Daniel Meyer, Trainer beim Fußball-Landesklasse-Vertreter 1. FC Sonneberg 04, wird es vor dem Stadtderby am Sonntag in Bettelhecken schwer haben, die gestrige 0:1-Niederlage in Unterwellenborn aus den Köpfen seiner Männer zu bekommen.
Unterwellenborn/Bettelhecken - Was hatten sich die FC-Kicker nicht alles gestern vorgenommen. Gepflegten Fußball gegen technisch versierte Gastgeber - oder so ? Vergebens. Denn erstens wurde der Nachholer am Freitag nicht auf dem Haupt-, sondern dem holprigen Nebenplatz ausgetragen, und zweitens stellten sich die Stahlwerker nach ihrem frühen Führungstreffer (30./Patrick Hohmuth) geschickt hinten rein und gewannen so vielleicht am Ende auch nicht unverdient.
Die Sonneberger vermochten es einfach nicht, den Abwehrriegel der Unterwellenborner zur knacken. Das hatte mehrere Ursachen: "Die erste Halbzeit haben wir hergeschenkt", resümierte Meyer. Eigentlich lag ihm das Wort "verpennt" auf den Lippen, offiziell einigte man sich auf den Passus "hergeschenkt". Stahl glänzte nämlich mit Einsatzwillen und Kampfkraft; die Gäste aus der Spielzeugstadt indes standen zu weit weg von ihren Gegnern, nahmen Zweikämpfe kaum an. "Das war schon enttäuschend", gestand auch Mannschaftsleiter Heiko Langbein ein. Er bekam das Gegentor gar nicht so richtig mit, musste am Spielfeldrand den am Kopf verletzten Ronny Röhr behandeln.
Stahl-Abwehrspieler Christian Benz hatte den Sonneberger mit dem Fuß derart attackiert, dass sein Einsatz sogar noch am Sonntag im Stadtderby in Bettelhecken fraglich ist. "Du kannst sogar die Abdrücke der Fußballstollen noch auf der Stirn erkennen" schimpfte Langbein. Dass der Sünder dafür den Roten Karton gezeigt bekam, beruhigt ihn und den Rest der FC-Crew wohl nicht. Denn bei einem Stahl-Freistoß - unmittelbar danach - musste FC-Torwart Funke prallen lassen; Hohmuth ließ sich nicht zweimal bitten und staubte ab - 1:0. Zuvor schon hatte der Platzhirsch den FC-Torsteher ausgetestet; da aber hatte er sicher gestanden und pariert.
"Ziel erreicht" - so das Zwischenfazit der Gastgeber, die sich nun geschickt zurückzogen, aber bis zur Pause keine Schwerstarbeit zu leisten hatten. Das änderte sich zwar nach dem Seitenwechsel, doch der Acker verhinderte technische Raffinessen der Gäste. Markus Büchner kam dennoch zu mehreren verheißungsvollen Torgelegenheiten, doch einmal stand Torwart Maximilian Lanz goldrichtig, die anderen drei Male zielte der Sonneberger haarscharf vorbei.
Positiv und im Hinblick auf das Stadtderby in Bettelhecken zumindest die Einstellung der FC-Sonneberger nach der Pause. Aggressiver und bissiger in den Zweikämpfen - das lässt hoffen für das Duell beim ehemaligen Teamkollegen und Torwart Mario Bohnenstengel, der seine Germania gewiss einschwören und die Empfindlichkeiten der FC-Aktiven genauestens auszunutzen versuchen wird. Sein sonntäglicher Widerpart und Trainerkollege vom 1. FC 04, Daniel Meyer, muss ganze Arbeit leisten, denn seine Männer ließen gestern schon die Köpfe etwas hängen. "Wir müssen die Punkte, die wir heute hier verloren haben, eben am Sonntag in Sonneberg-West wieder holen", machte FC-Mannschaftsleiter Heiko Langbein eine simple Rechnung auf. Ob diese aufgeht, müssen die hoffentlich zahlreichen Zuschauer am Sonntag ab 14 Uhr "Am Karpfenteich" selbst herausfinden. Die West-Sonneberger sind gerüstet - für Spieler und Fans gleichermaßen....hel/fri
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