Saalfeld - Dementsprechend hatte in der Anfangsviertelstunde jeder Spieler erst einmal genug mit sich selbst zu tun, an einen geordneten Spielaufbau war nicht zu denken, und so blieb bis zur 20. Minute alles rutschiges Stückwerk.
Danach erspähte Franke eine Lücke in Saalfelds Abwehr, steckte das Leder durch auf Kolk, der bei seinem Lauf zum Tor nur noch vom Gegenspieler zu Fall gebracht werden konnte. Der Schiedsrichter wertete dies aber als eine Folge des glatten Geläufs und ahndete die Vereitlung dieser Chance nicht. In der Folge kamen die Platzherren besser zurecht und erarbeiteten sich zwei Möglichkeiten durch Ajeti und Rosenbusch, die aber beide mit ihren Schüssen scheiterten. Die Glücksbrunner überließen in dieser Phase dem Gastgeber das Mittelfeld, lauerten mit einer sicheren, massiven Abwehrkette auf Konter und hatten Erfolg damit.
Ein Doppelschlag innerhalb von nur zwei Minuten brachte sie auf die Siegerstraße. Erst ließ Schellenberg nach kluger Vorarbeit von Franke seinen Bewacher ins Leere laufen und vollendete zum 1:0/35. Beim nächsten Konter brachte ein Doppelpass Franke in gute Schussposition. Der zog sofort ab, Schlegel konnte nur abklatschen, sodass Bischoff keine Mühe hatte, zum 0:2 einzuschießen (37.). Danach blieben Saalfelds Bemühungen überschaubar.
Das änderte sich nach dem Wechsel. Da zeigte der Tabellenletzte, dass er sich noch lange nicht aufgegeben hatte. Ein platzierter Kopfball von Rosenbusch, den Wugk gerade noch entschärfen konnte, hätte Warnung genug für die nicht mehr konsequent am Mann stehenden Glücksbrunner sein sollen. Stattdessen wurde der Ball oft leichtfertig hergeschenkt, entscheidende Zweikämpfe verloren. So war der Anschlusstreffer durch Ehle nach Eckstoß die logische Folge (1:2/53.). Es begann die beste Phase der Gastgeber. Obwohl es weiterhin eine Rutschpartie mit vielen Zufalls-aktionen blieb, gab es mehrere gelungene Ballstafetten im Mittelfeld. Hochkarätige Torchancen boten sich den Ostthüringern allerdings nicht. Schweina blieb bei seiner Kontertaktik und wäre in der 67. Minute wohl wieder gewesen, als Franke alleine auf Schlegels Kasten zustürmte. Zentimeter vor der Strafraumlinie wurde er durch Foulspiel zu Fall gebracht. Diesmal ertönte zwar der Pfiff zum Freistoß, die Rote Karte für "Notbremse als letzter Mann" blieb aber aus. Die Partie gewann in den letzten Minuten an Qualität. Saalfeld kämpfte, Schweina setzte nadelstichartige Konter. Als Schellenberg einmal die vereiste linke Seite ohne Sturz passiert hatte, drückte Scheel seine Eingabe nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (76.). Mehr Fortune hatte zwei Minuten später. Scheel. Der bekam die Kugel unter Kontrolle und schlenzte zum 1:3 (78.) ein. fd
Saalfeld:Schlegel; Wiefel, Rockstroh (46. Meyer), Bratke, Engel. Ehle (70. Alaj), Rosenbusch, Suarez, Palmowski, Ajeti (70. Gashi) Schubert
Schweina: Wugk; Eckelt, Uteschil, Heineck, Biessmann, Kolk (90. Lehmann), Schellenberg, Franke, Harnack, Scheel (85. Iffert), Bischoff
Schiedsrichter:Schneider (Viernau)
Tore:0:1 Schellenberg (35.), 0:2 Bischoff (37.), 1:2 Ehle (53.), 1:3 Scheel (78.) Zuschauer:100
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Bad Salzungen vom 29.11.10