Ein clever agierender Kaltennordheimer Kai Kerschner (am Ball) - hier von Steinachs Alexander Pflügner bedrängt, hinten lauert Dominik Wichert - war erneut für die Fortuna erfolgreich. Er sorgte nach 70 Minuten mit dem 3:0 für die Spielentscheidung. Foto: Heiko Matz
Der bisherige Spitzenreiter der Staffel Süd, SV 08 Steinach, unterlag beim RSV Fortuna Kaltennordheim 0:3 und wurde gestern von Verfolger Geratal, der Sonneberg-West mit 3:0 bezwang, eingeholt.
Kaltennordheim - Eigentlich war es ein kurioses Spiel in der Rhön: Die Gäste begannen bei denkbar schlechten Platzverhältnissen sehr gut und hätten schon nach drei Minuten in Führung gehen müssen, doch Petr Stepanek bugsierte den Ball aus Nahdistanz nach Björn Sesselmanns Freistoß nur an die Latte, den Nachschuss konnte Sebastian Wenke kurz vor der Torlinie ebenfalls nicht im Tor unterbringen.
Die 08er hatten mehr Spielanteile, doch im Abschluss fehlte der letzte Wille, das Tor erzielen zu wollen. So bei einem weiteren Lattenkopfball von Stepanek nach Martin Pauls Eckstoß und drei starken Freistößen von Sesselmann und Paul, die der überragende RSV-Keeper Alexander Salzmann entschärfte. Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber eine gute Chance über die rechte Angriffsseite, doch war der Abschluss zu harmlos. Nachdem Falko Barthelmann eine herrliche Flanke vom Kapitän Sesselmann über und nicht in das Tor geköpft hatte, war die letzte Führungstorchance für die Gäste dahin.
In der 37. Minute fiel fast wie aus dem Nichts die Führung der Fortuna, als sich Thomas Markert über rechts in den Strafraum mogelte, seine Eingabe Kai Kerschner im dritten Nachsetzen über die Linie drückte, wobei Felix Telser fast noch artistisch das Tor verhindert hätte. Der starke Kaltennordheimer Sebastian Fuß per Drehschuss hätte mit dem Halbzeitpfiff fast noch das 2:0 erzielt; das wäre aber des Guten sicher zu viel gewesen für Fortuna.
Nach der Pause elanvoller Beginn der 08er: Telser (46.) schoss knapp vorbei, B. Sesselmann eine Minute später knapp über das Tor. Und so setzte sich das Spiel fort. Steinach war in ständiger Vorwärtsbewegung, doch neben dem fehlenden Quäntchen Glück im Abschluss stand da auch ein über sich hinauswachsender Keeper Salzmann. Unglaublich die Parade nach Sesselmanns Freistoß aus 17 Metern (58.). Vorher aber war bereits das 2:0 für Kaltennordheim gefallen: Markerts abgefälschter Schuss aus 16 Metern landete am Pfosten, der zurückspringende Ball fiel genau vor die Füße von Maik Steinmetz, der ins leere Tor einschieben konnte. Nach 70 Minuten fiel die endgültige Entscheidung, als Kerschner an der Strafraumgrenze hart bedrängt wurde und fiel. Den fälligen Elfer verwandelte der Gefoulte sicher zum 3:0.
Die Häusler-Schützlinge probierten es weiter, doch kein Schuss ging an diesem Tag in die Maschen des Gastgebertores. Unschön die beiden Roten Karten für Stefan Leutbecher (Kaltennordheim) wegen Nachtretens und Paul (Steinach) wegen Unsportlichkeit in der Schlussphase des Spiels. Am Ende blieb die Erkenntnis bei den 08ern, dass es auch solche Tage im Fußball gibt, wo der Ball ganz einfach nicht ins gegnerische Tor will. Die Moral in der Mannschaft stimmte trotz der Niederlage in der Rhön. Gute Besserungswünsche für René Steinbach kamen gestern auch aus Steinach. Der Kaltennordheimer musste kurz vor Schluss mit einer klaffenden Wunde am Kopf ausgewechselt werden.
