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Kirchheim – Der Tabellenletzte empfing den -vorletzten – ein „Sechs-Punkte-Spiel“ für beide Vertretungen, was man auf dem tiefen Geläuf ab der ersten Minute zu spüren bekam.
Die Hausherren waren tonangebend, was sich auch in teilweise überhart geführten Zweikämpfen ausdrückte. Dabei versäumte es Schiedsrichter Vollmann, früh durch Verwarnungen für Ruhe zu sorgen, so dass ihm die Partie zusehends entglitt. Kirchheim legte los wie die Feuerwehr: Spindler scheiterte aber an Lengert (2.), Buzer feuerte aus der Drehung an die Latte.
Nach nur acht Minuten wallten die Gemüter richtig auf, als Vollmann ein Foul von Benn im Strafraum erkannt haben wollte und auf Elfmeter entschied. Schubert ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen – 1:0. Die Hausherren drückten weiter. Abermals Schubert hätte erhöhen können, Lengert aber wehrte gekonnt ab.
Judenbach hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Torschuss abgegeben. Umso überraschender Stellmachers Ausgleich, als er nach einer Flanke von S. Mack goldrichtig stand und den Ball über die Linie drückte. Judenbach wurde nun etwas stärker, doch Schussversuche von Gögel und Köthe brachten nichts ein.
Hektisch wurde es aber. Zunächst blieb eine an Diller verübte Tätlichkeit ungeahndet. Dann wurde Benn im Strafraum brutal von den Beinen geholt – wieder keine Verwarnung. Davon aufgebracht, ließ sich S. Mack zu einer unsportlichen Äußerung hinreißen und sah Rot (36.). Sekunden vor Pause hatten die Gäste wieder Glück, als K. Mack eine Hereingabe an den eigenen Pfosten abfälschte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte Judenbach mehr Initiative, ohne jedoch zwingend zu werden. Wiederum dominierten hart geführte Zweikämpfe die Szenerie. Stellmacher kam im Kirchheimer Strafraum zu Fall – die Pfeife blieb stumm. Erst eine schöne Einzelaktion von Gögel brachte wieder einen fußballerischen Höhepunkt, der die etwas glückliche Judenbacher Führung bedeutete (69.). Die Freude währte aber nur kurz, da Schubert auf der Gegenseite einen Abwehrschnitzer mit 2:2 bestrafte. Dennoch spielten die Judenbacher weiter auf Sieg, wurden aber bestraft. Ein Konter erreichte Buzer, der zum vielumjubelten Siegtreffer für die SG einlochte (88.).
Kirchheim: Schlundt, Fließbach, Lapp, Porwik, N. Heyder (90. Behlau), S. Heyder, Buzer, Jaud (55. Andres), Schubert, Spindler (75. Kirchheim), Petersohn.
Judenbach: Lengert, Streng, Diller, Benn, Stellmacher, K. Mack (55. Wötzel), M. Pfeiffer, Gögel (75. Dobmeier), Köthe (72. Steiner), T. Gläser, S. Mack. rd
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 2.12.08
Der Bericht aus Kirchheim:
Buzer war's
(wd). Vor dem Anpfiff dieser Bezirksliga-Partie wurde Michael Schubert in gebührender Form von der Mannschaft verabschiedet. Er spielt künftig für den FSV Martinroda. In der jetzigen prekären Situation für das Team ein herber Verlust.
In den Anfangsminuten zeigten sich die Jungs um das Trainergespann Teich/Fröbel dann von ihrer besten Seite, wollten einen schnellen Führungstreffer. Spindler scheiterte aus bester Position an Gästekeeper Lengert und Jaud schoss rechts vorbei (2./4.). Dann jagte Buzer das Leder aus der Drehung heraus ans linke Dreiangel (7.), ehe Schiedsrichter Daniel Vollmann (Waltershausen) vor 60 Besuchern eine Attacke von Benn im Strafraum an Steffen Heyder mit Foulelfmeter ahndete und sich damit schon frühzeitig den Unmut der Gäste zuzog. Schubert verwandelte den Strafstoß sicher halbhoch zum 1:0 ins rechte Eck (8.). Steffen Heyder vergab in der 19. Minute eine weitere gute Möglichkeit. Judenbach war da schon weit effektiver. Praktisch mit dem ersten Angriff der Ausgleich. Nach Linksflanke von Steve Mack vollendete Stellmacher aus Nahdistanz zum 1:1 (25.). Ab der 36. Minute waren die Gäste aus Judenbach in Unterzahl, weil Steve Mack wegen Beleidigung die Rote Karte sah. Der Platz wurde immer tiefer und auch die Hektik nahm zum Teil unsportliche Formen an, sodass kaum noch spielerische Akzente gesetzt wurden. In der 44. Minute fiel dann fast die erneute Führung, als Kevin Mack eine Eingabe ans eigene rechte Lattenkreuz lenkte.
Etwas überraschend war, dass die in Unterzahl spielenden Gäste nach dem Pausentee immer stärker wurden und durch ihre schnellen Spitzen mehrmals für Verwirrung sorgten. In der 68. Minute setzte sich der eifrige Gögel gleich gegen mehrere Gegenspieler durch und Torwart Schlundt musste sich bei seinem 12-Meter-Schuss ins linke Eck zum 1:2 geschlagen geben. Die SG-Kicker mussten jetzt alles auf eine Karte setzen, um doch noch die drohende Niederlage abzuwenden. Und das taten sie in der letzten Viertelstunde dieser Partie mit Bravour. Spindler vergab zunächst in bester Position, als er zu lange wartete und sein Schuss noch zur Ecke abgewehrt wurde (74.). Doch nur vier Minuten später traf Schubert mit seinem 14-Meter-Schuss zum 2: 2-Ausgleich in die Maschen (78.). Zwei Minuten vor Schluss gab es dann doch noch das lang ersehnte Erfolgserlebnis für die SG Kirchheim/Elleben. Schubert hatte sich glänzend auf der linken Seite durchgesetzt und seine präzise Eingabe drückte Buzer zum viel bejubelten 3: 2-Siegtreffer über die Linie (88.).
Die Mannschaft hat es sich in diesem Duell selbst so schwer gemacht, hätte nach wenigen Minuten schon klar führen müssen. Doch drei wichtige Punkte im harten Abstiegskampf waren die Zielstellung und die wurden auch erkämpft. Jetzt ist erst einmal Winterpause und dann wird man sehen, wie es mit der SG weiter geht. Der Klassenerhalt bleibt auch weiterhin ganz klar die Zielstellung, auch wenn das noch ein weiter, harter Weg ist.
Quelle: Thueringer Allgemeine vom 1.12.08 | 
