www.sonneberg-west.de

zurück

1. Mannschaft 10/11

1. Suhler SV 06 vs. SpVgg Geratal
3 : 4

Schock in der Nachspielzeit


Von Erwin Stöhr

 
Dass ein Spiel mindestens 90 Minuten dauert, ist dem 1. Suhler SV 06 im Landesklasse-Heimspiel gegen Tabellenführer SpVgg Geratal auf schmerzliche Weise vor Augen geführt worden.


Suhl
- Man schrieb die 88. Spielminute im Auestadion, als es im Punktspiel der Fußball-Landesklasse Süd zwischen dem 1. Suhler SV 06 und der SpVgg Geratal nach einer faustdicken Überraschung aussah. Der Gastgeber führte gegen den Spitzenreiter mit 3:2 - doch dann folgte eine dramatische Schlussphase, in der die Hausherren noch alle Trümpfe aus der Hand gaben. Zunächst traf Fabian Heyer (89.). Er behielt nach einem Gerataler Freistoß im Strafraumgewühl die Übersicht und staubte aus zwei Metern zum 3:3-Ausgleich ab.
Das war schon ärgerlich genug für die Mannschaft von Trainer Reiner Müller, doch es sollte noch schlimmer kommen. Nach einer unglücklichen Aktion des Suhlers Thomas Löser, der Gästestürmer Robin Keiner im Strafraum zu Fall brachte, zeigte der Erfurter Schiedsrichter Postel in der zweiten Minute der Nachspielzeit auf den Elfmeterpunkt und löste durch diese umstrittene Entscheidung heftige Diskussionen aus. Rick Brandl scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Torwart Andreas Richter im Suhler Tor, war dann aber im zweiten Versuch erfolgreich und jagte den Nachschuss unhaltbar in die Maschen. Somit hatte der SSV den greifbar nahen Sieg noch aus der Hand gegeben. Dieter Möller, früherer DDR-Liga-Spieler bei der BSG Motor Suhl und am Samstag interessierter Zuschauer, meinte: "Wer so wie die Suhler Mannschaft um den Ausgleich bettelt, braucht sich am Ende nicht zu wundern, wenn ein derartiges Spiel noch verloren geht."


Rückkehr von Mike Heiner

Das emotionsgeladene Duell zwischen Suhl und Geratal hatte es von Beginn an in sich. Zunächst bestimmte der Gast das Spiel und ging nach einem Solo von Rick Brandl bereits in der 4. Minute in Führung. Als der Unparteiische nach einem Foulspiel an Brandl erstmals auf den Elfmeterpunkt zeigte (19.), glaubten viele, dass damit die Messen gelesen seien. Martin Franz schoss das Leder jedoch am linken Pfosten vorbei. Zudem war Torwart Richter schon auf dem Weg in die richtige Ecke. Als der starke Norman Seyfarth in der 23. Minute eine Freistoßablage von Kapitän Lars Müller aus 18 Metern Entfernung zum Ausgleich verwertete, war der SSV wieder im Spiel und besaß in der Folgezeit sogar leichte Vorteile. Dennoch kamen die favorisierten Gäste aus dem Ilm-Kreis zum 1:2, weil Maik Hofmann einen Konter (38.) eiskalt abschloss und auf diese Weise eine Unsicherheit in der Suhler Hintermannschaft bestrafte.

Wer davon ausging, dass sich die Suhler von diesem Rückschlag nicht mehr erholen würden, sah sich getäuscht. Nur 120 Sekunden nach dem zweiten Tor der SpVgg Geratal schloss der zum wiederholten Male reaktivierte Stürmer-Routinier Mike Heiner eine mustergültige Kombination über Robert Greiner und Lars Müller zum erneuten Ausgleich ab.


Nach dem Wechsel bestimmten zunächst die Gäste deutlich das Geschehen, während sich die Suhler auf Konter beschränkten. Neun Minuten nach dem Wiederbeginn rettete Lars Müller bei einem Scharfschuss von Brandl vor der Linie. Zuvor waren Robert Rösler, Marian Mielke und Brandl bereits an Schlussmann Richter gescheitert. Auf der Gegenseite war es vor allem der glänzend aufgelegte Marc Wohlfahrt, der die Gerataler unter Druck setzte. Er war bei seinen Dribblings nur schwer vom Ball zu trennen und leitete gemeinsam mit Jens Kühnstein auch das überraschende 3:2 für den SSV ein. Erneut war Heiner zur Stelle und sorgte nach exakt einer Stunde für ausgelassenen Jubel beim größten Teil der 200 Zuschauer. Anstatt die folgenden Konter konsequenter auszuspielen und möglichst noch ein viertes Tor nachzulegen, beschäftigten sich die Einheimischen jedoch zu sehr mit dem Halten des hauchdünnen Vorsprungs, was sich am Ende noch rächen sollte. "Suhl hat stark gespielt. Das war eine bittere Niederlage", merkte Martin Paul vom SV 08 Steinach an, der den gutklassigen Auftritt seiner ehemaligen Mannschaftskameraden interessiert verfolgte.


