Umkämpftes Spiel mit Gästesieg
Herpf– Als der erfahrene Schiedsrichter Oswin Bernhardt aus Bremen/Rhön beim letzten Herpfer Angriff – alle elf Spieler der Gastgeber waren in und am Struther Strafraum versammelt – auf eine zwar filmreife, sportlich aber üble Schwalbe von Michael Damm hereinfiel und zum zweiten Mal auf Elfmeter für die Gastgeber entschied, lag die Verlängerung in der Luft. Jens Rothamel hielt den von Damm selbst schwach geschossenen Elfmeter und die Thuringia zog wie zuvor schon Neuhaus-Schierschnitz, Wacker Bad Salzungen und SW Fambach ins Halbfinale des Pokals ein.
Dass es am Ende noch einmal so eng wurde, hatten sich die Struther selbst zuzuschreiben. Sie ließen sich in der zweiten Hälfte zu sehr in die Defensive drängen und brachten in der letzten Viertelstunde keinen richtigen Konter mehr zuwege. Der permanente Dauerdruck der Herpfer wäre allerdings auch fast ergebnislos verpufft, weil diese im Spiel nach vorn meist zu überhastet agierten und die finalen Schüsse viel zu unplatziert ansetzten. Nur Tobias Hasenstab und Damm, der gefährlichste Angreifer der Einheimischen, machten da eine Ausnahme (81.). Zuvor hätte Ralf Plötner für seine Elf alles klar machen können. Sein Schuss wurde jedoch von der Linie geschlagen (67.).
In dieser Begegnung zweier gleichwertiger Mannschaften, wobei Herpf mehr auf Leidenschaft und Kampf, Struth-Helmershof mehr auf kontrollierten Spielaufbau setzte, hatte die Thuringia die erfolgreichere erste Hälfte für sich. Als Tobias Gabrich auf rechts den Ball behauptete, beim Abschluss aber gestört wurde, kam der Ball zum sehr guten Thomas Keßler. Der versenkte ihn neben den linken Pfosten zum 1:0-Führungstreffer (14.). Die Herpfer drängten energisch um den Ausgleich, waren aber nur bei Standards gefährlich. Den Freistoß von Oliver Nier lenkte Rothamel über die Latte (19.), Tobias Hasenstab traf drei Minuten später bei seinem Freistoß aus 18 Metern nur das Lattenkreuz (22.). In diese Bemühungen hinein setzten die Struther mit einem sehenswerten, schnellen Angriff über vier Stationen das 0:2. Francis Holzhäuser hatte Enrico Hoffmann genaustens bedient, der ließ sich diese Chance mit einem Billardschuss Innenpfosten – Tor nicht entgehen (36.). Fortan kontrollierten die Gäste bis zur Pause Ball und Gegner.
Das schien sich nach der Pause fortzusetzen, als Keßler zum Abschluss zweier Konter erst Martin Flache (48.), dann Alexander Huhn (49.) viel versprechend, letztlich aber erfolglos in Szene setzte. Danach wurden die Gastgeber immer zwingender, aber auch überhasteter. Direkte Torgefahr strahlten sie so weiterhin nicht aus. Das änderte sich, als Damm im Strafraum zu Fall gebracht wurde und selbst zum Anschlusstreffer verwandelte (59.). Herpf bließ zum Sturm, nur unterbrochen von erwähnter Aktion Plötners. Und beinahe hätte dies tatsächlich, obwohl weiterhin von keiner hundertprozentigen Chance gekrönt, trotzdem sogar mit Elfmeter Nr. zwei noch zum Teilerfolg und zur Verlängerung geführt. hrk
Herpf: Schmidt; Nass (54. Hack), Kämmer, Damm, Blümke, Nier, Hasenstab, Müller (56. Hoke), Popp, Brader, Hodermann
Struth-Helmershof: Rothamel; Keller, Brenn, Flache (79. Danz), Plötner, Holzhäuser, Gabrich (85. Czerjak), Eckhardt, Keßler, Hoffmann, Huhn
Schiedsrichter:Bernhardt (Bremen/Rhön)
Tore:0:1 Keßler (14.), 0:2 Hoffmann (36.), 1:2 Damm (59./FE)
Zusch.:170
Quelle: stz-online vom 8.12.08
