Desolate Leistung der Thuringia
Von Rainer Koch
Struth-Helmershof - Die mutmaßlich an einen leichten Sieg glaubenden Gastgeber trafen auf eine zu allem entschlossene Herpfer Elf. Diese wollte das vor wenigen Wochen an gleicher Stelle sang- und klanglos 0:3 verlorene Punktspiel vergessen machen.
Mit dieser zielgerichteten Gangart einer seit langem wieder einmal in Bestbesetzung aufgelaufenen Gastelf konnten die Struther nichts anfangen. Sie leisteten sich zu viele Ballverluste, gingen unentschlossen in die Zweikämpfe und ließen Herpf im Mittelfeld ungestört agieren. Während die Gäste ein phasenweise sehenswertes Spiel aufzogen, waren die Einheimischen, bei denen nichts zusammenlief, bald mehr mit sich selbst als mit dem Gegner beschäftigt.
Als dies der HSV spitzbekommen hatte, wurde er mutiger. Eine von Torwart Jens Rothamel unterschätzte Flanke aus Rechtsaußen-Position von Nico Popp landete am Pfosten (14.), aber nach einem Freistoß von links nutzte Marcel Hodermann den Wirrwarr vor dem Gastgebebertor per Kopf entschlossen zur Gästeführung (17.). Bei der ersten halbwegs gefährlichen Situation vor dem Herpfer Tor verpasste Florian Reich den Freistoß von Enrico Hoffmann um Zentimeter (19.). Kurz darauf erhöhten die Gäste. Stefan Kämmer, den die Einheimischen nie in seinen Kreisen stören konnten, spielte schön auf den punktgenau startenden Björn Göpfert durch, der beim Abschluss zum 0:2 keine Mühe hatte (20.).
Das war natürlich starker Tobak für die in dieser Saison zu Hause ungeschlagene Thuringia. Hoffnung für sie keimte auf, als ein Gästespieler bei Florian Reich drüberhielt und Schiedsrichter Martin Nadstawek auf Elfmeter entschied (25.). Der bis dato unglücklich operierende Hoffmann wollte alles richtig machen, trat an und machte alles falsch, weil er den Ball Keeper Martin Schmidt unkonzentriert fast in die Arme spielte. Reich, bei dem das Streitobjekt landete, lief damit überflüssigerweise, bis die Abschlussmöglichkeit dahin war. Dieses zweifache Vergeben eines Fast-Geschenks war der endgültige Knackpunkt in dieser Partie. Fortan trat nur noch Herpf gefährlich in Erscheinung und hätte bei Chancen von Daniel Blümke (31.) und Christian Fickel (36., 40.) den Vorsprung leicht ausbauen können.
Der Doppelwechsel der Gastgeber zur Halbzeitpause (Plötner für Reich, Flache für Schäfer), mit dem die Offensive der Thuringia gestärkt wurde, zeigte nur ansatzweise Wirkung, als Plötner den Ball ins Tor beförderte, dabei aber im Abseits stand (57.). Nach einem lockeren, gut ausgespielten Konter erhöhte hingegen Kämmer auf 3:0 (61.). Damit nicht genug, ließ Guido Popp per Elfmeter (Rene Kratsch hatte gegen Fickel die Notbremse gezogen) das 4:0 folgen (73.).
Für die sich aufgebenden Gastgeber konnte in den letzten 20 Minuten nur der eingewechselte Sebastian Danz Akzente setzen, doch schoss er volley vorbei (71.). Plötner und Lars Kirchner vergaben mit dem Schlusspfiff die Gelegenheit zum Ehrentreffer.
Struth-Helmershof: Rothamel; Kirchner, Reich (46. Plötner), Schäfer (46. Flache), Thorwarth, Eckhardt, Keßler, Hoffmann, Huhn, Happich (67. Danz), Kratsch
Herpf: Schmidt; N. Popp (59. T. Hasenstab) Kämmer (76. Eichhorn), Fickel, Damm (69. Gierok), Blümke, Müller, G. Popp, Brader, Hodermann, Göpfert
Schiedsrichter: Nadstawek (Barchfeld)
Tore: 0:1 Hodermann (17.), 0:2 Göpfert (20,) 0:3 Kämmer (61.), 0:4 G. Popp (73./Elfmeter)
Zuschauer: 160
Quelle: http://www.stz-online.de vom 5.10.09 | 
