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Bad Salzungen. Dem Tabellenzweiten der Staffel I langten gute 30 Minuten, um gegen den Tabellensechsten der Staffel II den Finaleinzug perfekt zu machen. Dabei waren sich die Dreilich-Schützlinge der Schwere dieser Aufgabe im Vorfeld bewusst, doch auf dem großen Spielfeld in der beeindruckenden Anlage im Burgseestadion wurden die aktuellen Defizite der Germania schnell aufgedeckt.

Zunächst starteten die Westler gut in dieses Halbfinale, standen am Anfang sicher und hatten sogar mehr vom Spiel. Ditscheid erkämpfte sich den Ball von der nicht immer sattelfesten Hintermannschaft und marschierte alleine auf das Anschütz-Tor, legte mustergültig quer auf den mitgelaufenen Lehneck II, der das Kunststück fertig brachte, den Ball aus kurzer Entfernung knapp neben das Gehäuse zu schieben (7.). Während es den Aktionen der Wackeraner noch an Genauigkeit fehlte, tankte sich Baumann in den 16er, wo er klar gefoult wurde, doch der fällige Pfiff blieb aus (14.), ebenso wie gut 15 Minuten später auf der Gegenseite. Nachdem dann Anschütz noch einmal vor dem heranstürmenden Ditscheid Kopf und Kragen riskieren musste, bekam der Gegner begünstigt von gravierenden Abwehrfehlern der Bettelhecker das Spiel langsam in den Griff. Beim 0:1 durch Weyh wollte Libero Fischer gerade herausrücken, doch der Ball kam postwendend wieder in die Nahtstelle, Mahr wurde überlaufen und auch der aus seinem Kasten herausstürzende Hausdörfer kam zu spät (22.). Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt auf den Kopf gestellt. Nach einem weiteren Hochkaräter für die Heimmannschaft, dem aber ein Foulspiel an Mahr vorausging, stand Ditscheid nach gutem Büchner-Pass alleine vor dem Torwart und wollte zum Ausgleich einschieben, doch die Abseitsfahne des Assistenten pfiff den Westler zurück. Eine falsche Entscheidung, da Lehneck II passiv im Abseits stand und nicht Ditscheid (30.). Anders lief es auf der Gegenseite, als die Hintermannschaft auf Abseits spielte, doch Fischer das Abseits aufhob und A. Hwlawatschek sich mit dem 2:0 bedankte (38.). Bevor die Germanen sich von diesem Schock erholen konnten, verschätzte sich Ersatzkeeper Hausdörfer bei einem weiten Krügel-Freistoß und faustete sich die Kugel ins eigene Tor (40.). Damit nicht genug; unmittelbar vor dem Pausenpfiff versetzte A. Hwlawatschek Borchert und auch Fischer kam zu spät; doch der ins kurze Eck gehende Linksschuss schien haltbar (45.). Das Spiel war entschieden.

In der zweiten Hälfte schonten sich die Salzunger für das anstehende Spitzenspiel gegen Struth-Helmershof und ließen es wieder ruhiger angehen. Dennoch reichte es zu mehreren Riesen, von denen A. Hwlawataschek einen zum 5:0-Endstand nutzte (53.). Die Westler steckten zwar nicht auf, doch zwingende Torchancen besaßen Seltenheitswert, und so konnten sie sich bei Hausdörfer bedanken, der mit mehreren unorthodoxen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte.

Fazit: In dieser Verfassung brauchen sich die Westler weder mit dem dritten Platz und einer möglichen Relegation noch mit höheren Spielklassen zu beschäftigen und täten gut daran, ihre aktuellen Leistungen in dieser Saison endlich einmal richtig einzuschätzen.