Zwar absolviert die Landesklasse Süd noch zwei Spieltage; der SV 08 Steinach ist aber theoretisch schon in der Winterpause. Das Punktspiel des 14. Spieltages gegen Kaltennordheim bestritt der SV 08 bereits am Samstag; das gegen Geratal (15. Spieltag) wurde ebenso vorgezogen (0:0/9. Oktober). So könnte am Wochenende unter Umständen die Partie Sonneberg-West - Steinach nachgeholt werden. rk
Kaltennordheim: A. Salzmann; Fuß, Döll, Wolf, P. Salzmann, Fehr, Wichert, Steinbach, Markert, Steinmetz, Kerschner
Steinach: Möller; Pflügner, Wenke, Telser, Gröger, Roß, Köhler-Thees, Paul, Barthelmann, B. Sesselmann, Stepanek
Reuter (Brattendorf) - 150 - 1:0 Kerschner (37.), 2:0 Steinmetz (55.), 3:0 Kerschner (70./Foulelfmeter)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 22.11.10
Der Bericht aus Kaltennordheim:
Tabellenführer entzaubert
Von Ralf Ilgen
Kaltennordheim feierte im vorgezogenen Spiel der Landesklasse Süd einen in dieser Höhe unerwarteten 3:0-Heimsieg gegen den Spitzenreiter SV Steinach.
Sebastian Fuß (r.) sucht im Duell mit dem Steinacher Alexander Telser eine Anspielstation. Foto: Heiko Matz
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Kaltennordheim - Jede Menge Kampfgeist, das nötige Glück und ein toller Torhüter Alexander Salzmann waren die entscheidenden Zutaten für diesen Sieg der Fortuna. Der bringt sie auf Rang fünf und damit in ungeahnte Höhen der Tabelle.
Das Glück stand den Rhönern in der Anfangsphase zur Seite, als Stepanek nach einem Freistoß von Björn Sesselmann fünf Meter vor dem Tor unbedrängt zum Abschluss kam und das Leder an die Latte setzte (3.). Die Steinacher machten auch danach viel Druck. Alexander Salzmann passte bei Groegers Eingabe auf (12.) und zwei Minuten danach nahm Pflügner bei einer Sesselmann-Flanke per Kopf das Leder dem dahinter frei stehenden Stepanek vom Fuß.
Ansonsten hatten die Einheimischen die Partie in der Defensive im Griff. In der Offensive zeigten sich die Rhöner zunächst zu zögerlich. Erst als sich Steinbach einmal rechts durchgesetzt hatte, wurde es gefährlich. Steinmetz verlängerte die Eingabe mit der Hacke, doch Steinachs Torhüter Möller hatte aufgepasst (17.). Per Freistoß hatten die Gäste ihre nächste Chance. Alexander Salzmann parierte den Schuss von Björn Sesselmann aber sicher. Kurz darauf stand ihm das Glück wieder zur Seite, als Stepanek im Anschluss an eine Ecke an die Latte köpfte (28.). Pauls Freistoß (32.) wurde wieder eine Beute des RSV-Schlussmanns.
Mitten in diese Druckphase fiel die Führung für die Rhöner. Markert kam an den Ball, als die Steinacher nicht klären konnten. Seine Eingabe fand den zwei Meter vor dem Tor stehenden Kerschner, der aber Mühe hatte, das Leder über die Linie zu bugsieren. Fuß hatte die letzte Chance der ersten Halbzeit, sein Schlenzer verfehlte das Tor knapp (44.).
Die Steinacher Druckperiode nach dem Seitenwechsel überstanden die Gastgeber schadlos. Allerdings muss man den Gäste konstatieren, dass sie nur wenige zündende Ideen hatten, um die RSV-Abwehr auszuhebeln. Bei den Gastgebern nutzte Fuß auf der linken Seite seinen Platz. Er orientierte sich immer mehr nach vorn und leitete das 2:0 ein. Seine Eingabe legte Kerschner für Markert auf, der aus zehn Metern den Pfosten traf. Steinmetz stand goldrichtig und setzte den Abpraller in die Maschen (54.). Fast im Gegenzug gab es Freistoß auf der Strafraumlinie für die Gäste. Björn Sesselmann fand aber erneut in Salzmann seinen Meister.
Die Gäste griffen weiter wütend, aber wenig durchdacht an. Außerdem wurden sie von den vorbildlich kämpfenden Gastgebern immer wieder zu überhasteten und ungenauen Abschlüssen bezwungen. Auf der Gegenseite wurde Kerschner im Strafraum mit dem Rücken zum Tor stehend völlig überflüssig gelegt. Den fälligen Elfmeter verwandelte er selbst zur 3:0-Vorentscheidung. Kurz darauf sah der erst zwei Minuten auf dem Feld stehende Leutbecher wegen eines groben Foulspiels die Rote Karte. Ihm folgte in der 81. Minute Gästespieler Martin Paul wegen Beleidigung des Assistenten. Die Gäste waren auch in der Schlussphase offensiv, ihnen gelang aber kaum etwas. Als Sesselmann einmal schön auf Ross durchgesteckt hatte, rettete Salzmann erneut klasse (80.).
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Bad Salzungen vom 22.11.2010 | 
