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1. Mannschaft 10/11

SV 08 Steinach vs. 1. Suhler SV 06
2 : 0

Komplette Genugtuung
 

Bestes Fußball-Wetter, 600 Fans und eine Heimelf, die mit zwei Toren glänzt: Zur Kerwa in Steinach gibt es nichts Schöneres. Foto: camera900.de



Balsam für geschundene Steinacher Fußball-Seelen: Landesklasse-Aufsteiger SV 08 Steinach gewinnt vor mehr als 600 Zuschauern im prestigeträchtigen

Derby gegen den Suhler SV mit 2:0.


Steinach
- Beinahe wie in alten Zeiten - das Bild am Fellberg schon vor dem Anpfiff. Wie kleine Perlenketten schlängeln sich die Fans, zum Großteil Einheimische, die Gässchen hinauf zum Stadion. Nicht sonderlich gefüllt die Parkflächen vor Ort. Denn die Tradition in Steinach will es so: "Zur Kerwa wird gelaffe" - den Berg hinauf, um auch anschließend wieder - meist fröhlicher und leichtfüßiger - hinunter zum Marktplatz zu schlendern und das Kirchweihfest in vollen Zügen zu genießen. Gut so, denn die durstigen SV 08-Anhänger vertilgen allein zum Punktspiel ihrer Jungs neun 50-Liter-Fässer der wohlschmeckenden Gerstenkaltschale. Respekt !

Dieses Punktspiel hat am Fellberg schon vorab für genug Gesprächsstoff gesorgt. Wohltuend sympathisch diese vielen kleinen Gespräche kurz vor der Begegnung - auch mit Gästetrainer Reiner Müller aus Haselbach. Viele der reiferen Zuschauer wärmen alte Kamellen - von Plausch und Plausch meist ein bisschen zugespitzter - auf. Interessant gewiss auch die Motivationen des Ex-Suhlers Martin Paul und des Ex-Steinachers Robert Greiner. Beide bringen anschließend ihre Leistung, ohne allerdings aufzufallen. Auffallend indes das jüngere, heimische Publikum, das für angenehm akustische Rahmenbedingungen - bewaffnet mit vier Trommeln und gut trainierten Kehlen - sorgt und auch belohnt wird. Nicht nur mit unerwartet viel Sonnenschein, sondern mit gutem Fußball und zwei Toren.


Arnold sieht Rot

Für die sorgt Björn Sesselmann in altbekannter Manier: Er nimmt nach elf Minuten mit seinem Freistoß Maß und zimmert den Ball genau in den Winkel. Da gibt es für den ausgezeichnet haltenden SSV-Torwart Andreas Richter - der beste Suhler an diesem Tag - nichts zu halten. Drei Minuten vor dem Schlusspfiff startet der Torschütze von der Mittellinie aus, vernascht noch zwei seiner Widerparts und schlenzt den Ball mit dem Außenspann aus gut 15 Metern am diesmal machtlosen Torsteher vorbei ins Gäste-Tor.

Die Treffer sind nicht unverdient. Macht doch die Häusler-Elf von Beginn an Druck. Auch Petr Stepanek - vor dem Spiel von Landesverbandsgeschäftsführer Ulrich Hofmann mit der Torjägerkanone ausgezeichnet - hält nach B. Sesselmanns Freistoß den Kopf hin, scheitert aber am fantastisch reagierenden Richter. Dessen Vorderleute verstecken sich keineswegs am Fellberg. David Reich hat nämlich kurz nach dem Rückstand den Ausgleich auf dem Schlappen; sein Schuss aus halblinker Position lässt aber nur den Pfosten beben.

Aus Sicht der Gäste wird die 19. Minute der Kulminationspunkt der Partie: Nach einem der vielen Steinacher Freistöße zitiert Schiedsrichter Patrick Runknagel aus Barchfeld einen seiner Assistenten zu sich. Daraufhin sieht der Suhler Ronny Arnold Rot. Er soll Steinachs Neuzugang Julian Sommer per Kopfstoß tätlich angegangen sein.

