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Mit Kampf und Disziplin zum Auswärtssieg
Stefan Eisentraudt
GESCHWENDA- Es ist falsch vom „letzte Aufgebot“ zu sprechen, dass Trainer Enke bei diesem Auswärtsspiel zur Verfügung stand, sondern richtigerweise stand genau das Aufgebot auf dem Platz, dass in der Lage war gegen den Vizemeister der abgelaufenen Saison diesen Auswärtssieg einzufahren. Besonderen Dank gilt den Spielern Ludwig Schmidt, Knut Büchner und Werner Meusel aus der Zweiten, die sich nach ihrem Samstagspiel bereiterklärten, die schier endlose Liste der nicht zur Verfügung stehenden Stammspieler zu ersetzen. Die beiden englischen Wochen hinterließen bei der Iso sichtbare Spuren, denn es mussten immerhin 8 Spieler aus der Stammformnation ersetzt und dies trieb Trainer Enke und den mitgereisten Fans mächtige Sorgenfalten ins Gesicht. Aber der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten, egal wer das Rasengrün betritt, vieles ist eine Frage der Einstellung und diese findet im Kopf statt. Somit gab es nur einen Weg das unmögliche möglich zu machen – Kampfgeist und Disziplin und genau diese Tugenden schöpften die Männer um Kapitän Gelhaar aus und nahmen diese drei wichtigen Punkte mit nach Hause.
Das Spiel begann aus Neuhäuser Sicht sehr abwartend, Ruhe bewahren so die taktische Order von der Trainerbank. Der Gastgeber, ebenfalls ersatzgeschwächt nahm zunächst das Zepter in die Hand und es entwickelte sich ein Spiel auf mäßigem Niveau. Die Abwehr um Libero Ehnes war jedoch gut aufgestellt und ließ keine nennenswerten Chancen zu. Bei der Iso war ein Räder-Freistoß (18.) der Auslöser für eine sehr gute Chance, die Gläser aus bester Position mit dem Kopf nicht nutzte. Mit zunehmender Spieldauer legten die Gäste ihre Anfangsnervosität ab und die Partie war fortan ausgeglichen. Dann schlug Ehnes einen Freistoß in den gegnerischen Sechzehner, Geschwenda brachte den Ball nicht unter Kontrolle und Sebastian Gläser erzielte mit seinem abgefälschten Schuss das vielumjubelte Führungstor. Das gab den Angereisten noch mehr Selbstvertrauen und die Platzherren taten sich im Gegenzug bis auf wenige Standardsituationen schwer torgefährlich in Erscheinung zu treten.
Nach dem Wechsel drängte die Mannschaft aus dem Ilm-Kreis auf den Ausgleich und die Iso hatte bei einem Kopfball von Yorulmaz (66.) Glück, als dieser knapp am Meusel-Kasten vorbei flog. Auf der Gegenseite war es Räder mit einem herrlichem Freistoß und Gläser mit einem Drehschuss die Keeper Deltow alles abverlangten. In der verbleibenden Zeit spulte die Iso, der Erschöpfung nahe, ihr Pensum souverän herunter und rettete somit die verdiente Führung über die Zeit. Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude über diesen wichtigen Arbeitssieg keine Grenzen.
Der Bericht aus Geschwenda:
(esch). Geschwenda wollte sich für die Niederlage in Sachsenbrunn rehabilitieren und startete gut. Doch erneut wurden im Mittelfeld spielerische Defizite und Lücken deutlich. Die kampfstarken Gäste konnten somit durch gut ausgespielte Konter die Abwehr der Gastgeber in Verlegenheit bringen und Gefahr für deren Tor erzeugen. Trotzdem kam Maleße früh (6.) zu einer tollen Einschussmöglichkeit, die er nicht nutzen konnte, und Schulze schoss Torwart Meusel den Ball genau auf den Körper (18.). Im Gegenzug köpfte Gläser (19.) neben den Pfosten des Geschwendaer Tores. Nach einem Freistoß von Gelhaar legte W. Meusel den Ball per Kopf aus abseitsverdächtiger Position auf Gläser zurück, dessen Schuss wurde noch leicht abgefälscht und landete zum 0:1 (33.) im Tor der Geschwendaer. Bis zur Pause gab es noch einen verdeckten Schuss von Frischmuth, der am Tor vorbeipfiff, und Lützkendorf vertändelte den Ball in aussichtsreicher Schussposition (45.).
In der zweiten Halbzeit landete Lützkendorfs Flachschuss in den Armen des Gästetorwarts (54.). Auch ein gutes Zuspiel von Heinze konnte er nicht verwerten (60.). Geschwendas Torwart Deltow boxte einen gefährlichen Freistoß von Räder aus dem linken Toreck (63.) und meisterte einen Distanzschuss von Ehnes (66.). Auch wenn Frischmuth und Yurolmaz im Sturm ständig an den Ketten zerrten, aus dem Mittelfeld erhielten sie zu wenig Unterstützung, um den Gast entscheidend unter Druck setzen zu können. Nach seinem gefährlichen Kopfball (68.) verletzte sich Yurolmaz recht schwer, kam aber trotzdem aufs Spielfeld zurück, da Geschwenda sein Auswechselkontingent zu diesem Zeitpunkt schon ausgenutzt hatte (73.). Die Bemühungen der Gastgeber reichten zum Leidwesen der einheimischen Zuschauer aber nicht mehr aus, um die erneute Niederlage zu verhindern. Die letzte Chance in dieser Begegnung hatten die Gäste durch einen Flachschuss von Schmidt.
Der Schieri entschied auf beiden Seiten nicht immer richtig, trug aber keineswegs Schuld an der Niederlage der Gastgeber.
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 11.8.09 - http://thsv-1886-geschwenda.de
Tore:
0:1 (33. Gläser)
Schiri: Schneider (Viernau)
Zuschauer: 150
ThSV 1886 Geschwenda: Deltow, Yorulmaz, R. Schulz, Arlt, Jaekel (68. T. Schulz), Schulz, Frischmuth, Dobschanatzki, Lutzkandorf (62. Wettengel), Stöckel, Maleße (43. Heinze)
SV Neuhaus- Schierschnitz: R. Meusel, Büchner, M.Gelhaar, S.Gelhaar, Gläser, L. Schmidt (82. Otto ), Ehnes, Wicklein, Räder, S.Schmidt, W. Meusel
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