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Pokal und Punkterunde sind zwei paar Schuhe - diese Erfahrung machten die Veilsdorfer nach ihrem Erfolg über den Landesligisten Weimar in der Vorwoche diesmal gegen den sehr körperbetont auftretenden Neuling, der nicht unvedreint gewann. Die Gastgeber nutzten die Fehler der gegnerischen Deckung, die auf mehreren Positionen nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe war, konsequent aus. In den Veilsdorfer Reihen waren Abwehrchef Andreas Höfer, der zudem für konstruktive Aktionen im Spielaufbau sorgte, Peter Wirsing im Mittelfeld sowie trotz der fünf Gegentreffer der mehrfach glänzend pariererende Torwart Marco Reimpell die besten Akteure. Schmerzlich war für die Gäste das frühe, verletzungsbedingte Ausscheiden von Dauerläufer Martin Erdenbrecher nach einer Viertelstunde Spielzeit.

Die robusten Struther agierten auf dem zu hoch gewachsenen Rasen mit Steilpässen und hatten gegen die anfällige Veilsdorfer Hintermannschaft mehrfach Erfolg. Die Keramiker dagegen versuchten ihr Glück zu häufig durch die Mitte und vernachlässigten das Spiel über die Flügel. Dennoch lief das Spiel anfangs nach dem Geschmack der Veilsdorfer Anhänger, weil Marcel Tuchenhagen bereits in der ersten Minute zur Führung traf. Als die Gästefans das vermeintliche 2:0 bejubelten, versagte Schiedsrichter Leining Otzbach Stefan Triers Torerfolg die Anerkennung wegen Foulspiels (8.). Der schnelle Trier, der beinhart markiert wurde, musste in der Schlussphase verletzt ausscheiden.

Statt 2:0 für Veilsdorf stand es plötzlich 1:1. Denn die Folgezeit gehörte den Gastgebern, die viel Druck erzeugten und durch einen herrlich herausgespielt Treffer von Häfner nach Pass in die Tiefe ausglichen (9.). Damit nicht genug: Thorwarth köpfte aus einer Spielertraube heraus das 2:1 (34.) - der einzige Fehler von Torhüter Reimpell, der auf der Linie blieb. Veilsdorf aber erholte sich und kam noch vor der Halbzeitpause zum Ausgleich. Nach schöner Kombination über Wirsing und Höfer lenkte dessen Eingabe Gegenspieler Thorwarth vor dem einschussbereiten Christoph Langguth ins eigene Netz (43.).

Eine weitere Schaltpause brachte die Einheimischen dann aber wieder in die Vorhand. Reimpell rettete gegen Chasseur und Flache gleich zwei Mal prächtig, seine Vorderleute aber konnten nicht klären, weshalb Flache im zweiten Nachschuss zum 3:2 vollendete (69.). Die Schlussviertelstunde nahm einen turbulenten Verlauf: Als Struths Ersatzspieler Plötner außerhalb des Spielfeldes den Ball nicht sofort herausrückte, versetzte ihm Kreußel einen Schubser, für den sich Plötner mit einem zielgerichteten Kinnhaken revanchierte (77.). Beide Spieler sahen folgerichtig die Rote Karte. Als Thorwarth bei einem Eckball zu Fall kam, entschied Referee Leining auf Elfmeter, den Chasseur verwandelte (79.). Die aufkommende Veilsdorfer Hoffnung nach Dörfels Treffer zum 4:3 aus spitzem Winkel (83.) machte Häfner postwendend mit der Entscheidung zunichte (84.), als die Veilsdorfer auf Abseits spielen wollten. ali

Struth-Helmershof: Rothamel, Häfner, L. Kirchner, Reich, R. Kirchner (66. Chasseur), Thorwarth, Keßler, Huhn (88. Preiß), Happich (86. Czerjak)

Veilsdorf: Reimpell, Dörfel, Keller, Kreußel, Wirsing, Höfer, Goldschmidt, Langguth (86. Schneider), Tuchenhagen, Trier (83. Möhring), Erdenbrecher (16. Westhäuser)

Leining (Otzbach) - 250 - 0:1 Tuchenhagen (1.), 1:1 Häfner (9.), 2:1 Thorwarth (34.), 2:2 Thorwart (43., Eigentor), 3:2 Flache (74.), 4:2 Chasseur (81./Foulelfmeter), 4:3 Dörfel (83.), 5:3 Häfner (86.) - Rot: Kreußel (Veilsdorf/80.), Plötner (Struth-Helmershof/80./als Ersatzspieler

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 9.8.10

Struth-Helmershof- Im Auftaktspiel der neuen Landesklassen-Saison gewann der Aufsteiger aus der Struth verdient gegen das routinierte Team aus Veilsdorf. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag der Gäste in der ersten Spielminute. Als in der Abwehr der Platzherren die Zuordnung noch nicht stimmte, schoss Tuchenhagen von der Strafraumlinie zum 0:1 ein. Die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt. Häfner gelang nach einer Einzelleistung der 1:1-Ausgleich (9.). Kurz vorher hatte der Ball erneut im Struther Tor gezappelt. Schiedsrichter Leining hatte aber berechtigt vorher ein Foul erkannt. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Einen Freistoß von Lars Kirchner köpfte Thorwarth zur Gastgeber-Führung über die Linie. Den Veilsdorfern gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Eine Eingabe von Routinier Höfer lenkte Thorwarth unglücklich zum 2:2 ins lange Eck (43.).

Nach dem Wechsel drückte der Landesklassen-Neuling auf die erneute Führung. Die Veilsdorfer blieben mit Kontern gefährlich. Es dauerte bis zur 74. Minute, bis den Gastgebern das 3:2 gelang. Einen Scharfschuss vom eingewechselten Chasseur konnte Torhüter Reinpell mit der Faust abwehren. Der erste Nachschuss von Flache wurde wieder vom Gästekeeper abgewehrt. Der zweite Nachschuss von Flache schlug im Netz ein. Danach wurde die vorher faire Begegnung hektisch. Eine Rangelei zwischen dem Veilsdorfer Kreußel und dem einheimischen Plötner, der als Ersatzspieler hinter der Barriere stand, endete mit einem K.-o. von Kreußel. Beide Streithähne sahen für diese unsportliche Einlage die Rote Karte (80.). Danach wurde Reich im Strafraum der Veilsdorfer gefoult. Chasseur verwandelte den Elfer zum 4:2 (81.). Mit dem Gegenzug erzielten die Gäste durch Dörfel den 4:3-Anschluss. Für die endgültige Spielentscheidung sorgte Häfner mit einem Volleyschuss von der Strafraumlinie zum 5:3-Endstand. luck

Quelle: Südthüringer Zeitung, Lokalsport Bad Salzungen vom 9.8.2010