Knapp verpasst: Hildburghausens Jens Kirchner scheitert an Sonnebergs Torwart Lukas Heß. Foto: Markert
Der FSV 06 Eintracht Hildburghausen büßt mit der 3:4-Niederlage gegen den 1. FC Sonneberg 04 seinen Nimbus in der Fußball-Landesklasse, Staffel Süd, ein.
Hildburghausen - Bislang hatte Hildburghausen alle vier Heimspiele sogar ohne Gegentreffer gewonnen und dabei die beachtliche Tordifferenz von 15:0 erzielt. Auch im aktuellen, insgesamt ausgeglichenen Vergleich, der wegen der Witterungslage und des deshalb aufgeweichten Hauptplatzes im Werner-Bergmann-Stadion auf dem benachbarten Kunstrasen ausgetragen wurde, trafen die Gastgeber drei Mal, was allerdings nicht reichen sollte. Denn die als auswärtsstark bekannten Sonneberger wurden ihrem Ruf gerecht und versenkten den Ball noch einmal mehr im dennoch von Björn Klemm gut gehüteten Hildburghäuser Tor. Damit beendeten sie die Heimserie der Eintracht, was nicht am Wechsel des Untergrundes lag, sondern an der etwas höheren Effektivität der Gäste in den Abschlusshandlungen.
Die kompakt autretenden Sonneberger waren in den ersten 20 Minuten die gefährlichere Mannschaft, was sich im Spielverlauf bezüglich des Anteils an guten Chancen nahezu ausgleichen sollte. Zunächst aber musste Klemm einen Dorst-Flachschuss entschärfen (20.), ehe er gegen Markus Büchners genau ins rechte untere Eck platzierten Elfmeter chancenlos war (22.). Den Schützen hatte Paul Stanz zuvor regelwidrig zu Fall gebracht. Ebenso erging es Klemm bei Winklers Knallbonbon aus etwa 25 Metern, das unhaltbar im rechten oberen Winkel zur 2:0-Führung der Gäste landete (25.).
Die bis dahin sehr aufmerksam agierenden Sonneberger erlaubten sich offenbar im Überschwang der Freude postwendend eine Nachlässigkeit. Unmittelbar nach dem Anstoß landete ein weiter Pass bei Jens Kirchner, der nach Finte prompt mit dem linken Fuß zum Anschlusstreffer vollendete (26.). Dieses Tor beflügelte die Hildburghäuser, für die Tobias Holl per 25-Meter-Schuss den Ausgleich auf dem Fuß hatte (34.), den er noch vor der Pause mit einem abgefälschten Heber über Torwart Lukas Heß erzielte (42.).
Die Eintracht diktierte nun das Geschehen, besonders über die beiden Mittelfeldspieler Patrick Bolz und Martin Schleicher. Folgerichtig fiel das 3:2 für ihre Mannschaft (54.): Erneut war es Holl, der Tobias Hummels genauen Diagonalpass verwertete. Nachdem auf der Gegenseite Klemm gegen Zuleger pariert hatte (55.), hätte Hildburghausens Kapitän Bolz sein team vollends auf die Siegerstraße bringen können. Doch seinen Heber klärte Torwart Heß im Rückwärtslaufen mit letztem Einsatz (57.).
Dann aber sorgten die Sonneberger für die Wende. Zunächst rettete Klemm gegen Dorst (60.) und Schrecks Solo brachte nichts ein (67.). Winkler verlieh jedoch den verstärkten Bemühungen der Gäste mit seinem 3:3-Ausgleichstreffer, mit dem er die Unordnung in der Deckung bestrafte, Ausdruck (69.). Weil Holl aus 35 Metern am gut parierenden Heß (74.) und Bolz mit Schuss über das Tor scheiterten (75.), fiel die Entscheidung auf der Gegenseite: Zuleger ließ Klemm nach Winklers Flanke keine Chance (76.). Hildburghausen hatte danach keine Mittel zu einer erneuten Wende. khd/red
Hildburghausen: Klemm, Stanz, Schelhorn, Grüneberger, Bolz, Hummel (82. Flick), Dötsch, Holl, Rottenbach (15. Hirschfeld/82. Appenrodt), Schleicher, Kirchner
FC Sonneberg: Heß, Kob, Dorst, Motschmann, Wild, Winkler (90. Funke), Büchner (83. Röhr), Räder, Fischer, Schreck, Zuleger (90. Steiner)
Honnef (Gotha) - 131 - 0:1 Büchner (22./Foulstrafstoß), 0:2 Winkler (25.), 1:2 Kirchner (26.), 2:2; 3:2 Holl (41., 53.), 3:3 Winkler (68.), 3:4 Zuleger (76.)
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 25.10.10
Der Bericht aus Sonneberg:
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