Jürgen Krogel
Die Landesklasse auf der Zielgeraden der Saison, der FSV Martinroda ist mit dieser überzeugenden Auswärtsleistung, weiter im Rennen um die begehrten Podiumsplätze. John als dreifacher Torschütze und Berlt mit zwei Treffern, sorgten für ein Schützenfest in der nicht leicht einzunehmenden Jahn- Sportstätte in Struth. Die konzentriert zu Werke gehenden Martinrodaer, konsequent in der Deckungsarbeit und mit vielen durchdachten Angriffszügen, stellten die sonst als heimstark bekannten Struther, letztlich vor eine unlösbare Aufgabe.
Nach verteiltem Spiel zu Beginn des Matches, setzte sich die spielerische Dominanz des FSV immer mehr durch. Mit viel Elan und variantenreichen Angriffszügen, drängte man die Gastgeber immer mehr in die Verteidigungshaltung. Nach einer vergebenen Chance für die Struther durch Thorwarth, traf John im Gegenzug aus spitzem Winkel zur Führung. Phsychologisch nun in der Vorhand, ließ der FSV Martinroda Ball und Gegner laufen und erreichte optische Vorteile. Ein Schock für die Gäste als ihr Kapitän in der 36. Minute den Platz verletzungsbedingt verlassen mußte. Die ohne hin schon durch Verletzung hohe Ausfallquote beim FSV Martinroda, erhält damit weiteren Zugang. Trotz dieses Handicaps, spielten die Gäste mit Übersicht die Partie weiter und kamen zu weiteren Chancen. Die bis dahin einzige nennenswerte Möglichkeit für die Gastgeber hatte Keßler, dessen Schuss aus 20 Metern sein Ziel knapp verfehlte (27.). Glück hatte der FSV, als ein Schuss von Thorwarth aus 18 Metern an die Latte knallte (41.). Die Antwort blieb der FSV nicht schuldig. Kah́s präziser Querpass erreichte Belt im Zentrum, der mit überlegtem Abschluss TW Anding keine Chance ließ. Die Struther Reaktion darauf, eine Rote Karte für Plötner nach Ellenbogencheck.
Sofort nach Wiederbeginn drängten die Gäste weiter auf Offensive. John wie man ihn sich wünscht, erzielte nach beherztem Solo und sehenswertem Schuss ins lange Eck, das 0:3. Trainer Keller versuchte mit einer dreifach Einwechslung noch einmal Schwung in sein Team zu bringen. Martinroda behielt den Kopf oben, spielte abgeklärt und kontrollierte Ball und Gegner weiter. Dem 0:4 durch Kah, Lohn einer starken Leistung in diesem Spiel, ging ein Anspiel von Berlt voraus. Trefflich parierte vorher einen Schuss von Kirchner und leitete den erfolgreich abgeschlossenen Angriff zum 4. Treffer ein. Als Schlechtweg aus 5 Metern Trefflich abermals nicht überwinden konnte, gaben sich die Gastgeber wohl endgültig auf(78.). Ein Doppelschlag der effizient spielenden John und Berlt, besiegelte die Heimschlappe der Struther endgültig. Zunächst bediente Berlt den in Position gelaufenen John, um selbst mit einem Heber das i- Tüpfelchen aufzusetzen. Ein Handelfmeter, getreten von Thorwath, nur noch Kosmetik für die in spielerisch und taktischer Hinsicht unterlegenen Gastgeber. Martinroda bestach mit einer konsequenten Abwehrarbeit durch die mit viel Einsatz und Laufbereitschaft überzeugenden Blaschczok, Raffel und St. Hartung. Mustergültige Spieleröffnungen von Kah oder Eberling in Szene gesetzt, brachten die dankbaren Vollstrecker in gute Abschlusspositionen. Rundum eine starke Vorstellung des gesamten Teams, das nach einigen schwächeren Auftritten, vollends überzeugte.
