Jürgen Krogel
Der Steinacher Sieg am Ende zwar glücklich, die Martinrodaer ihrerseits sündigten abermals mit ihren vielen Möglichkeiten, besonders nach dem Führungstreffer. Die Gäste setzten die psychologischen Nadelstiche. Martinroda mit vier mal Aluminium, hatte zudem das Pech gepachtet. Steinach über eine Halbzeit lang in Überzahl, spielte ausgebuffter und hatte die zielsicheren Freistoßschützen in den spielentscheidenden Situationen. Beim 1:3, durchaus als Geschenk zu werten, schaffte das Gästeteam die vermeintliche Vorentscheidung. Martinroda gab sich auch nach dem zwei-Tore-Rückstand nicht auf, vergab in der Schlußminute die große Gelegenheit, zumindest einen Punkt zu retten.
Martinroda begann das Spiel mit viel Druck auf das Steinacher Gehäuse. Reuß nach Diagonalanspiel von Kah und Mbolo, dessen Schuß von Pflügner vor der Torlinie geblockt wurde, eröffneten das Martinrodaer Angriffsspiel (2., 5.). B. Sesselmann nach Steilanspiel von Ross, wurde von Blaschczok abgelaufen (10.). Die folgende Freistoßserie für die Gäste, jeweils von B. Sesselmann hoch in den Strafraum geschlagen brachte nichts ein. Fabigs weiter Abwurf wurde direkt auf F. Hartung weitergeleitet, die scharf herein geschlagene Flanke, ging an Freund und Feind hindurch ins Seiten aus (17.). In der 20. Minute zeigte die Steinacher Elf ihre Angriffsstrategie. Balleroberung, präziser Ball in die Spitze und das resolute Nachrücken aller Mannschaftsteile. Berlt auf Kosten eines Freistosses und Fabigs Faustabwehr, demonstrierte die Freistoßqualitäten der Steinacher zum ersten mal (20.). Wolf kam bei einem hoch in den Strafraum geschlagenen Freistoß nicht an den Ball, Kah von Eberling auf links auf die Reise geschickt, wurde zu unrecht zurück gepfiffen. In der folgenden Szene erhielt Kah nach einem fairen Tackling, was auch keinen Pfiff zur Folge hatte Gelb. Der diese Aktion wild gestikulierende Steinacher Spieler, ging Kah an die “Wäsche”, beide Spieler erhielten Gelb, für Kah mit Folgen. In dieser Phase des Spieles entschied sich letztlich der Spielausgang. Stepanek streckte zunächst Wolf bei einem Luftkampf mit dem Ellenbogen zu Boden (keine Verwarnung), um eine Minute später Steven Hartung mit genau dem selben Delikt, eine blutende Kopfverletzung bei zu bringen. Sein Bonus mit unfairer Spielweise, hielt trotz weiterer Fouls bis zum Spielende. Martinroda spielte weiter den gepflegteren Ball. Ein Angriff über rechts, konnte Wenke nur auf Kosten eines Eckballes zu Nichte machen. Die scharf herein geschlagene Ecke von Kah, netzte Wolf unhaltbar mit dem Kopf ein. Berlt mit Freistoß (42.), F. Hartung nach einer diesmal kurz ausgeführten Ecke (44.), sowie Blaschczok mit einem Hinterhaltsschuss konnten Torwart Moeller nicht überwinden. Dann eine spielentscheidende Szene. Ein leichter Ballverlust im Mittelkreis, B. Sesselmann mit Pass in die Tiefe auf Groeger, Kah im Laufduell spielte foul und flog nach Disqualifikation vom Platz. Bei der Freistoßausführung täuschte Sesselmann den Rechtsschuss an, aber Paul mit dem linken Fuss traf unhaltbar zum Ausgleich. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ein taktisches Foul durch Stepanek an Mbolo am Mittelkreis, der Pfiff ertönte, jedoch zum Halbzeittee.
Der erste Angriff des FSV in der 2. HZ durch Foul unterbunden, den fälligen Freistoss setzte Berlt an den Pfosten (46.) Quasi im Gegenzug ein klasse vorgetragener Gästeangriff. Wenke spielte auf den rechts enteilten Paul steil nach vorn und vollendete die scharfe Eingabe selbst mit akrobatischem Einsatz zum 1:2. Steinach wurde jetzt balltechnisch immer sicherer, nutzte die Routine ihrer erfahrenen Akteure zunehmend. Ross allein auf Fabig zulaufend, scheiterte jedoch am Keeper. Dann wieder zwei starke FSV Szenen. Baranowski und F. Hartung verschafften sich freie Schussbahn. Den ersten Schuss wehrte Moeller reaktionsschnell zur Ecke und beim zweiten half der rechte Außenpfosten (61., 62.). In der 74. Spielminute ein Geschenk für die Gäste. Sesselmann spielte sich am 16er fest, erhielt den Freistoß. Wie beim 1:1, diesmal jedoch tauschten die Ausführenden die Reihenfolge, schlug der Ball nicht haltbar für Fabig ins Netz. Die cleveren Gäste in Überzahl und mit zwei Treffern vorn, wähnten sich in Sicherheit. Der schnelle Anschlusstreffer durch F. Hartungs Kopfball nach einem Berlt Freistoß, läutete eine turbulente Schlussphase ein. Mbolo erkämpfte sich den Ball gegen Stepanek, spielte Blaschczok den Ball genau in den Lauf, Foul direkt auf der 16 er Linie, wieder von Stepanek. Der Freistoß von Berlt klatschte wieder an den Pfosten (81.). Glück und Pech lagen nicht nur in dieser Szene eng beieinander. Eine starke Einzelleistung von Mbolo ermöglichte dem Youngster zu einer für Baranowski nicht mehr für möglich gehaltenen Flanke. Freistehend aber völlig überrascht köpfte Baranowski das Leder am Tor vorbei. Steinach nur noch auf Resultatssicherung bedacht, hätte nach der bisher eingehaltenen Linie der Unparteiischen, durchaus der Elfmeterpfiff ereilen können. Kapitän Baranowski bei einigen Entscheidungen des Schiedsrichters mit ihm im Gespräch, hatte nach der Attacke gegen ihn im Strafraum keinen Bonus (90.).
Steinachs Freude nach dem Abpfiff fiel dann auch entsprechend aus.
FSV Martinroda: L. Fabig, St. Hartung, Berlt, Kah (45.G/R), Blaschczok, Reuß (76. Kellner), Wolf, Eberling, Baranowski, Mbolo, F. Hartung
SV 08 Steinach: Moeller, Pflügner, Wenke, Teiser, Ross, Stepanek, B. Sesselmann, Groeger (52. N. Sesselmann), Walther, Paul, Barthelmann (76. Müller-Keupert)
1:0 Wolf (35.), 1:1 Paul (45+2), 1:2 Wenke (49.), 1:3 Sesselmann (74.), 2:3 F.Hartung (76.)
SR Postel/Erfurt
Zuschauer: 110
Quelle: http://www.fsv-martinroda.de vom 26.9.10 |