur drei Minuten später zischte Andre Maleße wie eine Rakete Linksaußen davon und passte gen Gästestrafraum. Sebastian Wenke wollte retten, „bediente“ aber Fabian Heyer, der klasse vollendete.


In Durchgang zwo hätte der Aufstiegsaspirant vom Fellberg also mindestens zwei Tore nachlegen müssen, um die Meisterschale noch zu bekommen. Eine Last, die die Steinacher an diesem Tag nicht stemmen konnten. Kampfgeist wich nun Resignation – das verspürten auch die vielen Zuschauer. Die Pauken schwiegen fortan, kein Daumendrücken war auf den Rängen zu sehen. „Die lassen sich im letzten Spiel das Ding noch abnehmen“, „Hätt‘ ich mir an schön Tach machen könne“ oder „Wärn mir nur dahemm geblieben“ – so hart das Urteil auf den Rängen. Dazu noch spöttisch anmutende Durchsagen via Lautsprecher. Welcher Spieler auf dem Platz glaubt da noch an eine Wende? Beinahe ängstlich in die eigene Abwehr gedrängt, ließen die Gäste den Geratalern viel zu viel Raum. Vergebens mahnte da Coach Häusler von der Linie „Mehr zum Ball !“ Seine Jungs sahen sich außerstande, den Hebel noch einmal umzulegen und wirkten wie ein unsortierter Haufen. Nur, wenn sie aufrückten, schien echte Steinacher Gefährlichkeit aufzuflackern. Dass ein Björn Sesselmann dann auch mal allein vor dem Torwart nicht trifft, dass Martin Paul Mitspieler Thomas Roß verbal attackiert („Halt doch die Klappe – wir spielen Sch...“), verrät sehr viel über das Nervenkostüm der ganzen Mannschaft. Glück für sie aber, dass Referee Leinhos zwei elfmeterreife Situationen gnädig übersah. Maryan Zacherts klasse Abschluss zum 3:1 (66.) war dann aber mehr als verdient. Die Schmach von Geraberg bekam aber noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt, nachdem der eingewechselte Felix Wilhelm SpVgg-Akteur Franz von den Beinen geholt hatte: Torwart Robert Mentzel trat selbst zum Strafstoß an und überlistete seinen SteinacherWiderpart Florian Möller (4:1/71.) – das tut weh.

Verständlich, dass die Männer an der Seitenlinie nach Spielschluss eher ihren Spielern auf dem Platz Trost zusprechen wollten als sinnreiche Statements abzugeben. „Nicht konkurrenzfähig heute“, so das nüchterne Kurzfazit von Häusler. René Köhler, sportlicher Leiter beim SV 08, fügte hinzu: „Die Rote Karte war der Knackpunkt.“ Das sah übrigens auch Geratals Erhard Meyer so, als er seinen Steinacher Trainerkollegen abklatschte: „Tut mir leid“, tröstete er Häusler. „Die Karte war wohl der Knackpunkt, denke ich.“ Meyer lobte aber auch seine Mannschaft: „Endlich haben wir wieder einmal gezeigt, was wir spielerisch drauf haben und miteinander gespielt“, freute sich der SpVgg-Coach. Dieses Zitat wäre dem Steinacher Trainer an diesem Tage partout nicht zu entlocken gewesen.


Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 6.6.11

Homepage SpVgg Geratal
Homepage SV 08 Steinach

Unsere Sponsoren:

Termine

Arbeitseinsatz: Sa, 6.4.24 11:00
___________________________
Vorstandswahl
Termin folgt
 
___________________________