Fambach– Am Ende der Partie, die über 120 Minuten alles bot, was man sich
von einem Fußballspiel verspricht, verließ mit Fambach die Mannschaft den Rasen als Sieger, die den Erfolg etwas mehr wollte.
Die erste Chance des Spiels hatten die Gäste, als Büchner frei zum Kopfball kam und Schneider auf der Linie klären musste (3.). Die weitere Startphase war von viel Respekt voreinander geprägt, die Kontrahenten neutralisierten sich im Mittelfeld. Die Serie der zahllosen Chancen des Spiels begann in der 15. Minute, als Hebstreit mit dem Außenrist abzog, aber über das Tor schoss. Gleiches tat auf der Gegenseite Ditscheid (21.). Nachdem Grochol im Strafraum zu Fall gebracht worden war, trat Hebstreit zum Elfmeter an, scheiterte aber an Rexheuser im Gästetor (23.).
In der immer besser und temporeicher werdenden Begegnung erspielten sich die Hausherren ein Übergewicht. Dies drückte sich auch in Einschusschancen aus. Stapf (30.) und Klettke (37.) scheiterten per Kopf, Jachnik blieb bei zwei Schüssen ohne Glück (38./41.).
Nach dem Seitenwechsel steigerten sich das Niveau und das Tempo der Partie noch. Baier, der mit seinem Schuss in die kurze Ecke Rexheuser prüfte (50.) und Hebstreit, der ebenfalls am Sonneberger Torhüter scheiterte (51.), hatten die ersten Chancen. Nach Pfeiffers Flanke köpfte Jachnik knapp daneben. In der 59. Minute fiel die Führung für die energischer in die Zweikämpfe gehenden Gastgeber. Hebstreit staubte ab, nachdem Jachnik von der Grundlinie zurückgelegt hatte. Postwendend glichen aber die Sonneberger aus. Büchner sprang höher als Schneider und köpfte zum 1:1 ein (61.).
Pfeiffer verfehlte den Kasten nach schönem Angriff knapp (64.). Im Anschluss an eine Ecke köpfte Bohatka an die Latte, den zurückspringenden Ball drückte Klettke zum 2:1 über die Linie (65.). In der Folge ließen die Gastgeber drei Hochkaräter aus, was sich in der 75. Minute rächen sollte. Büchner setzte sich nach langem Pass gegen Vythrlik durch und schob zum 2:2 ein. Pfeiffer (80.), Hebstreit (85.) und Kern (89.) hatten Chancen, die Partie für Fambach in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Mit dem Schlusspfiff verhinderte Heller mit einer Glanzparade bei Büchners Flachschuss die Niederlage der Gastgeber.
In der Verlängerung war das Tempo nicht mehr so hoch, Chancen gab es dennoch zuhauf. Grochol scheiterte am toll reagierenden Rexheuser (93.) und auch Kern brachte das Leder nicht im Kasten unter (94.). Anders auf der Gegenseite, als es eine Minute später Büchner war, der aus 14 Metern mit einem abgefälschten Schuss das 2:3 besorgte. Danach ließen die Gäste zwei klare Möglichkeiten aus, die Partie zu entscheiden. Auch dies wurde bestraft. Nach toller Vorarbeit von Grochol setzte Hebstreit den Ball in Torjägermanier zum 3:3 in die Maschen (105.). Rexheuser blieb auch bei Kerns Schuss Sieger (111.), war wenig später aber geschlagen. Pfeiffer hatte einen Freistoß auf den kurzen Pfosten gezogen, wo Bohatka in den Ball lief und per Kopf zum 4:3-Siegtreffer für Fambach traf (115.).
Gegen nie aufsteckende Sonneberger verteidigten die Fambacher den Vorsprung. Gewinnen konnte letztlich nur eine Mannschaft, ein Lob für ein tolles Fußballspiel hatten sich jedoch beide verdient.ilg
Quelle: stz-online.de vom 4.10.08
Der Bericht aus Sonneberg:
Ein sehr niveauvolles und temporeiches Spiel blieb über 120 Minuten lang extrem spannend. Knackpunkt aus Sicht der Gäste war sicherlich, dass Frank Ditscheid nach der 3:2-Führung der „Westler“ in der Verlängerung seinen „Riesen“ vergeigte, als er einen Kopfball an den Pfosten setzte. Das Spiel wäre hier wohl entschieden gewesen – waren sich auch die 25 mitgereisten Sonneberger Fans einig. So aber lieferten sich die Kontrahenten bis zum Schlusspfiff einen rassig-offenen Schlagabtausch, bei dem die Platzhirsche – zu einem großen Teil mit Legionären am Start – das Quäntchen Glück mehr hatten.
Am Ende resümierten nicht nur die Sonneberger, dass zwei sehr starke Mannschaften schon viel zu früh im Pokalwettbewerb aufeinander getroffen waren. Von den Gästen war zu hören, dass Fambach der bisher stärkste Widerpart der Saison für sie gewesen sein soll. West-Trainer Mario Recknagel war darum auch nicht traurig: „In einem ausgeglichenen Spiel besaßen wir eigentlich die klareren Torchancen. Beide Mannschaften lieferten ein erstklassiges Spiel ab – für mich eines Finales würdig. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Punktspiel am Sonntag in Gleichamberg. Hut ab vor meiner Mannschaft. Sie verkaufte sich klasse und zeigte Charakter bei diesem ‚Erlebnis‘ in Fambach“. red
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 4.10.08