Während sich der Zorn bei den Gästen nur schwer legt, rennen die Gastgeber nach bekanntem Strickmuster an: B. Sesselmann packt seine Wunderwaffe - den gefährlichen Freistoß - aus und scheitert ebenso wie Stepanek am laufenden Bande am sensationell warm geschossenen Suhler Torwart, der den Ball aus allen Ecken seines Kastens herausfischt. Dessen Vordermänner ziehen nun auch zu zehnt ordentlich mit, sind aber im Endeffekt vor dem SV 08-Tor nicht gefährlich genug.


Suhler holen tief Luft

Etwas raus zu sein scheint die Luft zunächst im zweiten Abschnitt. Verteilte Spielanteile, ein unspektakuläres Auf und Ab in der Mitte des Platzes. Zwingende Torchancen können oder wollen die Kontrahenten zunächst nicht zeigen. Probat darum B. Sesselmanns Freistoß, den Richter mit den Fäusten entschärft, während Sommer den Nachschuss ins Suhler Außennetz drückt. Hochkarätig aber die drei Riesen von Stepanek im 40-Sekunden-Takt, dem aber Fortune zum Kerwa-Spiel nicht hold zu sein scheint. Zehn Minuten vor dem Schluss muss der Tscheche das Ding reinmachen, uneigennützig spielt er aber den Ball auf Nico Sesselmann ab, der im Abseits steht.

Die Suhler holen nun noch mal tief Luft. Für frischen Wind sorgt der eingewechselte Oehring, der nur das Duell Mann gegen Mann gegen den Steinacher Torwart Florian Möller gewinnen muss, aber nur zweiter Sieger bleibt (85.). SSV-Trainer Reiner Müller beobachtet sein Unheil mittlerweile von den Rängen aus, nachdem er zwei, drei Mal den Assistent an der Linie verbal attackiert und daraufhin hinter die Barriere muss. Verständlich sein Frust, denn die Suhler scheinen sich in einigen, aus ihrer Sicht wichtigen Situationen benachteiligt zu fühlen. Auch die Gastgeber denken nach Spielschluss laut über die Leistung der Schiedsrichter nach: Gerade in der Beurteilung von Zweikämpfen ist Runknagel nicht geradlinig genug. Das gilt aber auch nach den Fouls des Neu-Suhlers Löser an seinem Steinacher Gegenspieler Kröger, die nicht einmal mit Gelb bedacht werden.


Auch Ulrich Hofmann nimmt die Szenarien zur Kenntnis während seiner Spielbeobachtung. Sein besonderes Augenmerk gilt an diesem Nachmittag aber weniger der Schiedsrichterleistung, sondern dem "Drumherum", sagte er. "Da blieb alles im Rahmen. Keine Beanstandungen", meinte der Funktionär. rk/red


Steinach: Möller, Pflügler, Wenke, Roß, Stepanek, Sommer, B. Sesselmann, Gröger (88. Hayn), Köhler-Thees (57.Telser), Paul, Barthelmann (63.N. Sesselmann)


Suhl: Richter, Braun, Löser, Arnold (19. Rot), Greiner, Müller, Kühnstein (67. Oehring), Seyfarth,Wohlfahrt, Reich, Pauler


Runknagel (Barchfeld) – 620 – 1:0; 2:0 B. Sesselmann (11., 85.)


Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 16.8.10



Der Bericht aus Suhl:

Der 1. Suhler SV 06 hat das Südthüringer Derby in der Landesklasse beim SV 08 Steinach mit 0:2 verloren.


Steinach – Wenn während der Kirmes in Steinach Fußball gespielt wird, dann strömen die Besucher in größerer Anzahl als üblich an den Fellberg. Zwar lag die Zuschauerzahl des Südthüringer Klassikers zwischen dem SV 08 Steinach und dem 1. Suhler SV 06 im dreistelligen Bereich und damit deutlich unter den Bestwerten, die in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufgestellt wurden. Dennoch freute man sich über 620 zahlende Fans, die dem 2:0-Erfolg des Gastgebers beiwohnten und für eine stimmungsvolle

Kulisse sorgten.

