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Thuringia vor dem Tor gefährlicher
von Rainer Koch
Struth-Helmershof- Auf tückisch durchweichtem, regennassem und schwerem Boden verkrafteten die Gastgeber in dieser reizvollen Pokalpartie zweier Kandidaten für die Spitzenplätze der Bezirksliga den Ausfall zahlreicher Stammspieler offensichtlich besser als die Gäste.
Die Thuringia hatte aus der Not eine Tugend gemacht und die beiden A-Junioren-Zugänge Oliver Schäfer (Kleinschmalkalden) sowie David Thorwarth (FSV Floh-Seligenthal) aufgeboten, die sich gut in die Mannschaft integrierten. Später wurde noch der ebenso junge Christopher Kemke eingewechselt. Wenn sich auch beide Mannschaften zunächst zurückhielten und die gesamten 90 Minuten bis auf ganz wenige Ausnahmen nahezu körperlos, also betont fair agierten, boten sie eine dennoch flotte und unterhaltsame Partie, in der allerdings in den ersten 20 Minuten vor beiden Toren wenig Aufregendes geschah. Das änderte sich erst, als Enrico Hoffmann gut und gerne 30 Meter halblinks vor dem gegnerischen Tor eine Flanke gekonnt abtropfen ließ und den Ball mit Effet zum 1:0 in die Maschen donnerte (21.). Das herrliche Tor gab den Struthern Auftrieb. Keine fünf Minuten später markierte Thorwarth in überlegter Manier seinen ersten Treffer im neuen Dress und erhöhte damit auf 2:0 (25.). Ebenso viele Anteile daran hatte Roy Kirchner, der mit seiner exakt in Thorwarths Lauf getimten Diagonalflanke über 30 Meter die gesamte Gästeabwehr aushebelte.
Danach wurde auch Gumpelstadt gefährlicher. Marcus Kost köpfte nach einem Freistoß von David Arnold knapp übers Tor (27.), Mathias Kley schoss ebenso knapp vorbei (35.). Im Gegenzug wurde Roy Kirchner elfmeterreif gelegt, hielt Schäfer einfach mal drauf und verpasste das linke obere Dreieck ebenso knapp (38.) wie Hoffmann das Tor beim Freistoß (40.). Mit einem Solo erarbeitete sich Arnold die letzte, erfolglose Gelegenheit vor der Pause (42.).
Nach dieser stellten die Gäste um. Trainer Dirk Kallenbach wechselte sich für Ralf Wünsch ein, Stefan Fischer verstärkte die Defensive seiner Elf. Zunächst aber hätte diese unweigerlich das 0:3 hinnehmen müssen, wäre nach einem herrlichen Spielzug über Roy Kirchner und Rene Kratsch der völlig freie Florian Reich nicht zehn Meter vor dem Tor ausgerutscht (46.). Ein 20-Meter-Schuss von Matthias Hoßfeld sah den Struther Keeper Jens Rothamel auf der Hut ((55.). Dass Thorwarth nicht nur Tore erzielen, sondern solche auch intelligent vorbereiten kann, zeigte er in der 58. Minute. Er spielte mit seinem Pass den sehr gut aufgelegten Struther Regisseur Hoffmann frei, der überlegt zum 3:0 vollendete. Damit war die Vorentscheidung gefallen, zumal es Hoßfeld (60., 65.), und Arnold (69.) vergeblich versuchten, Rothamel zu überwinden. Diesem kam zudem in der 67. Minute bei Martin Keybes Schuss der Pfosten zu Hilfe. Maik Happich hatte nach Thorwarths Flanke kein Schussglück (71.), dafür aber Rene Kratsch, der den Ball gekonnt herunternahm und zum 4:0 einlochte (80.). Als Roy Kirchner in einer kuriosen Szene beim vierten Versuch abwechselnd mit Reich den Ball endlich im Tor unterbrachte (86.), blieb dem Treffer wegen Abseitsstellung die Anerkennung versagt. Ein fünftes Tor wäre zuviel des Schlechten für die Gäste gewesen, die niemals aufsteckten, aber selbst mit dem letzten Versuch durch Maik Ogrisek (90.) keinen Erfolg hatten.
Struth-Helmershof:Rothamel, Danz, Czerjak, L. Kirchner, Schäfer (62. Kemke), Reich, R. Kirchner, Thorwarth (83. Keller), Hoffmann (73. Preiß), Happich, Kratsch
Gumpelstadt:Schenk, Kley, M. Keybe, A. Keybe, Möller, Kost, Wünsch (46. Kallenbach), Ogrisek, Fischer, D. Arnold, Hoßfeld
Schiedsrichter: N. Hoffmann (Arnstadt)
Tore:1:0 Hoffmann (21.), 2:0 Thorwarth (25.), 3:0 Hoffmann (58.), 4:0 Kratsch (80.)Zuschauer:100
Quelle: Südthüringer Zeitung vom 27.7.09 | 
