Geisa Dieses Pokalspiel machte Appetit auf die neue Saison! Auch wenn Tore 110 lange Minuten auf sich warten ließen. Und auch wenn der Bezirksligist aus Dorndorf nicht unbedingt verdient als Sieger vom Platz ging. Die deutlicheren Chancen in der regulären Spielzeit hatten die Hausherren, die kämpferisch, wie teilweise sogar spielerisch, den Ton angaben. Besonders der quirlige Benjamin Hildebrandt, gerade erst 17 Jahre alt, sorgte in den Dorndorfer Abwehrreihen um Routinier Brenn immer wieder für Gefahr. Wohl auch, weil er aus dem Mittelfeld oftmals gut bedient wurde (15.). Doch nach schönem Solo und zwei Schlenkern im Strafraum blieb er erfolglos und Bachmann musste auf der Linie retten (18.).
Auf der Gegenseite probierte sich Ronny Boldt aus 16 Metern (27.). Wiederum Hildebrandt erwischte das Leder nach Freistoß von Möller nicht mehr richtig (31.), und Böttger hätte es selber probieren müssen, statt auf Hildebrandt abzulegen (31.). Weil die Gästeabwehr oft offen war wie ein Scheunentor und eine zu große Lücke zwischen Mittelfeld und Sturm klaffte, ging es - wohl auch dem Unvermögen der Geisaer vor dem gegnerischen Gehäuse geschuldet - torlos in die Pause.
Ähnliche Szenerie im zweiten Durchgang, der mit viel Unruhe und Hektik begann. Wohl auch, weil Schiedsrichter Leimbach sich die Kontrolle über das Spiel teilweise aus der Hand nehmen ließ. Großchancen wieder für die Gastgeber. Aber Hildebrandt und Fladung schoben sich nur die Kugel zu, statt abzuschließen (52.). Leischner versiebte eine Großchance, nachdem er von Böttger bedient worden war (75.). Bei den Gästen zwang Kister Torwart Oettel zu einer Glanzparade (80.). Auch eine Ballstafette über Gabriel, Boldt und Bachmann blieb ungenutzt.
Erst in der Velängerung tauten die Dorndorfer ein bisschen mehr mehr. Nach Boldts Ecke konnte Torwart Oettel gerade noch mit dem Fuß klären (92.). Auch Gabriels Freistoß klärte er mit großer Mühe. Dramatische Minuten folgten. Erst besorgte Neuzugang Baumgardt das erlösende Führungstor (110.), dann köpfte auf der Gegenseite Leimbach an den Innenpfosten (113.). In der zerfahrenen Schlussphase drängten die Geisaer energisch auf den Ausgleich, Dorndorf warf alles dagegen. Und so herrschte teilweise Gift und Galle. Der bereits mit Gelb verwarnte Kister hätte nach Tätlichkeit an Fladung vorzeitig zum Duschen geschickt werden können (116.). Gabriel schließlich besorgte, nachdem er zuvor nur den Innenpfosten getroffen hatte (118.), mit einem Traumfreistoß das Tor zum 0:2 (120.) gegen die Mannschaft, die von seinem Vater trainiert wird. yg
Geisa: Oettel; Wetter, Leimbach, Müller, Hildebrandt, Rommel (46. Leischner/110. Petter), Will, Böttger (80. Ernst), Möller, Fladung, Kritsch
Dorndorf: Kirschke; Kister, Brenn, Schubert, Tanz (61. Queisser), Baumgardt, Gabriel, Naumann, Hofmann, Bachmann, Boldt
Schiedsrichter:Leimbach (Bad Salzungen)
Tore:0:1 Baumgardt (110.), 0:2 Gabriel (120.)
Zuschauer:180
Quelle: Südthüringer Zeitung vom 27.7.09