Sportlich stellten die Einheimischen bereits frühzeitig die Weichen auf Sieg. Der überragende Björn Sesselmann erzielte dabei beide Treffer. Zunächst schlug sein Freistoß aus

halblinker Position und 18 Metern Entfernung nach elf Minuten im Kasten von SSV-Schlussmann Andreas Richter ein. Dann krönte Sesselmann seine starke Leistung mit dem

entscheidenden 2:0 (86.), als er ein Solo mit einem Außenristschuss in die Maschen abschloss. Trotz des vermeintlich klaren Erfolges erlebte das Publikum jedoch einen etwas glücklichen Sieg, denn hinsichtlich der Spielanteile waren die Steinacher  keineswegs drückend überlegen.
Für die Suhler Mannschaft stand im Vorfeld der Partie die Frage im Raum, wieman die Steinacher Offensive um Björn Sesselmann erfolgreich stoppen kann. Zudem hatte man sich vorgenommen, die Abwehr des Gastgebers so unter Druck zu setzen, dass am Ende möglichst ein Punktgewinn herausspringt. Dies gelang nicht, obwohl Richter im SSVTor eine starke Vorstellung bot und auch seine Vorderleute nicht enttäuschten.  Gegen Knipser Sesselmann war jedoch kein Kraut gewachsen, so dass die Suhler mit leeren Händen nach Hause fuhren.

Wichtigster Kulminationspunkt in der umkämpften Partie war ein Platzverweis  in der 18. Minute. Nach einem der zahlreichen Steinacher Freistöße beriet sich der junge Schiedsrichter

Patrick Runknagel aus Barchfeld mit einem seiner Assistenten und zückte die Rote Karte gegen SSVVerteidiger Ronny Arnold. Dieser soll zuvor seinen Gegenspieler Julian Sommer per Kopfstoß attackiert haben. Diese Auslegung sorgte für vehemente Proteste der Gästemannschaft,  zumal Runknagel im weiteren Verlauf der insgesamt recht fairen Begegnung einige Entscheidungen fällte, die ganz und gar nicht nach dem Geschmack des SSV waren. Unabhängig davon spürte man auf dem Spielfeld kaum, dass die Suhler gut 70 Minuten in Unterzahl agierten. Dies lag auch daran, dass Trainer Reiner Müller handelte und David Reich auf die verwaiste Arnold-Position in der Innenverteidigung beorderte. Darunter litt zwar das eigene Angriffsspiel, doch man hatte die Steinacher recht gut im Griff. Bereits vor der Herausstellung von Arnold lag der Ausgleich in der Luft, als David Reich mit einem  beherzten Fernschuss den Pfosten traf (13.). Die nächste zwingende Gelegenheit der  Gäste hatte Justin Oehring nach 83 Minuten. Ansonsten wurde Torwart Möller nicht zu Großtaten gezwungen.


Auf der Gegenseite waren es vor allem Sesselmanns Freistöße und die  durchdachten Aktionen von Petr Stepanek, die für Gefahr vor dem Tor sorgten. Da sich die Steinacher jedoch

einem Schlussmann Richter in Bestform gegenübersahen, langte es am Ende nur noch zum 2:0, so dass der Trainer der Hausherren nach demAbpfiff zugab, lange gezittert zu

haben. „Wir haben Probleme damit, den gewünschten Kombinationsfußball aufzuziehen“, sagte Christian Häusler und ergänzte: „Bis zum zweiten Treffer war ich mir keineswegs sicher, dass wir als Sieger vom Platz gehen würden.“ Während der Ex- Suhler Martin Paul, der vor Saisonbeginn nach Steinach gewechselt war, von einem verdienten Erfolg seiner

Elf sprach, haderte SSV-Coach Reiner Müller mit dem Platzverweis: „Das war schade, denn wenn wir komplett durchgespielt hätten, wäre vermutlich ein besseres Ergebnis herausgesprungen.“

Müller musste sich die Schlussphase übrigens hinter der Barriere ansehen, da er seinem Unmut über einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen Luft gemacht hatte und deshalb aus der Coachingzone verwiesen wurde.

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Suhl vom 16.8.10


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