Lauscha – Dieses 1:3-Endergebnis spiegelt nicht den wahren Verlauf dieser Nachholbegegnung am Freitagabend wider. Bis auf die Anfangsphase waren die Glasbläser dem souveränen Tabellenführer ein gleichwertiger Partner, lieferten dem Favoriten einen beherzten Kampf und hätten zumindestens einen, bei mehr Cleverness sogar drei Punkte verdient. Doch wie schon so oft scheiterte man vor allem an der mangelnden Chancenverwertung und wenigen Unkonzentriertheiten in der Abwehr.
Auf dem einigermaßen gut bespielbaren Hartplatz begann Hildburghausen wie die Feuerwehr, wollte eine frühzeitige Entscheidung. Das schien auch zu gelingen als Luther mit einem beherzten Schuss aus 18 Metern die Führung gelang (5.). Vom Innenpfosten sprang das Leder unhaltbar ins Netz. Nur fünf Minuten später wieder ein sehenswerter Angriff, den Holl mit dem 0:2 aus Nahdistanz abschloss. Der Gast zeigte bis dahin eine beeindruckende Leistung. Nun musste man um den FSV 07 fürchten. Es dauerte bis zur 22. Minute, als Kästner mit einem Schuss knapp neben den Kasten ein erstes Achtungszeichen setzte. Lauscha kam nun stärker auf, und als Müller-Schmoß im Nachsetzen der 1:2-Anschlusstreffer gelang, (27.) waren die Glasbläser wieder im Spiel, drängten auf den Ausgleich. Der war durchaus drin, doch Müller-Schmoß vergab aus wenigen Metern eine Riesenmöglichkeit (35.). Solche Chancen müssen einfach genutzt werden, nur dann ist eine Überraschung machbar.
Nach der Pause waren die Glasbläser ein völlig gleichwertiger Gegner, und nun war alles möglich. Freilich gab es auch spielerisch einige Ungereimtheiten, doch mit hohem Kampfgeist wurde das überrückt. Dann war eigentlich der hoch verdiente Ausgleich fällig. Nach einem Bäz-Freistoß köpfte Lars Walter jedoch im Nachsetzen aus zwei Metern den Ball noch am leeren Tor vorbei. Es war zum Verzweifeln. Die Begegnung wogte weiterhin auf und ab. Dann sollte jedoch die Entscheidung gegen die Glasbläser fallen. Schiedsrichter Hofmann (Dietzhausen) gab einen mehr als zweifelhaften Freistoß an der Strafraum-Linie für den Gast und Grüneberger setzte das Leder durch eine schlecht postierte Mauer zum 1:3 ins Netz (75.). Auch Torwart Mario Geyer reagierte auf diesen Schuss durch die offene Mauer nicht. Ein letztes Aufbäumen des FSV 07 brachte nichts.
Nach dem Schlusspfiff funkte ein Hildburghäuser Akteur per Handy nach Hause: „Heute hatten wir wie die Dusel-Bayern großes Glück.“ Wie Recht hatte er da.
Lauscha hat nicht enttäuscht und sollte bei einer solchen Einstellung noch für manche Überraschung folgen.
Lauscha: Mario Geyer; Zinner, Böhm-Hennes (46. Greiner), Landgraf, Heinze, Müller-Schmoß, Tilo Geyer, Bäz, Wagner, Kästner, Mannel (53. Lars Walter)
Karl-Heinz Scheler
Quelle: Freies Wort, Lokalsport Sonneberg vom 28.4.08
Der Bericht aus Hildburghausen:
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