Die ganze Gefühlswelt eines Fußballfans erlebten die Zuschauer am Karpfenteich, wo die heimische Germania den FSV Rot- Weiß Breitungen nach kämpferischen 120 Minuten erst im Strafstoßschießen bezwang.
Die Hausherren versuchten von Beginn an Druck aufzubauen, mussten aber bereits nach zwei Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen. Robert Häfner wurde nicht richtig angegriffen und schoss ins kurze Eck zum 0:1 ein. Die Sonneberger bauten sich gegenseitig auf und kamen zum Ausgleich. Andreas Fischer flankte von rechts Außen auf den einlaufenden Rexheuser, welcher trocken einköpfte (16.). Allerdings hielt die Freude nur zwei Minuten an: Vorndran ließ einen harmlos aussehenden Freistoß von Pfaff prallen und Häfner staubte zur erneuten Führung der Gäste ab (18.). Wieder schlug die Germania zurück: Homuth flankte einen Freistoß von links in den 16er, Stern hatte wiederholt Probleme bei hohen Bällen (trotz beachtlicher Körpergröße) und Matthes konnte zum 2:2 einnetzen.
Gerade als man dachte die beiden Teams würden sich egalisieren, leisteten sich die Gäste den nächsten Fehler in der Abwehr. Bätz stand plötzlich allein vor Stern und schoss, zugegebenermaßen aus abseitsverdächtiger Position, zur Führung der Germania ein (30.). Danach hatten Raschke und Weisheit zwei Einschussmöglichkeiten für die Gäste von der Werra, welche Vorndran aber sicher entschärfte.
Insgesamt wurde das Spiel eher vom Kampf denn vom spielerischen Element bestimmt, jedoch wusste Schiedsrichter Liebermann jederzeit zu überzeugen und fand geeignete Mittel, um grobe Härte zu unterbinden. Da sich beide Teams nicht kannten, wurde auch oft lautstark kommuniziert, um die eigenen Leute auf die Gegner aufmerksam zu machen.
In Hälfte Zwei wurde leider noch weniger Wert auf das Spielerische gelegt, dafür bekamen die Zuschauer etliche Befreiungsschläge und damit auch viele Kopfballduelle zu sehen. Nicht so bei einer Ecke Homuths: Von der linken Seite aus schlenzte er das Leder Richtung langes Eck, Stern unterlief mal wieder den Ball, welcher vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang. Von den Gästen war unterdessen nicht viel zu sehen, sie versuchten ihr Glück mit Distanzschüssen zu finden, scheiterten aber immer wieder an der Deckung der Bettelhecker. Messerschmidt brachte Matthes zu Fall, sah Gelb wegen Reklamierens, konnte aber froh sein, nicht den Roten Karton gesehen zu haben. Denn in dieser Situation war er der letzte Mann. Der fällige Freistoß brachte nichts ein.
Selbst die Breitunger Anhänger hatten sich schon fast mit der Niederlage abgefunden als sich Weisheit gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und den Innenpfosten traf, von wo der Ball im Kasten der Germania landete (90+3). So ging es also in die Verlängerung, die natürlich eher taktisch bestimmt war. Raschke für die Gäste und Ries für die Hausherren hatten gute Möglichkeiten, vergaben jedoch beide. Fünf Minuten vor Ende der Verlängerung hatte ein Gästestürmer noch eine klasse Kopfballchance, diesmal hielt Vorndran aber die Westler im Spiel.
Also schickten beide Teams ihre Torhüter ins Feuer. Nico Eber überwand Stern, Vorndran entschärfte Pfaffs Elfer. Danach trafen M. Eber, Fischer und Rexheuser für die Hausherren, Sommer, Storch und Weisheit für die Gäste. Homuth lief zum entscheidenden Elfer an und jagte die Kugel in den Winkel.
Sonneberg- West: Vorndran; Matthes, Heßland, Homuth, Borchert (89. Ries), Rexheuser, M. Eber, A. Fischer, Bätz (86. Baumann), N. Eber, Mann (76. Mahr)
Breitungen: Stern; Rolapp (66. Müller), Messerschmidt, Knott (66. Storch), Sommer, Raschke, Pfaff, Weisheit, R. Häfner (77. Hopf), T. Häfner, Schneider
Zuschauer: 80 Schiri: Renè Liebermann (Zeilfeld)
Der Bericht aus Breitungen:
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