Struth-Helmershof: Anding, Häfner (57. B.Weisheit), L. Kirchner, Reich (57. Czerjak), Preiß (57. Schlechtweg), Plötner (45. Platzverweis), Thorwarth, Eckhardt, Keßler, Huhn, Kratsch
Martinroda: Trefflich, S. Hartung, Kästner (71. Reuß), Raffel, Kah, Blaschczok,Wolf, Berlt, Eberling, John, Baranowski (36. Schumacher)
Fischer (Kreuzebra) – 180 – 0:1 John (24.), 0:2 Berlt (43.), 0:3 John (49.), 0:4 Kah (66.), 0:5 John (82.), 0:6 Berlt (83.), 1:6 Thorwarth (87., Foulelfmeter)
Quelle: http://www.fsv-martinroda.de vom 23.5.11
Der Bericht aus Struth-Helmershof:
Jeder blamiert sich, so gut er kann
Mit dieser höchsten Saisonniederlage von 1:6 (0:2) gegen den aufstiegsambitionierten Gast aus Martinroda blamierte sich der SV Thuringia Struth-Helmershof im letzten Fußball-Landesklassenheimspiel vor dem bisher so treuen Publikum vortrefflich.
Struth-Helmershof - Erneut eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit für einen Routinier (diesmal Ralf Plötner), Lustlosigkeit des einen, katastrophale Schwächen anderer Spieler - diese Mannschaft, die für bisher so feine Fußballtage gesorgt hatte, ist in dieser rätselhaften Verfassung kaum mehr landesklassentauglich. Die Gäste aus Martinroda, im Hinspiel noch am Rande einer Niederlage, deckten eklatante Schwächen einer Heimelf schonungslos auf, die ihren jungen Stammtorwart Philipp Anding in spe sprichwörtlich im Regen stehen ließ. Er hatte gegen die Tore keine Chance, und es lag nur am Übermut der Gäste bei weiteren Überzahlsituationen und Hochkarätern, dass die Niederlage noch einigermaßen glimpflich ausfiel.
Dass der äußerst schwache Schiedsrichter Thomas Fischer aus Kreuzebra ein wenig Schicksal spielte, den Gastgebern zwei klare Handelfmeter bei den Spielständen von 0:1 und 0:3 (28., 58.) verweigerte, dazu ein schönes Kopfballtor von Alexander Huhn nicht anerkannte, das das Führungstor für die Hausherren hätte sein müssen, sei nur am Rande erwähnt.
Das Unheil für die Struther begann in der 24. Minute, als Philipp John die gesamte Abwehr vernaschte und clever zum 0:1 vollendete. Bis dahin und auch danach hatte die Thuringia das Sagen auf dem Platz und hatte neben besagtem Huhn-Kopfball (21.) bereits in der 2. Minute durch David Thorwarths Flachschuss eine prima Gelegenheit erspielt. Ein Martinrodaer aber kratzte den Ball noch von der Linie. Thomas Kessler hatte allein vor dem jungen Gästekeeper Martin Trefflich zwei hundertprozentige Chancen, donnerte den Ball allerdings jeweils über die Latte (27., 30.). Nachdem Thorwarth nur diese, die Latte eben, getroffen hatte (38.), wurden die Struther klassisch ausgekontert. Andre Berlt vollendete zum 0:2 (42.). Zu diesem Zeitpunkt war der verletzte Torjäger der Gäste Jörg Baranowski, der Anding nur einmal und das erfolglos prüfen konnte (8.), bereits verletzt ausgeschieden. Nach Plötners Ellenbogencheck plus folgerichtiger Roter Karte und einem Schuss von John, den Anding per Fußabwehr klärte (45.), ging es in die Kabinen.
Zurück kamen die Gäste mit dem 0:3 (48.). Eben noch hatte Trefflich gegen Thorwarth geglänzt, da erwischte John den Ball und marschierte auf und davon. Keiner konnte ihm folgen, der Treffer war nunmehr Formsache. Rolf Kästner vergab unkonzentriert ein weiteres sicheres Tor (50.), dafür markierte wenig später Florian Kah gekonnt das 0:4 (65.), John traf nur die Latte (75.). Ein wenig wehrten sich manche Struther noch, aber Thorwarths Kopfball ging knapp über die Latte (76.) und Kessler konnte selbst aus Nahdistanz den 18-jährigen Gästetorwart nicht überwinden (77.). Da packte eben der Tabellenzweite noch zwei Buden drauf. John erhöhte zum 0:5 (80.), Berlt auf 0:6 (81.). Einer Konzessionsentscheidung gleich kam ein rätselhafter Handelfmeter für Struth-Helmershof (84.), den Thorwarth zum 1:6-Ehrentreffer verwandelte.
Nun darf man darauf gespannt sein, welche elf Mannen der gerade das Tal der Tränen durchschreitende Trainer Torsten Keller für das letzte Saisonspiel am kommenden Samstag in Unterwellenborn aufstellen wird.
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Schmalkalden vom 23.5.11
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