Suhl:
Richter, Braun, Löser, Paule, Greiner, Müller, Kühnstein, Seyfarth, Wohlfahrt, Reich Heiner (70. Volkmar)


Geratal:
Mentzel, Busch, Rösler (64. Keiner), T. Huck, Wollenschläger, Mielke, Brandl, Hofmann (82. Heyer), M. Eismann, Franz, Kruse (14. Y. Ben Achour)


Postel (Erfurt) - 200 - 0:1 Brandl (3.), 1:1 Seyfarth (22.), 1:2 Hofmann (38.), 2:2 Heiner (42.), 3:2 Heiner (60.), 3:3 Heyer (89.), 3:4 Brandl (90.+1)

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Suhl vom 23.8.10



Der Bericht aus Geraberg:

(kda) Ende gut, alles gut? Könnte man mit Blick auf das Endergebnis und von den Spielanteilen bzw. hundertprozentigen Torchancen der Gerataler bejahen, es würde aber eine indiskutable Leistung der Abwehr in diesem Spiel in Vergessenheit geraten lassen. Was unbedingt der Mannschaft zur Ehre gereicht hat, war der unbedingte Wille, das sicherlich für einige ehemalige Suhler in den Reihen der Spielvereinigung psychisch nicht einfache Spiel gewinnen zu wollen. Was aber vorne durch Chancen und Tore aufgebaut wurde, wurde hinten postwendend wieder eingerissen. Da zählen auch nicht das frühe Ausscheiden (14. Minute) des Abwehrorganisators Kruse als Entschuldigung, denn bis zu seiner Verletzung, die er sich im Übrigen bei einer Notabwehr gegen den durchgebrochenen Suhler Wohlfahrt zuzog, musste er ständig seine Vorderleute an die zugeordneten Gegenspieler schicken, bzw. brenzlige Situationen selbst bereinigen, und auch nicht, das damit die Mannschaft insgesamt umgestellt werden musste. Mal spielte Franz, mal Huck als Abwehrorganisator, hätte man einen gelernten Verteidiger auf der Wechselbank gehabt, wäre vielleicht vieles erspart geblieben. Dabei begann das Spiel wie es für die Gäste nur in den kühnsten Träumen zu wagen war.


In der 3. Minute narrte Rick Brandl auf der linken Seite gleich mehrere Suhler, drang in den Strafraum ein und knallte den Ball aus kurzer Entfernung neben den linken Pfosten ins Tor. Kurz darauf war es wieder Brandl, der zielstrebig in den Strafraum zog, aber nur durch ein Foul zu bremsen war. Den Foulelfmeter verschoss Franz links neben den Pfosten (19.). Eine Situation, von der sich sowohl der Schütze als auch große Teile der Mannschaft verunsichern ließen. Statt der beruhigenden 2 Tore Führung, mussten die Gerataler in der 22. Minute durch einen Freistoßknaller Seyfarth´s, der an der Mauer vorbei in die Tormannecke einschlug, den Ausgleich hinnehmen. Doch der schnelle Hofmann erzielte in der 38. Minute nach einem wunderbaren Pass von Wollenschläger die erneute Führung, aber auch die hatte nicht lange Bestand, denn nachdem Mentzel kurz zuvor gegen den wiederholt durchgebrochenen Wohlfahrt noch parieren konnte, war er in der 42. Minute gegen Heiner machtlos.


Obwohl die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit den Geratalern gehörte, mehrere Chancen zur erneuten Führung vorhanden waren, spürte man dennoch die Verunsicherung in ihren Reihen, die letztlich zu einem katastrophalen Fehlpass Röslers an der Mittellinie führte, aus dem heraus erneut Heiner in der 60. Minute die 3:2 Führung für Suhl machte. Das wollten die Gerataler aber nicht hinnehmen, vehement setzten sie Aktionen gegen das Suhler Tor, verstärkten durch offensive Einwechslungen den Druck. Dreimal rettete Latte oder Pfosten den Suhlern, die konditionell nun den Gästen nicht mehr gewachsen waren, die Führung, ihr Routinier Richter im Tor tat sein Übriges. Der ständige Dauerdruck trug in der 89. Minute Früchte, als nach einem Franz- Freistoß auf der rechten Seite Heyer an den Ball kam und diesen zum 3:3 einschoss. Obwohl ein Unentschieden auf des Gegners Platz und der gesamte bisherige Spielverlauf die Gäste hätten zufrieden sein lassen, wollten sie mehr. Sie merkten, dass in den wenigen verbleibenden Minuten noch was geht. Und so machte sich Keiner in der 91. Minute in den Strafraum auf, konnte aber nur durch Foulspiel gebremst werden. Wieder Verunsicherung pur bei den Geratalern, wer sollte den Elfer schießen? Letztlich schnappte sich Brandl die Kugel, versuchte links an Richter vorbei einzuschießen, der parierte, konnte den Ball aber nur auf Brandl zurückprallen lassen, den Nachschuss brachte dieser dann zur Führung für die Spielvereinigung im Tor unter. Der Rest war zittern und Freude.


Quelle: http://www.spvgg-geratal.de vom 23.8.10


Homepage 1. Suhler SV 06
Homepage SpVgg Geratal

Unsere Sponsoren:

Termine

Arbeitseinsatz: Sa, 6.4.24 11:00
___________________________
Vorstandswahl
Termin folgt
 
___________________________