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Struther cleverer vor dem Tor
Rainer Koch
In einem sehenswerten Spiel setzte sich in der Fußball-Landesklasse Süd die vor dem gegnerischen Tor effektivere Mannschaft aus Struth-Helmershof gegen Wacker Bad Salzungen 4:1 durch.
Struth-Helmershof - Während nach Spielschluss die Mannen der Heimelf die gelungene Revanche für das 0:1 in der Hinrunde im Burgseestadion glückstrahlend feierten, lagen die meisten Wacker-Spieler minutenlang regungslos auf dem Rasen. Sie hatten soeben die wohl letzte reelle Chance vergeben, den Klassenerhalt doch noch unter Dach und Fach zu bringen.
Dabei stellte sich die von Interimstrainer Jörg Walther umgestellte und verjüngte Bad Salzunger Elf in Struth-Helmershof absolut nicht wie ein Absteiger vor. Spielfreudig und voller Elan setzte sie mit gelungenen, schnellen Zügen die Heimelf unter Druck. Die eklatante Wacker-Abschlussschwäche trat dabei jedoch schon in den ersten Minuten zutage. Die erste aussichtsreiche Torsituation der Heimelf hingegen schloss Thomas Keßler mit dem 1:0 ab (7.), indem er den Ball präzise flach neben den linken Pfosten setzte. Unbeeindruckt spielte Wacker weiter nach vorn und erarbeitete sich mehrere Chancen, jedoch - siehe oben. Bei allem Wenn und Aber hätte der allerdings abseitsverdächtige Adrian Hlawatschek den Ausgleich erzielen müssen (31.). Er steuerte allein auf Jens Rothamel im Struther Tor zu, passte aber 7 Meter vor dem Kasten sehr schlecht zum mitgelaufenen Alexander Völker, der den Ball nicht erreichen konnte. Wie so oft im Fußball folgte die Strafe auf dem Fuß. Als die Wacker-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam, war erneut Keßler zur Stelle und traf zum 2:0 aus dem Gewühl ins Netz (33.). Selbst dieser Rückstand brachte Wacker nicht ins Wanken. Nach einem Abwehrfehler verkürzte der auffälligste Gästestürmer Völker zum 2:1 (38.). Im Gegenzug spielte Keßler Florian Reich herrlich frei, doch der brachte den Ball nicht im Kasten unter (39.).
In den zweiten 45 Minuten stellten sich die Hausherren stark verbessert vor. Einen Freistoß von Danny Chasseur ließ der junge Gästetorhüter Denny Hoffmann abprallen - genau vor die Füße von Roy Kirchner, der auf 3:1 erhöhte (53.). In dem Maße, in dem die Gastgeber Auftrieb bekamen, bauten die Wackeraner ab, hatten aber immer noch die Kraft zum verteilten Spiel, das den Charakter eines offenen Schlagabtausches annahm. Den gefährlichen Schuss von Sebastian Hlawatschek meisterte Rothamel (63.), auf der Gegenseite wurde der Schuss des von Ralf Plötner meisterlich in Szene gesetzten Keßler noch zur Ecke abgewehrt (65.). Nach Vorarbeit von Rene Kratsch donnerte Kessler den Ball knapp übers Tor (67.). Die Struther hatten nun endgültig die Regie im Match übernommen. Die scharfe Flanke von Kratsch erreichte weder Freund noch Feind (71.). Nach einem weiteren der schönen Struther Angriffe hatte der eingewechselte Marcel Schlechtweg als Finalist keine Mühe, zum 4:1 zu erhöhen (76.). In der Folge waren die Hausherren, abgesehen von einer Möglichkeit für Sebastian Hlawatschek, die Rothamel vereitelte (80.), dem 5:1 oft nahe. Vor allem Schlechtweg und der scheinbar mit der zweiten Luft agierende Kratsch hatten ein weiteres Tor mehrfach vor den Füßen.
Ein Extra-Lob gilt dem hervorragenden Erfurter Schiedsrichterkollektiv mit der jungen Frauen-Bundesliga-Schiedsrichterin Anke Seemann, die das Spiel immer auf Ballhöhe, goldrichtig und zudem sehr einfühlsam leitete.
Struth-Helmershof: Rothamel; L. Kirchner, Reich, Plötner, R. Kirchner (58. Schlechtweg), Thorwarth, Eckhardt, Keßler (84. Kemke), Chasseur, Huhn, Kratsch
Bad Salzungen: Hoffmann; Krügel, Lüthke, Preissler (61. Hoppe), Johne, S. Hlawatschek, Zweigelt, Groß, A. Hlawatschek (70. Lemke), Völker (55. Luck), Patz
Schiedsrichterin:Anke Seemann (Oldisleben)
Tore: 1:0, 2:0 Keßler (7., 33.), 2:1 Völker (38.), 3:1 R. Kirchner (53.), 4:1 Schlechtweg (76.),
Zuschauer: 230
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Schmalkalden vom 2.5.11 | 
