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Der amtierende Kreispokalsieger FSV 1999 Mengersgereuth-Hämmern schien mausetot. Auch das Grab war quasi ausgehoben. Urplötzlich sprangen die Steiner-Schützlinge aber aus dem Sarg, um den Gegner darin zu versenken.
SELTENDORF – Etwa 50 Augenzeugen wollten es nicht glauben, was sie an diesem Sonntagnachmittag zu Gesicht bekamen. Da führte der Gastgeber 25 Minuten vor Spielende mit 4:0, um sich dann doch noch geschlagen geben zu müssen.
Das 4:1 durch Zimmermann sahen die Seltendorfer wohl eher als Ergebniskosmetik an. Für den Gast indes war es das Signal zur Aufholjagd. Spätestens als Jahn mit einem abgefälschten Schuss das 2:4 besorgte (66.), war den FSV-Fans klar: Da geht noch was! Weißenborn zeigte sich dabei als großer Antreiber. Angriff auf Angriff rollte nun aufs mittlerweile von Thomas Kluck gehütete Seltendorfer Gehäuse zu. Die Chancen häuften sich. Als Weißenborn zum 3:4-Anschluss ins kurze Eck traf, waren noch fünf Minuten zu spielen. Fünf Minuten, die die Seltendorfer wohl als Stunden empfanden. In der ersten Minute der Nachspielzeit war’s passiert. Weißenborn köpfte den Ball nach Sperschneider-Freistoß zum kaum mehr für möglich gehaltenen 4:4 in die Maschen.
Seltendorfs Spieler rangen um Fassung. Der Stadionsprecher verweigerte längst seinen Dienst und auch das Aktualisieren der Anzeigetafel geschah mittlerweile mit größerer Verzögerung.
Nicht zu fassen! Was machte der Gastgeber nur falsch? Zum ersten musste er seinem enorm hohen Tempo der ersten 60 Minuten Tribut zollen und zum anderen wurde der brandgefährliche Gumpricht zu früh (aber wer soll so etwas ahnen?) ausgewechselt.
Nach dem ersten Durchgang sahen sich die Seltendorfer durch Tore von Winkler (Abstauber) und Gumpricht (20-Meter-Schuss) ins Dreiangel) verdient 2:0 in Führung. Der Gast hatte zwar ebenso Chancen, präsentierte sich aber spielerisch viel zu schwach.
Und das wurde auch nach der Pause zunächst nicht besser. Laxe Abspielfehler von Kremps und Sperschneider bestraften Gumpricht und Halilaj mit zwei weiteren Treffern – 4:0 (59.).
In der Verlängerung reifte der eingewechselte Büchner zum Helden. Nach einem flachen Zuspiel von Weißenborn hämmerte er den Ball in den Winkel – Prachttor! Beim 5:4 für den Gast blieb’s auch nach 120 Minuten.
Seltendorf: C. Hahn (68. Kluck); Mönch, T. Hahn, Hähnlein, Müller, Winkler (73. Pasztori), Göhring, Gumpricht (78. Koburger), Leuthäuser, Lützelberger, Halilaj
Meng.-Hämmern: Bayer; Brehm, Zimmermann, Sommer (58. Büchner), Wohlfarth, Sperschneider, Krems (58. Röder), Weißenborn, Jahn, Scheler, Krenz
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 24.7.07
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